Solar und Wärmepumpe: Systempartner finden, die wirklich passen
Der Entschluss steht: Ihr Haus soll mit Sonnenstrom und effizienter Wärme versorgt werden. Photovoltaik aufs Dach, Wärmepumpe in den Heizungskeller. Ein kluger Schritt, nicht nur ökologisch, sondern zunehmend auch ökonomisch. Doch dann die Realität: Ein Dutzend Angebote verschiedener Anbieter liegen auf dem Tisch. Die Unterschiede sind enorm – nicht nur beim Preis, sondern vor allem bei der Qualität, der Systematik und der langfristigen Perspektive. Wie trennt man hier die Spreu vom Weizen? Wie findet man Partner, die nicht nur Module oder Geräte verkaufen, sondern ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes, zukunftsfähiges Energiesystem konzipieren?
Mehr als nur Kilowattpeak: Die PV-Anlage als Systemkomponente
Viele Hausbesitzer konzentrieren sich zunächst auf die reine Modulleistung in Kilowattpeak (kWp). Das ist verständlich, greift aber zu kurz. Eine moderne Solaranlage ist das Herzstück eines komplexeren Systems, das idealerweise auch einen Stromspeicher und eben jene Wärmepumpe umfasst. Entscheidend ist nicht die maximale Spitzenleistung unter Laborbedingungen, sondern der Ertrag unter realen Bedingungen über das gesamte Jahr hinweg – insbesondere auch bei diffusem Licht im Herbst und Winter.
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Ein seriöser Anbieter wird daher niemals einfach nur ein Paket aus Katalogkomponenten auf die Dachfläche werfen. Er analysiert:
- Ihre Dachgeometrie: Ausrichtung (Süd, Ost-West?), Neigung, mögliche Verschattung durch Bäume, Kamine oder Nachbargebäude (über das ganze Jahr hinweg!). Ein einfaches Online-Tool reicht hier nicht aus. Eine detaillierte Simulation mittels PV*SOL oder ähnlicher Software ist Pflicht.
- Ihren Stromverbrauch: Historische Verbrauchsdaten sind Gold wert. Wann wird wie viel Strom benötigt? Ein Haus mit Homeoffice und Elektroauto hat ein anderes Profil als eines mit klassischem 9-to-5-Rhythmus.
- Ihre Zukunftsperspektive: Planen Sie ein E-Auto? Eine Wärmepumpe? Einen größeren Stromspeicher? Die Anlage sollte skalierbar oder von vornherein ausreichend dimensioniert sein.
Dabei zeigt sich oft: Die vermeintlich günstigste Anlage pro kWp kann langfristig teuer werden, wenn sie schlecht geplant ist, minderwertige Wechselrichter verwendet oder keine sinnvollen Erweiterungsoptionen bietet.
Die Wärmepumpe: Effizienz ist nicht alles, aber ohne Effizienz ist alles nichts
Während bei der PV der Ertrag im Vordergrund steht, dreht sich bei der Wärmepumpe alles um die Effizienz – ausgedrückt in der Jahresarbeitszahl (JAZ). Eine JAZ von 4 bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 4 kWh Wärme. Je höher die JAZ, desto geringer der Stromverbrauch und desto besser die Kombination mit der eigenen PV-Anlage. Doch Vorsicht: Die JAZ ist kein feststehender Wert des Geräts, sondern hängt massiv von den Rahmenbedingungen ab:
- Vorlauftemperatur: Je niedriger die benötigte Temperatur im Heizsystem, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Ein gut gedämmtes Haus mit Flächenheizung (Fußboden, Wand) ist ideal. Alte Heizkörper mit hohen Vorlauftemperaturen von 55°C oder mehr sind Gift für die Effizienz.
- Wärmequelle: Erdreich (Sonde oder Kollektor) und Grundwasser bieten ganzjährig relativ konstante Temperaturen und damit meist höhere JAZ als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Letztere sind zwar oft einfacher zu installieren, arbeiten aber gerade in kalten Winternächten weniger effizient. Die Wahl hängt stark von Grundstücksgröße, Bodenbeschaffenheit und Genehmigungen ab.
- Hydraulischer Abgleich: Ein oft sträflich vernachlässigter Punkt. Nur wenn das gesamte Heizsystem optimal aufeinander und die geringeren Vorlauftemperaturen abgestimmt ist, kann die Wärmepumpe ihre Effizienz voll entfalten. Ein guter Anbieter wird dies nicht nur anbieten, sondern zur Voraussetzung machen.
Ein interessanter Aspekt ist die Kühlfunktion mancher Wärmepumpen. Gerade in zunehmend heißen Sommern kann dies ein willkommener Zusatznutzen sein, der die Akzeptanz erhöht. Hier lohnt es sich nachzufragen, ob das gewählte Modell dies aktiv (mit zusätzlichem Energieeinsatz) oder passiv (natürliche Kühlung über die Bodenquelle, quasi „umsonst“) ermöglicht.
Die Symbiose: PV und Wärmepumpe intelligent verheiraten
Die eigentliche Magie entfaltet sich, wenn Solarstrom und Wärmepumpe nicht nur nebeneinander existieren, sondern intelligent zusammenarbeiten. Ziel ist es, einen möglichst hohen Anteil des selbst erzeugten PV-Stroms auch für den Betrieb der Wärmepumpe zu nutzen (Eigenverbrauchsoptimierung). Das spart nicht nur Geld für teuren Netzbezug, sondern entlastet auch die Stromnetze.
Hier kommen Energiemanagementsysteme (EMS) ins Spiel. Sie sind die Dirigenten des häuslichen Energieorchesters. Ein gutes EMS kann:
- Den Betrieb der Wärmepumpe gezielt dann hochfahren, wenn die PV-Anlage Überschuss produziert – etwa in sonnigen Mittagsstunden. Der Pufferspeicher oder die Gebäudemasse werden dann als „thermische Batterie“ genutzt.
- Den Ladevorgang eines E-Autos steuern, um ebenfalls möglichst viel Solarstrom zu nutzen.
- Den Stromspeicher optimal be- und entladen, um die Eigenversorgung über den Tag und in die Nacht zu strecken.
- Daten visualisieren und Prognosen erstellen, etwa basierend auf der Wettervorhersage.
Die Krux: Nicht alle Komponenten sprechen problemlos miteinander. Ein Anbieter, der nur seine eigene, geschlossene Systemwelt anbietet, kann hier schnell an Grenzen stoßen. Fragen Sie explizit nach der Kompatibilität und den verwendeten Schnittstellen (z.B. EEBus, KNX, modbus, einfache Schaltkontakte). Offene Systeme oder solche mit gut dokumentierten APIs bieten mehr Flexibilität für spätere Erweiterungen oder die Einbindung in eigene Smart-Home-Lösungen – ein wichtiger Punkt für IT-affine Hausbesitzer. Ein schlecht integriertes System läuft oft nur mit halber Kraft.
Anbietercheck: Worauf es jenseits des Preises wirklich ankommt
Das Feld der Anbieter ist riesig und unübersichtlich. Von lokalen Handwerksbetrieben über spezialisierte Solarfirmen bis hin zu großen Energieversorgern und reinen Online-Discountern ist alles vertreten. Der günstigste Preis ist selten das beste Kriterium. Diese Punkte sollten Sie abklopfen:
1. Planungstiefe und Transparenz
Verlassen Sie sich nicht auf Angebote, die nur aus pauschalen kWp- oder kW-Angaben und einem Endpreis bestehen. Fordern Sie eine detaillierte Aufschlüsselung:
- Komponentenliste: Exakte Modellbezeichnungen von Modulen, Wechselrichter(n), Speicher, Wärmepumpe, Regelung. Recherchieren Sie diese! Gibt es bekannte Schwachstellen?
- Leistungsdaten: Garantierte Modulleistung (oft leicht unter Nennleistung), Wirkungsgrad, Garantiebedingungen (Leistungsgarantie nach 25 Jahren oft bei 80-85%), JAZ-Berechnung für die Wärmepumpe (unter welchen Annahmen?).
- Ertragsprognose: Wie wurde sie erstellt? Welche Software, welche Wetterdatenbasis? Seriös sind nur standortgenaue Simulationen.
- Montageplan: Wie werden Module auf dem Dach befestigt? Welches Montagesystem? Wie wird die Wärmepumpe aufgestellt und angeschlossen (Schallschutz!)? Wer übernimmt die notwendigen Elektroarbeiten?
Ein Anbieter, der hier ausweicht oder pauschal bleibt, hat meist keine fundierte Planung gemacht oder versteckt minderwertige Komponenten.
2. Erfahrung und Referenzen
Fragen Sie konkret nach Referenzprojekten in Ihrer Region, am besten mit ähnlicher Konstellation (PV + WP). Ein guter Installateur hat nichts dagegen, Ihnen Kontaktdaten von Kunden zu geben (natürlich nur mit deren Einverständnis). Besichtigen Sie im Idealfall eine laufende Anlage. Hören Sie sich um: Wie ist der Ruf des Unternehmens bei anderen Handwerkern, bei der örtlichen Verbraucherzentrale oder in lokalen Foren? Gibt es spezifische Expertise für Wärmepumpen und deren Einbindung, oder ist es primär ein PV-Installateur, der WP nur „nebenbei“ anbietet? Die Hydraulik einer Wärmepumpe ist anspruchsvoll.
3. Service und Wartung
Die Anlagen haben lange Laufzeiten (20+ Jahre). Wer steht Ihnen dann noch zur Verfügung? Fragen Sie explizit nach:
- Gewährleistung und Garantie: Was deckt der Hersteller (oft getrennt für Module, Wechselrichter, Speicher, WP)? Was bietet der Installateur als zusätzliche Handwerksleistungsgarantie? Gibt es Garantieverlängerungen?
- Wartungsverträge: Werden sie angeboten? Was beinhalten sie (Inspektion, Filterwechsel, Softwareupdates)? Zu welchen Kosten? Sind sie sinnvoll/notwendig?
- Störungsmanagement: Wie ist der Anbieter erreichbar (Hotline, Notdienst)? Wie schnell reagiert er? Werden Ersatzteile vorrätig gehalten? Klären Sie die Zuständigkeiten bei Systemen mit Komponenten verschiedener Hersteller.
Ein lokaler Anbieter kann hier oft schneller vor Ort sein als eine 500 km entfernte Firma. Das spricht nicht gegen Online-Anbieter per se, aber deren Servicekonzept muss dann überzeugen.
4. Wirtschaftlichkeit und Förderung
Ein seriöses Angebot muss eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung enthalten. Achten Sie auf:
- Realistische Annahmen: Strompreissteigerung? Degradation der Module? Zinssatz für Finanzierung? Eigenverbrauchsquote? Ein zu optimistisches Szenario schönt das Ergebnis.
- Vollständige Kosten: Alle Komponenten, Montage, Elektroarbeiten, eventuelle Dachverstärkung, Planung, Genehmigungen (Bohrung!), Anmeldungen (Netzbetreiber, Marktstammdatenregister), Wartungskosten über 10+ Jahre.
- Förderung: Der Anbieter sollte Sie umfassend über aktuelle Förderprogramme (Bund, Länder, Kommunen) informieren und den Antrag im Idealfall komplett übernehmen (Bundesförderung für effiziente Gebäude – BEG, KfW-Programme). Förderungen sind oft entscheidend für die Wirtschaftlichkeit, aber bürokratisch komplex. Ein Fehler im Antrag kann teuer werden.
Nicht zuletzt: Vergleichen Sie Angebote immer auf Basis der Gesamtkosten und der prognostizierten Gesamtersparnis, nicht nur der Anschaffungskosten. Die „billige“ Lösung kann langfristig teurer sein.
Stromtarife: Den Eigenverbrauch optimieren, den Restbezug smart gestalten
Selbst mit einer großen PV-Anlage und einem Speicher werden Sie nicht völlig autark sein. Gerade im Winter muss Strom zugekauft werden. Hier kommt der passende Stromtarif ins Spiel. Das Ziel: Den teuren Netzbezug minimieren und den Überschussstrom im Sommer möglichst gewinnbringend vermarkten.
1. Grundversorgung ist meist die schlechteste Wahl
Der Standard-Grundversorgungstarif des lokalen Energieversorgers ist in der Regel deutlich teurer als spezielle Tarife für Haushalte mit eigener Erzeugung.
2. Tarife mit dynamischen Preisen
Für technikaffine Haushalte mit steuerbaren Verbrauchern (WP, E-Auto, ggf. Speicher) werden dynamische Stromtarife immer interessanter. Hier ändert sich der Strompreis stündlich oder viertelstündlich, orientiert an der Börse. Das Prinzip:
- Günstig beziehen: Wenn an der Strombörse viel Angebot (viel Wind/Sonne) und wenig Nachfrage herrscht, sinken die Preise – teilweise sogar ins Negative. In diesen Zeiten lohnt es sich, den Stromspeicher vollzuladen, das E-Auto zu laden oder die Wärmepumpe hochzufahren (sofern das EMS dies automatisch steuern kann!).
- Teuer einspeisen? Bei sehr hohen Börsenpreisen (Spitzenlastzeiten, wenig EE) könnte theoretisch auch die Einspeisung des eigenen PV-Überschusses besonders lukrativ sein. Allerdings sind die typischen Einspeisetarife für Kleinanlagen (<30 kWp) gesetzlich gedeckelt (sog. "Marktprämienmodell"). Hier ist die dynamische Direktvermarktung für Privathaushalte meist noch nicht wirtschaftlich attraktiv oder praktikabel.
Solche Tarife erfordern ein smartes Energiemanagement und eine gewisse Risikobereitschaft (Preisspitzen!), können aber die Gesamtstromkosten signifikant senken. Anbieter wie Tibber, Awattar oder auch manche Stadtwerke bieten solche Modelle.
3. Optimale Eigenvermarktung des PV-Stroms
Seit Januar 2024 gelten neue Regeln für die Einspeisevergütung. Die Höhe ist monatlich degressiv, abhängig vom Zubau. Für Neuanlagen lohnt sich die klassische Volleinspeisung finanziell kaum noch. Die wirtschaftlich sinnvollste Variante ist fast immer der Eigenverbrauch kombiniert mit der Überschusseinspeisung.
- Eigenverbrauch: Jede selbst verbrauchte kWh spart den aktuellen Bezugspreis (oft 30-35 Cent/kWh). Das ist deutlich mehr, als Sie für die Einspeisung bekommen.
- Überschusseinspeisung: Nicht selbst verbrauchter Strom wird ins Netz eingespeist. Die Vergütung liegt aktuell (Stand Mitte 2024) für typische Dachanlagen bei etwa 8-10 Cent/kWh. Es gibt jedoch Anbieter, die höhere Vergütungen zahlen, teilweise mit kleinen Boni für lokalen Verbrauch oder als Teil spezieller „Sonnenstrom“-Community-Modelle. Vergleichen Sie hier! Einige Direktvermarkter oder Ökostromanbieter bieten bis zu 12-15 Cent/kWh für Überschussstrom. Das kann über die Jahre einen spürbaren Unterschied machen.
Wichtig: Achten Sie bei diesen Tarifen auch auf die Bedingungen für den Netzbezug. Ein höherer Einspeisetarif rechtfertigt nicht automatisch einen überteuerten Bezugspreis.
4. Der Wärmepumpenstromtarif
Für den Betrieb der Wärmepumpe benötigen Sie einen separaten Zähler und damit meist auch einen separaten Tarif. Klassische Wärmepumpentarife bieten günstigere Arbeitspreise, dafür aber oft eine höhere Grundgebühr und/oder längere Sperrzeiten (meist nachts, wo ggf. günstiger PV-Strom nicht zur Verfügung steht). Prüfen Sie genau:
- Passen die Sperrzeiten zu Ihrem Nutzungsprofil? Kann Ihr System (Pufferspeicher!) diese Zeiten überbrücken?
- Wie hoch ist die Ersparnis pro kWh im Vergleich zum normalen Haushaltstarif? Rechnet sich das angesichts der oft höheren Grundgebühr?
- Bietet der Anbieter eventuell einen speziellen dynamischen Tarif für Wärmepumpen, der noch besser mit Ihrer PV und Ihrem EMS harmoniert?
Nicht zuletzt: Der Netzbetreiber muss den separaten Zähler genehmigen und einbauen. Klären Sie das frühzeitig im Planungsprozess.
Rechtliche Stolpersteine und Bürokratie: Von der Anmeldung bis zum Steuerzahler
Die Technik ist das eine, der Papierkram das andere. Ein guter Anbieter unterstützt Sie hier, aber grundlegendes Wissen schützt vor bösen Überraschungen.
1. Anmeldung beim Netzbetreiber
Jede PV-Anlage und jede Wärmepumpe muss beim zuständigen Stromnetzbetreiber angemeldet werden – und zwar vor der Inbetriebnahme. Für die PV-Anlage geschieht dies formell über das Marktstammdatenregister (MaStR). Der Netzbetreiber prüft, ob Ihr Netzanschluss die Einspeisung verkraftet (Leistungsbegrenzung bei kleinen Anlagen oft kein Problem, bei größeren oder in schwachen Netzen schon). Für Wärmepumpen und größere PV-Anlagen kann ein Antrag auf Netzverstärkung nötig sein – mit Kosten und Wartezeiten! Fragen Sie Ihren Anbieter, ob er diese Anmeldungen übernimmt.
2. Erlaubnisse für Wärmequellen
Für Erdwärmesonden (tiefe Bohrungen) brauchen Sie in der Regel eine wasserrechtliche Erlaubnis der Unteren Wasserbehörde. Das kann mehrere Monate dauern. Erdkollektoren (flächig verlegt) sind meist nur anzeigepflichtig. Für Grundwasser-Wärmepumpen gelten die strengsten Auflagen. Informieren Sie sich frühzeitig bei Ihrer Kommune bzw. dem Landratsamt. Ein guter Bohrunternehmen oder WP-Installateur kennt die lokalen Anforderungen.
3. Steuerliche Behandlung der PV-Anlage
Hier haben Sie grundsätzlich zwei Optionen:
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb (mit Umsatzsteuer): Sie werden Unternehmer. Sie können die Vorsteuer auf die Anlage (19%) zurückfordern, müssen aber auf die Einspeisevergütung und den Wert des selbst verbrauchten Stroms Umsatzsteuer abführen. Buchführungspflicht! Für Anlagen > 10 kWp oft wirtschaftlicher, aber aufwändig.
- Liebhaberei (ohne Umsatzsteuer): Keine Umsatzsteuer auf die Anschaffung erstattbar, aber auch keine Abführung auf Einnahmen. Deutlich weniger Bürokratie. Für kleinere Anlagen mit hohem Eigenverbrauch oft die praktikablere Lösung, besonders für Privatpersonen ohne kaufmännische Kenntnisse.
Lassen Sie sich hier unbedingt von einem Steuerberater beraten! Die Entscheidung ist komplex und hat langfristige Folgen.
Die Zukunft mitdenken: Skalierbarkeit und Sektorenkopplung
Ein gutes Energiesystem fürs Haus ist nicht statisch. Es sollte mitwachsen können. Fragen Sie sich und den Anbieter:
- PV-Erweiterung: Ist auf dem Dach noch Platz für mehr Module? Kann der Wechselrichter später mit einem zweiten Gerät erweitert oder durch ein leistungsstärkeres Modell ersetzt werden? Sind die Leitungen zum Zählerschrank bereits für höhere Leistungen ausgelegt?
- Speichererweiterung: Kann der Stromspeicher später durch parallele Module vergrößert werden? Oder ist der Wechselrichter-Speicher-Hybrid auf eine bestimmte Kapazität begrenzt?
- E-Mobilität: Ist die Wallbox bereits eingeplant? Ist der Zählerschrank dafür vorbereitet? Kann das Lademanagement ins EMS integriert werden?
- Wärmepumpen-Optimierung: Gibt es Potenzial für eine solarthermische Unterstützung zur Brauchwassererwärmung oder sogar Heizungsunterstützung? Oder den Einbau eines größeren Pufferspeichers?
- Smart Grid Ready: Werden die Komponenten (v.a. Wechselrichter, EMS) voraussichtlich in der Lage sein, an zukünftigen netzdienlichen Steuerungen teilzunehmen (z.B. Redispatch, virtuelle Kraftwerke)? Das könnte perspektivisch zusätzliche Einnahmequellen erschließen.
Ein interessanter Aspekt ist die sogenannte Sektorenkopplung: Die intelligente Verbindung von Strom, Wärme und Mobilität. Ihre Anlage ist bereits ein kleiner Baustein davon. Je besser die Komponenten zusammenarbeiten und je offener die Schnittstellen sind, desto besser können Sie zukünftige Entwicklungen wie Vehicle-to-Grid (V2G – Rückeinspeisung aus dem E-Auto-Batterie) oder neue Tarifmodelle nutzen.
Fazit: Systemkompetenz statt Komponentenverkauf
Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist eine Investition in die Zukunft – ökologisch wie ökonomisch. Damit sie sich optimal entfalten kann, braucht es mehr als nur die günstigsten Module oder das WP-Gerät mit der höchsten Effizienzzahl im Prospekt. Es braucht ein durchdachtes Gesamtsystem, das genau auf Ihr Haus, Ihre Gewohnheiten und Ihre Perspektiven zugeschnitten ist.
Der Schlüssel liegt in der Wahl des richtigen Partners. Setzen Sie auf Anbieter, die:
- Umfassend planen: Mit detaillierter Simulation, Analyse Ihres Verbrauchs und klaren, transparenten Angeboten.
- Systemkompetenz beweisen: Die die Synergien zwischen PV, Speicher und Wärmepumpe verstehen und nutzbar machen, insbesondere durch intelligentes Energiemanagement.
- Qualität liefern: Bei Komponenten und vor allem bei der handwerklichen Ausführung (Montage, Elektrik, Hydraulik).
- Langfristig denken: Mit klaren Service- und Wartungskonzepten und der Fähigkeit, die Anlage später zu erweitern.
- Sie durch den Dschungel begleiten: Von der Förderung über die Anmeldungen bis hin zur Beratung bei Stromtarifen und steuerlichen Fragen.
Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl. Fordern Sie mehrere detaillierte Angebote ein. Stellen Sie kritische Fragen. Besichtigen Sie Referenzanlagen. Die paar Wochen mehr Planung amortisieren sich über die vielen Jahre einer zuverlässigen, effizienten und kostensparenden Energieversorgung aus Sonne und Umweltwärme. Es geht nicht darum, einfach nur eine Anlage zu kaufen. Es geht darum, ein funktionierendes, zukunftssicheres System für Ihr Zuhause zu schaffen. Das ist die eigentliche Herausforderung – und die Chance.
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