Solaranlage und Wärmepumpe: Mit dem richtigen Partner zum Erfolg

Die richtigen Partner finden: Solaranlage und Wärmepumpe sicher planen und finanzieren

Der Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Energien und volatilen Märkten treibt immer mehr Hausbesitzer um. Solarstrom vom eigenen Dach und eine effiziente Wärmepumpe – das ist die tragende Säule für ein zukunftssicheres Eigenheim. Doch zwischen der Entscheidung für diese Technologien und ihrer erfolgreichen Umsetzung liegt eine entscheidende Hürde: die Auswahl des richtigen Partners für Planung, Installation und Finanzierung. Hier entscheidet sich, ob die Anlage ein langjähriger Werttreiber wird oder ein teurer Ärgernis. Für IT-affine Köpfe, die Präzision und Systemverständnis schätzen, lohnt ein strukturierter Ansatz – weit über die einfache Preisabfrage hinaus.

Mehr als nur Module aufs Dach: Warum der Anbieter entscheidend ist

Eine Solaranlage oder Wärmepumpe ist kein Standardprodukt von der Stange. Es ist ein komplexes System, maßgeschneidert für Ihr Haus, Ihren Verbrauch und Ihre Ziele. Die Qualität der Planung, die Expertise bei der Auslegung, die Sorgfalt der Installation und die Transparenz bei der Finanzierung sind ebenso wichtig wie die technischen Komponenten selbst. Ein schlecht dimensionierter Wechselrichter kann den Ertrag einer Premium-Solaranlage massiv schmälern. Eine ungenau berechnete Heizlast führt bei der Wärmepumpe zu ineffizientem Betrieb oder sogar vorzeitigem Verschleiß. Fehler in der Elektroinstallation sind nicht nur ärgerlich, sondern potenziell gefährlich. Kurzum: Die Wahl des Anbieters ist eine langfristige Investitionsentscheidung für die nächsten 20 Jahre oder mehr.


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    Solar-PV: Vom Datenblatt zur Realität – Auswahlkriterien für Photovoltaik-Anbieter

    Der Markt für PV-Installationen boomt, aber die Qualität der Anbieter schwankt erheblich. Vom Ein-Mann-Betrieb bis zum großen Systemanbieter reicht das Spektrum. Worauf sollten Sie als technikaffiner Entscheider besonders achten?

    1. Planungstiefe und Simulationsqualität

    Seriöse Planung beginnt nicht mit einem Pauschalangebot pro kWp. Sie basiert auf einer detaillierten Analyse Ihrer Situation:

    • Verbrauchsdatenerfassung: Wer fragt nach Ihren Stromrechnungen oder noch besser: nach intelligenten Zählerdaten (Smart Meter), um Lastprofile zu verstehen? Pauschale Annahmen sind hier ein Warnsignal.
    • 3D-Dachmodellierung: Nutzt der Anbieter Software wie PV*SOL, Homer Energy oder vergleichbare Tools, um Verschattungen durch Bäume, Kamine oder Nachbargebäude exakt zu simulieren? Einfache Dachskizzen reichen nicht aus.
    • Komponentenabstimmung: Wie wird sichergestellt, dass Module, Wechselrichter und ggf. Speicher optimal zusammenarbeiten? Erläutert der Anbieter die Wahl spezifischer Stringplanung oder den Einsatz von Leistungsoptimierern (z.B. SolarEdge Optimizer, Tigo TS4) bei Teilverschattung?
    • Ertragsprognose: Wird eine detaillierte, standortspezifische Ertragsprognose (z.B. basierend auf Satellitendaten und lokalen Wetterstatistiken) vorgelegt? Sind die zugrunde gelegten Annahmen (Degradation, Verluste) transparent?

    Ein Anbieter, der diese Daten nicht erhebt oder die Ergebnisse nicht verständlich kommuniziert, plant im Blindflug – auf Ihre Kosten.

    2. Technische Expertise und Produktauswahl

    Stichwort Systemverständnis: Ein guter Anbieter erklärt nicht nur Module, sondern das Gesamtsystem.

    • Komponentenwissen: Kann der Berater fundiert Vor- und Nachteile verschiedener Modultechnologien (MONO, POLY, PERC, HJT, TOPCon) erklären? Versteht er die Unterschiede bei Wechselrichter-Topologien (String-, Multi-String-, Zentralwechselrichter, Hybridwechselrichter mit Batterieanschluss)?
    • Speicherintegration: Ist ein Batteriespeicher sinnvoll? Welche Kapazität ist wirtschaftlich? Wie sieht das Lademanagement aus (AC- vs. DC-gekoppelt)? Kann der Speicher auch netzdienlich betrieben werden (Virtuelles Kraftwerk / VPP-Anbindung)?
    • Smart Home / Energiemanagement: Wie wird die Anlage in bestehende oder geplante Smart-Home-Systeme integriert? Gibt es offene Schnittstellen (z.B. Modbus TCP, REST-API) für Eigenentwicklungen oder komplexe Steuerungslogik? Das sollte IT-Profis besonders interessieren.
    • Netzanforderungen: Kennt sich der Anbieter mit den aktuellen VDE-Anwendungsregeln und den technischen Vorgaben des lokalen Netzbetreibers (z.B. Einspeisemanagement, Rundsteuerempfänger) aus? Die korrekte Anmeldung ist essenziell.

    Vorsicht bei Anbietern, die nur eine bestimmte Marke „pushen“ oder keine technischen Alternativen aufzeigen. Flexibilität ist ein Zeichen von Souveränität.

    3. Handwerkliche Qualität und Projektmanagement

    Die beste Planung nützt nichts, wenn die Umsetzung mangelhaft ist.

    • Referenzen & Inspektionen: Fragen Sie konkret nach Referenzobjekten in Ihrer Region – am besten mit ähnlicher Dach- oder Anlagengröße. Können Sie diese besichtigen? Ein guter Anbieter hat nichts zu verbergen. Fragen Sie explizit nach Qualitätssicherungsprozessen während der Installation.
    • Eigenleistung vs. Fremdvergabe: Führt der Anbieter die Kernkompetenzen (Elektroinstallation, Dachmontage) mit eigenem, festem Personal durch oder werden Subunternehmer eingesetzt? Letzteres ist nicht per se schlecht, erfordert aber ein stringentes Management durch den Hauptauftragnehmer.
    • Dokumentation: Wird eine vollständige, normgerechte Dokumentation (Schaltpläne, Datenblätter, Prüfprotokolle) geliefert? Dies ist nicht nur für die Abnahme wichtig, sondern auch für spätere Wartungen oder Erweiterungen.
    • Projektzeitplan & Kommunikation: Erhalten Sie einen realistischen Zeitplan mit klaren Meilensteinen? Wie ist die Kommunikation bei Verzögerungen (z.B. durch Lieferengpässe)? Klare Prozesse sind ein Muss.

    Ein chaotischer Projektablauf deutet oft auf mangelhafte interne Strukturen hin.

    Wärmepumpe: Die Heizungsmodernisierung als Systemaufgabe

    Die Integration einer Wärmepumpe ist oft noch komplexer als eine reine PV-Anlage. Es geht um die Wärmeerzeugung für Raumheizung und Warmwasser – das Herzstück des Hauskomforts. Fehler hier sind besonders kostspielig. Die Auswahl des richtigen Planers und Installateurs ist entscheidend.

    1. Die Crux mit der Heizlast: Genauigkeit ist Pflicht

    Die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe ist der absolut kritische Faktor für Effizienz und Langlebigkeit. Ein zu großes Gerät taktet häufig (schaltet sich ständig ein und aus), was den Stromverbrauch erhöht und die Lebensdauer verkürzt. Ein zu kleines Gerät kommt im Winter nicht hinterher.

    • Heizlastberechnung nach DIN EN 12831: Fordern Sie explizit eine normgerechte Heizlastberechnung ein! Pauschale Faustformeln (z.B. „kW pro m²“) sind unseriös und führen fast zwangsläufig zu Fehldimensionierungen. Eine echte Berechnung berücksichtigt Baujahr, Dämmstandard, Fensterflächen, Raumhöhen, Lage des Hauses und lokale Klimadaten.
    • Warmwasserbedarf: Wird der Warmwasserbedarf separat ermittelt? Dieser kann besonders in gut gedämmten Häusern einen großen Anteil am Gesamtenergiebedarf ausmachen.
    • Bestandsaufnahme Heizsystem: Wird der Zustand und die Dimensionierung des bestehenden Wärmeverteilsystems (Heizkörper, Fußbodenheizung) überprüft? Sind ggf. Anpassungen (größere Heizkörper, hydraulischer Abgleich) notwendig, um mit den niedrigeren Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe effizient zu arbeiten?

    Ein Planer, der auf eine detaillierte Heizlastberechnung verzichten will, ist schlichtweg ungeeignet. Punkt.

    2. Quelle, Technologie und Regelung: Das optimale Paket schnüren

    • Wärmequelle: Welche Quelle ist am Standort optimal? Luft (Luft/Wasser-Wärmepumpe), Erdreich (Sole/Wasser-WP via Flächenkollektor oder Erdsonde) oder Grundwasser (Wasser/Wasser-WP)? Jede hat Vor- und Nachteile in Effizienz (Jahresarbeitszahl – JAZ), Investition, Genehmigung und Platzbedarf. Eine Erdsonde benötigt z.B. eine Tiefenbohrung mit entsprechenden Genehmigungen.
    • Gerätetechnologie: Monoblock oder Splitgerät? Invertergesteuert (leistungsgeregelt) oder on/off-Betrieb? Welches Kältemittel (R32, Propan)? Der Planer muss die Technologie zur Quelle und zum Gebäude passend auswählen.
    • Hybridlösungen? Ist unter bestimmten Umständen (z.B. sehr alter, schlecht gedämmter Bestand) eine Kombination mit einem bestehenden oder neuen Spitzenlastkessel (Gas, Öl, Pellets) sinnvoll? Das sollte gut begründet sein.
    • Smartes Energiemanagement: Wie wird die Wärmepumpe mit der PV-Anlage gekoppelt? Gibt es eine intelligente Steuerung, die die Wärmepumpe vorrangig bei Solarüberschuss laufen lässt? Unterstützt das System dynamische Stromtarife? Offene Schnittstellen sind auch hier für IT-Experten ein großes Plus.

    Ein guter Planer zeigt verschiedene technisch sinnvolle Optionen auf und begründet seine Empfehlung transparent, statt nur eine Lösung anzubieten.

    3. Installation: Präzision für hohe Effizienz

    Die Montagequalität beeinflusst die Leistung und Lebensdauer einer Wärmepumpe enorm.

    • Kältemittelhandling: Arbeiten die Monteure nach Vorschrift? Die Dichtheit der Kältemittelleitungen ist extrem wichtig. Nachfüllen ist teuer und umweltschädlich. Fragen Sie nach der Qualifikation der Monteure (z.B. Kältemittelschein).
    • Schallschutz: Besonders bei Luft/Wasser-Wärmepumpen ist die korrekte Aufstellung und Schalldämmung entscheidend für die Akzeptanz im eigenen Garten und bei Nachbarn. Werden schalloptimierte Geräte oder spezielle Schallschutzkästen angeboten?
    • Hydraulik: Wird ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems durchgeführt? Dies ist essenziell, um alle Heizkörper gleichmäßig mit der richtigen Wassermenge zu versorgen und die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich zu halten – der Schlüssel zur Effizienz.
    • Inbetriebnahme & Einregulierung: Wird die Anlage nach Herstellervorgaben fachgerecht in Betrieb genommen und die Regelung (Heizkurve, Warmwasserladung) optimal auf das Gebäude eingestellt? Eine fehlerhafte Einstellung kann den Verbrauch unnötig in die Höhe treiben.

    Lassen Sie sich die geplanten Installationsstandards genau erläutern.

    Der Förderdschungel: Finanzierungshilfen sicher navigieren

    Die staatliche Förderung für PV und Wärmepumpen ist attraktiv, aber komplex und dynamisch. Ein kompetenter Anbieter ist Ihr Navigator.

    1. BAFA & KfW: Programme und Bedingungen

    • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Hauptförderquelle für Wärmepumpen („Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen / BEG EM“). Es gibt Basisförderung und Zusatzboni (z.B. für Heizungsoptimierung, Austausch alter Ölheizung). Die Antragstellung muss VOR Beauftragung erfolgen! PV-Anlagen mit Speicher wurden hier bis Ende 2023 gefördert, aktuell (Stand Mitte 2024) läuft die Förderung über die KfW.
    • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Bietet zinsgünstige Kredite (z.B. KfW 261/262 für Erneuerbare Energien – Standard) und teilweise Tilgungszuschüsse für die energetische Gebäudesanierung, die auch PV-Anlagen, Speicher und Wärmepumpen umfassen können. Hier sind die Programme oft mit Effizienzhaus-Standards verknüpft.
    • Länder & Kommunen: Oft gibt es zusätzliche regionale Förderprogramme oder zinsverbilligte Darlehen der Landesbanken. Ein guter Überblick ist essenziell.

    2. Die Rolle des Anbieters in der Förderung

    Er sollte:

    • Aktuelle Expertise: Die Programme ändern sich häufig. Der Anbieter muss stets auf dem neuesten Stand sein.
    • Voraussetzungen klären: Welche technischen Mindestanforderungen (z.B. JAZ der Wärmepumpe, Wirkungsgrad von PV-Modulen, Speichereffizienz) müssen für die jeweilige Förderung erfüllt sein? Ein seriöser Anbieter plant diese Anforderungen von vornherein ein.
    • Antragsunterstützung: Bietet er Hilfe bei der Antragstellung? Kann er die notwendigen technischen Nachweise (z.B. Datenblätter, Berechnungen) liefern? Einige Anbieter bieten sogar einen Antragsservice an – ein echter Zeitvorteil.
    • Förderung in der Wirtschaftlichkeitsberechnung: Wird die beantragte Förderung korrekt in der Ertrags- bzw. Amortisationsberechnung der Anlage berücksichtigt?

    Vorsicht bei Anbietern, die unrealistisch hohe Förderquoten „versprechen“ oder die Antragstellung als reine Formsache darstellen. Fehler hier führen zur Rückforderung.

    3. Wirtschaftlichkeit jenseits der Förderung

    Förderung ist wichtig, aber nicht alles. Eine solide Wirtschaftlichkeitsberechnung muss auch die Gesamtkosten, die voraussichtlichen Energieerträge/-einsparungen, Betriebskosten (Wartung, Versicherung) und die Entwicklung der Strompreise (Eigenverbrauch vs. Netzbezug, Einspeisevergütung) betrachten. IT-Profis schätzen hier klare Modellrechnungen mit transparenten Annahmen und Sensitivitätsanalysen („Was passiert, wenn der Strompreis langsamer steigt?“). Ein guter Anbieter liefert diese, statt nur mit pauschalen Amortisationszeiten zu werben.

    Verträge und Garantien: Das Kleingedruckte lesen (lassen)

    Der Vertrag ist die rechtliche Basis. Unterschreiben Sie nie ungesehen!

    1. Leistungsbeschreibung: So detailliert wie möglich

    Was genau ist Gegenstand des Vertrages? Die Leistungsbeschreibung sollte minutiös auflisten:

    • Alle Komponenten (Marke, Modell, genaue Typenbezeichnung, Menge)
    • Konkrete Leistungen (z.B.: „Montage der Module inkl. Unterkonstruktion System XY auf Ziegeldach“, „Verlegung von 3 Erdkollektoren à 100m Länge in 1,2m Tiefe“, „Hydraulischer Abgleich des Heizsystems“, „Komplette Inbetriebnahme und Einweisung“)
    • Geplantes Ertragsniveau (kWp, prognostizierte kWh/Jahr) bzw. Leistung der Wärmepumpe und angestrebte JAZ
    • Dokumentation (welche Unterlagen werden geliefert?)
    • Förderantragsservice (wenn angeboten)

    Unklare Formulierungen wie „solaroptimierte Montage“ oder „fachgerechte Installation“ sind zu schwammig. Fordern Sie Konkretes ein.

    2. Preise und Zahlungsmodalitäten

    • Festpreis: Ist der Preis bindend? Oder gibt es Vorbehalte („unvorhergesehene Umstände“)? Ein Festpreis gibt Planungssicherheit.
    • Zahlungsplan: Seriös ist eine Staffelung nach Leistungsfortschritt (z.B. Anzahlung bei Vertragsschluss, weitere Rate bei Lieferung der Komponenten, Schlussrate nach Abnahme). Vorsicht bei hohen Anzahlungen.
    • Preisgleitklauseln: Sind diese enthalten? Unter welchen konkreten Bedingungen (z.B. signifikante Materialpreissteigerungen nach Vertragsschluss) dürfen sie angewendet werden? Die Hürden sollten hoch sein.

    3. Gewährleistung und Garantien

    Hier ist die Unterscheidung zentral:

    • Gewährleistung (gesetzlich): Der Installateur haftet für Mängel an seiner Leistung (z.B. fehlerhafte Installation) für 2 Jahre ab Abnahme. Innerhalb des ersten Jahres muss er nachweisen, dass der Mangel nicht sein Verschulden ist – danach der Kunde. Das ist das gesetzliche Minimum.
    • Herstellergarantien: Für die Komponenten (Module, Wechselrichter, Wärmepumpe, Speicher) geben die Hersteller oft längere Garantien (z.B. 10-25 Jahre auf Modulleistung, 5-10 Jahre auf Wechselrichter/ Wärmepumpe). Prüfen Sie die Bedingungen (oft Registrierung nötig!).
    • Erweiterte Garantien/Servicepakete: Manche Anbieter bieten zusätzliche Garantieverlängerungen oder Wartungsverträge an. Kalkulieren Sie den Mehrwert genau.

    Klären Sie: Wer ist Ihr erster Ansprechpartner bei einem Problem? Idealerweise der Installateur als Generalunternehmer – er sollte die Kommunikation mit dem Komponentenhersteller übernehmen.

    4. Abnahme und Mängelrüge

    Der Vertrag sollte klar regeln:

    • Wie läuft die Abnahme ab? Wird ein Protokoll erstellt?
    • Wie sind Mängel zu rügen (Fristen, Form)?
    • Was passiert bei Nichteinhaltung von Terminen oder vereinbarten Leistungen?

    Scheuen Sie sich nicht, den Vertrag von einem unabhängigen Dritten (z.B. Verbraucherzentrale, Fachanwalt) prüfen zu lassen. Die Kosten dafür sind gut investiert.

    Praxis-Check: Wie Sie den richtigen Partner identifizieren

    Theorie ist gut, Praxis besser. So gehen Sie strukturiert vor:

    1. Vorauswahl: Recherche und erste Kontaktaufnahme

    • Empfehlungen: Fragen Sie gezielt in Ihrem Netzwerk oder in lokalen Energie-Initiativen nach Anbietern mit Erfahrung in Ihrem Gebäudetyp.
    • Verbandssiegel: Achten Sie auf Mitgliedschaften in Fachverbänden (z.B. Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), Bundesverband Wärmepumpe (BWP), Elektrohandwerk (Innung)). Diese setzen oft Qualitätsstandards voraus.
    • Online-Recherche: Checken Sie Webseiten: Wirken sie professionell und informativ? Gibt es aussagekräftige Referenzen? Wie sind die Bewertungen auf unabhängigen Portalen? Achten Sie auf Muster, nicht auf Einzelmeinungen.
    • Erstkontakt: Wie schnell und kompetent reagiert der Anbieter auf Ihre Anfrage? Verlangt er bereits erste Daten (Stromverbrauch, Grundriss, Fotos vom Dach/Heizraum) für ein erstes, grobes Angebot? Das ist ein Zeichen für Ernsthaftigkeit.

    2. Das Beratungsgespräch: Der kritische Austausch

    Laden Sie mindestens drei Anbieter zu einem ausführlichen Vor-Ort-Termin ein. Beobachten Sie:

    • Fragenkatalog: Kommt der Berater mit einem strukturierten Fragenkatalog? Stellt er tiefgehende Fragen zu Ihrem Verbrauchsverhalten, Ihrem Gebäude, Ihren langfristigen Zielen (z.B. E-Auto-Ladung)? Oder beginnt er sofort mit Verkauf?
    • Datenaufnahme: Nimmt er sich Zeit für eine gründliche Begehung? Misst er Dachflächen aus? Inspiziert er den Heizraum und den Stromkasten? Fotodokumentation?
    • Erklärkompetenz: Kann er komplexe technische Zusammenhänge verständlich und ohne Fachchinesisch erklären? Geht er auf Ihre spezifischen IT-Interessen (Schnittstellen, Automatisierung) ein? Ein guter Berater erkennt Ihr Vorwissen und passt sich an.
    • Lösungsorientierung: Zeigt er verschiedene technische Optionen auf und diskutiert transparent Vor- und Nachteile? Oder drängt er auf eine bestimmte Lösung?
    • Transparenz: Spricht er auch über Herausforderungen, Grenzen der Technik oder mögliche Mehrkosten (z.B. für Netzverstärkung, Dachsanierung)? Ein seriöser Partner macht keine unrealistischen Versprechungen.

    Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Fühlen Sie sich ernst genommen und gut informiert?

    3. Angebotsvergleich: Nicht nur der Preis zählt

    Legen Sie die Angebote nebeneinander und vergleichen Sie systematisch:

    • Leistungsbeschreibung: Sind alle Leistungen gleich detailliert beschrieben? Sind alle gewünschten Komponenten und Dienstleistungen enthalten?
    • Technische Auslegung: Stimmen die Berechnungen (Ertragsprognose, Heizlast, Speicherdimensionierung) plausibel? Sind die Annahmen dokumentiert?
    • Komponenten: Welche Marken und Modelle werden angeboten? Vergleichen Sie die technischen Daten (Wirkungsgrad, Garantien, Temperaturkoeffizient bei PV; JAZ, Schalleistung bei WP). Ein billiger Wechselrichter mit kurzer Garantie kann langfristig teuer sein.
    • Preisaufschlüsselung: Ist der Preis transparent nach Komponenten und Leistungen aufgeschlüsselt? Oder gibt es nur einen Pauschalpreis?
    • Förderung: Wird die Förderung korrekt berücksichtigt und der Antragsservice beschrieben?
    • Garantien & Gewährleistung: Welche Zusagen werden gemacht?
    • Projektzeitplan & Ablauf: Ist ein realistischer Zeitplan enthalten?

    Trauen Sie sich, bei Unklarheiten nachzufragen! Ein guter Anbieter beantwortet Ihre Fragen geduldig und präzise. Scheuen Sie sich nicht, auf Diskrepanzen zwischen den Angeboten hinzuweisen und um Präzisierung oder Anpassung zu bitten.

    4. Referenzen und Nachweise

    Fragen Sie explizit nach Referenzprojekten, die Ihrem Vorhaben ähneln. Ein Besuch vor Ort bei einem Kunden des Anbieters ist oft sehr aufschlussreich. Fragen Sie den Referenzkunden:

    • Wie zufrieden sind Sie mit der Planung und Installation?
    • Wie war die Kommunikation während des Projekts?
    • Gab es Probleme? Wenn ja, wie wurden sie gelöst?
    • Erreicht die Anlage die prognostizierten Werte?
    • Würden Sie den Anbieter weiterempfehlen?

    Verlangen Sie zudem Nachweise über die Qualifikationen der eingesetzten Monteure (z.B. Elektrofachkraft, SHK-Handwerker, Kältemittelschein).

    Fazit: Investition in Expertise lohnt sich

    Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist eine kluge Investition in die Zukunft Ihres Eigenheims – ökologisch und ökonomisch. Doch der Erfolg steht und fällt mit der Qualität der Umsetzung. Für technikaffine Entscheider, die Wert auf Präzision, Systemverständnis und langfristige Zuverlässigkeit legen, ist eine gründliche Anbieterauswahl keine lästige Pflicht, sondern der erste und wichtigste Schritt zum Projekterfolg. Gehen Sie strukturiert vor: Fordern Sie detaillierte Planung, prüfen Sie die Expertise, vergleichen Sie Angebote inhaltlich tiefgehend, achten Sie auf solide Verträge und klare Kommunikation. Scheuen Sie sich nicht, auch mal nachzuhaken oder einen Anbieter abzulehnen, wenn das Gefühl nicht stimmt. Die Investition in einen wirklich kompetenten Partner zahlt sich über die gesamte Lebensdauer der Anlage aus – in Form von höheren Erträgen, geringeren Betriebskosten und vor allem: dem guten Gefühl, eine zukunftssichere Lösung eingebaut zu haben. Denn am Ende soll die Technik für Sie arbeiten, nicht Sie für die Technik.

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