Solar & Wärmepumpe: Mit der richtigen Partnerwahl für Jahrzehnte die Weichen stellen

Die richtigen Partner finden: Solar & Wärmepumpe strategisch auswählen

Wer heute in Photovoltaik oder Wärmepumpen investiert, kauft keine Einzelkomponenten, sondern ein komplexes, digital vernetztes Energiesystem. Die Wahl des Anbieters entscheidet über Jahrzehnte über Effizienz, Zuverlässigkeit und letztlich die Wirtschaftlichkeit. Für IT-affine Entscheider gilt es, über die reine Technik hinaus zu schauen.

Photovoltaik vs. Solarthermie: Das fundamentale Missverständnis

Schon der Titel zeigt ein häufiges Problem: Die Begriffe „Photovoltaikanlage“ und „Solaranlage“ werden oft synonym verwendet, obwohl sie grundverschiedene Technologien beschreiben. Hier muss man Klartext reden:

Photovoltaik (PV): Erzeugt elektrischen Strom aus Sonnenlicht mittels Halbleiterzellen (meist Silizium). Der erzeugte Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter für den Haushalt nutzbar gemacht. Überschüsse können eingespeist oder in Batteriespeichern gepuffert werden. Die Effizienz moderner Module liegt bei 20-23%, Tendenz langsam steigend. Entscheidend ist nicht nur der Modulwirkungsgrad, sondern der Systemwirkungsgrad unter realen Bedingungen.


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    Solarthermie: Nutzt Sonnenenergie direkt zur Erwärmung von Wasser (Trinkwasser und/oder Heizungsunterstützung) über Kollektoren, in denen eine Wärmeträgerflüssigkeit zirkuliert. Ein Wärmetauscher überträgt die Energie auf den Speicher. Wirkungsgrade liegen hier oft bei 50-70%, aber gemessen an der einfallenden Strahlungsenergie, nicht an elektrischem Output. Die Einsparung erfolgt primär bei fossilen Brennstoffen.

    Der entscheidende Unterschied: PV liefert Strom, Solarthermie liefert Wärme. Eine Kombination beider Systeme („PVT“) ist technisch möglich, aber im Einfamilienhausbereich noch Nische und wirtschaftlich oft fraglich. Für IT-Profis ist zudem relevant: PV-Systeme sind per se datentechnisch erfass- und steuerbar (Leistung, Ertrag, Eigenverbrauch). Solarthermie bietet hier deutlich weniger Schnittstellen und Datenpunkte – meist nur Temperaturfühler und Volumenstrommessung. Die Systemintelligenz liegt anderswo.

    Für die meisten Hausbesitzer heute ist Photovoltaik die relevantere Technologie, nicht zuletzt wegen der Flexibilität des Stroms (Eigenverbrauch, E-Mobilität, Wärmepumpe). Solarthermie punktet dort, wo der Warmwasserbedarf hoch und Dachfläche begrenzt ist, oder als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen. Die Wahl bestimmt fundamental, welche Anbieter infrage kommen.

    Die Wärmepumpe: Vom Nischenprodukt zur Systemzentrale

    Wärmepumpen sind keine neue Erfindung, aber ihre Bedeutung hat sich radikal gewandelt. Früher oft nur für Neubauten oder besonders gut gedämmte Häuser empfohlen, sind sie heute die Schlüsseltechnologie für die Wärmewende im Bestand. Ihre Effizienz hängt jedoch entscheidend von fachkundiger Planung und Installation ab – hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

    Die drei Haupttypen im Vergleich

    • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Zapft die Außenluft als Wärmequelle an. Vorteil: Einfache Installation, meist genehmigungsfrei, geringere Investitionskosten. Nachteil: Geräuschemission (Schallschutz!), sinkende Effizienz (Jahresarbeitszahl, JAZ) bei sehr tiefen Außentemperaturen (< -10°C), oft notwendiger elektrischer Heizstab als Backup. Die häufigste Lösung im Bestand.
    • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme): Nutzt die konstante Wärme des Erdreichs über Erdsonden (tiefe Bohrung) oder Erdkollektoren (Flächenverlegung). Vorteil: Sehr hohe und stabile JAZ über das ganze Jahr, leiser Betrieb. Nachteil: Höhere Investition (Bohrung/Grabung), Genehmigung erforderlich (Bohrung), Platzbedarf für Kollektoren.
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasser): Nutzt das relativ konstante Temperaturniveau des Grundwassers. Vorteil: Sehr hohe Effizienz (JAZ). Nachteil: Aufwändig (zwei Brunnen: Förder- und Schluckbrunnen), strenge wasserrechtliche Genehmigung, Grundwassereignung und -qualität müssen stimmen. Seltenste Variante.

    Die JAZ ist der Königsweg: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist der wichtigste Effizienzindikator. Sie gibt an, wie viele Kilowattstunden (kWh) Wärme die Pumpe aus einer kWh Strom erzeugt. Eine JAZ von 4.0 bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 4 kWh Wärme. Zielwert für wirtschaftlichen Betrieb im Bestand liegt bei >3.5, bei Neubauten oder sehr gut gedämmten Häusern >4.0. Seriöse Anbieter berechnen diese auf Basis der geplanten Systemtemperatur und der Wärmequellentemperatur – nicht mit pauschalen Werbeversprechen!

    Anbieterauswahl: Mehr als nur der Preis

    Der Markt boomt – und mit ihm die Zahl der Anbieter. Vom lokalen Heizungsbauer bis zum überregionalen Solar-Spezialisten, von der Tochter des Energieversorgers bis zur neu gegründeten „Energieberatung“. Wer hier nur auf den niedrigsten Angebotspreis schielt, kauft oft Ärger mit. Entscheidend ist die Systemkompetenz und Langfristorientierung des Partners.

    Bewertungskriterien für Solar-PV-Anbieter

    • Planungstiefe und -tools: Macht der Anbieter nur eine grobe Dachskizze oder liefert er eine detaillierte Simulation (z.B. mit PV*SOL, Sunny Design)? Werden Verschattungen (Bäume, Kamine, Satellitenschüsseln) per 3D-Modellierung oder wenigstens per Sonnenstandsanalyse berücksichtigt? Ein gutes Angebot zeigt Ertragsprognosen für jeden Monat, nicht nur einen Jahresdurchschnitt.
    • Komponentenauswahl und -transparenz: Werden konkrete Modelltypen, Wechselrichter und ggf. Speicher benannt? Oder nur vage „Premium-Module“? Seriöse Anbieter nennen Hersteller, Typ und Leistungsklassen. Achten Sie auf die Garantie-Bedingungen: 12+ Jahre Produktgarantie auf Module sind Standard, 20+ Jahre Leistungsgarantie (z.B. 80% der Nennleistung nach 25 Jahren) ebenso. Bei Wechselrichtern ist eine Garantie von 10+ Jahren heute kein Luxus mehr.
    • Systemintegration und Monitoring: Wie wird das System angebunden? Einfacher Einspeisezähler? Smarte Eigenverbrauchsoptimierung? Schnittstellen zu Home Automation (z.B. per Modbus, KNX, EEBus)? Das Monitoring-System sollte übersichtlich und dauerhaft zugänglich sein (keine Abo-Fallen!). Kann der Anbieter APIs für eigene Auswertungen anbieten? Für IT-affine Nutzer ein Muss!
    • Zertifizierungen: Ist der Anbieter zertifizierter Fachpartner führender Hersteller (z.B. „Solarwatt Partner“, „Fronius System Partner“)? Ist er Mitglied in Fachverbänden wie dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) oder der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS)? Das zeigt Engagement und Zugang zu Schulungen.
    • Service und Wartung: Wie werden Störungen gemeldet? Gibt es einen 24/7-Monitoring-Service mit automatischer Alarmierung? Welche Reaktionszeiten werden garantiert? Wie sieht der Wartungsplan aus? PV-Anlagen sind zwar wartungsarm, aber nicht wartungsfrei (Verschmutzung, Überprüfung Anschlüsse, Wechselrichter-Diagnose).

    Bewertungskriterien für Wärmepumpen-Anbieter

    • Wärmequellen-Expertise: Ein Anbieter für Luft-Wärmepumpen ist nicht automatisch kompetent für Erdwärme. Fragen Sie explizit nach Referenzen für die geplante Technologie! Bei Sole/Wasser: Wer führt die Bohrungen durch? Eigenes Team oder Subunternehmer? Wie wird die Qualität gesichert (z.B. Drucktests der Sonden)?
    • Hydraulische Einbindung: Die eigentliche Herausforderung liegt oft nicht in der Wärmepumpe selbst, sondern in ihrer optimalen Einbindung in das bestehende Heizsystem. Wird der hydraulische Abgleich des Gesamtsystems angeboten? Werden bestehende Heizkörper auf ihre Eignung für niedrige Vorlauftemperaturen überprüft? Ein guter Planer simuliert das Systemverhalten.
    • Effizienzberechnung (JAZ): Verlangen Sie eine detaillierte Berechnung der prognostizierten Jahresarbeitszahl! Diese muss auf den geplanten Heizkreistemperaturen, der Wärmequellentemperatur (bei Sole: gemessene oder geschätzte Sondenleistung) und den spezifischen Verbrauchsdaten Ihres Hauses basieren. Pauschale Annahmen sind unseriös. Die JAZ ist entscheidend für die Betriebskosten.
    • Regelungstechnik und Smart Grid Ready: Moderne Wärmepumpen sind regelungstechnische Hochleistungsgeräte. Wie intelligent ist die Steuerung? Kann sie Prognosen (Wetter, Strompreis) nutzen? Ist sie ansteuerbar für dynamische Stromtarife oder zur netzdienlichen Steuerung (SG-Ready, EEBus)? Ermöglicht sie eine Priorisierung von PV-Eigenstromnutzung?
    • Zertifizierungen (Handwerk und Produkt): Achten Sie auf Handwerksbetriebe mit dem EHPA-Gütesiegel (European Heat Pump Association) oder dem BWP-Profi Siegel (Bundesverband Wärmepumpe). Diese zeigen spezifische Schulung und Erfahrung. Die Wärmepumpe selbst sollte das EHPA-Qualitätslabel tragen (unabhängige Prüfung von Effizienz und Schallemission).
    • Serviceverträge: Wärmepumpen sind komplexe Maschinen mit beweglichen Teilen (Verdichter). Ein umfassender Servicevertrag mit regelmäßigen Wartungen und einer festgelegten Reaktionszeit bei Störungen ist essentiell. Klären Sie die Kosten hierfür im Angebot!

    Die Crux mit der Kombination: PV + Wärmepumpe

    Die eigentliche Synergie entfaltet sich, wenn Photovoltaik und Wärmepumpe intelligent miteinander verbunden werden. Ziel ist es, möglichst viel selbst erzeugten PV-Strom direkt für den Betrieb der Wärmepumpe zu nutzen, um teuren Netzstrom zu vermeiden. Das ist technisch machbar, erfordert aber eine abgestimmte Planung und die richtige Systemarchitektur.

    Die technischen Schaltstellen:

    • Energiemanagementsystem (EMS): Das Gehirn der Anlage. Es überwacht die PV-Erzeugung, den Hausverbrauch, den Ladezustand eines eventuellen Batteriespeichers und den Bedarf der Wärmepumpe. Gute Systeme nutzen Wetterprognosen und Lernalgorithmen, um die Wärmepumpe dann laufen zu lassen, wenn PV-Überschuss vorhanden ist oder günstiger Netzstrom verfügbar ist (bei dynamischen Tarifen).
    • Ansteuerung der Wärmepumpe: Moderne Wärmepumpen bieten Schnittstellen (z.B. SG-Ready-Eingang, Modbus, EEBus), über die sie vom EMS ferngesteuert werden können – z.B. um die Leistung zu drosseln, zu erhöhen oder zeitweise zu pausieren (ohne Komforteinbußen durch den thermischen Puffer im Heizungsspeicher!).
    • Pufferspeicher: Ein ausreichend dimensionierter Warmwasser- und/oder Heizungspufferspeicher ist essentiell. Er ermöglicht es, Wärme zu produzieren, wenn Strom günstig oder verfügbar ist (PV-Überschuss), und sie zeitversetzt abzurufen.
    • Strommessung: Präzise Stromzähler (Smart Meter oder spezielle PV-Komponenten) an relevanten Punkten (Hausanschluss, PV-Einspeisung, Wärmepumpe, ggf. Speicher, E-Ladestation) liefern die notwendigen Daten für das EMS.

    Anbieterkompetenz für Kombisysteme: Hier zeigt sich die Spreu vom Weizen. Nicht jeder PV-Anbieter versteht Heizungstechnik und umgekehrt. Fragen Sie explizit nach Referenzen für gekoppelte Systeme! Der ideale Partner ist entweder ein spezialisierter Systemanbieter mit eigenem Planungsstamm oder ein stark kooperierendes Netzwerk aus Elektro- und Heizungsfachbetrieb mit einer klaren Projektleitung. Entscheidend ist, dass eine Stelle die Gesamtverantwortung für die Funktion des gekoppelten Systems trägt.

    Checkliste für die Angebotsbewertung

    Ein aussagekräftiges Angebot ist detailliert, technisch fundiert und transparent. Hier eine Checkliste, worauf Sie besonders achten sollten – jenseits des Endpreises:

    Für Photovoltaik-Angebote

    • Detaillierte Leistungsbeschreibung (Pflicht!): Konkrete Modelltypen, Stückzahl, Leistung pro Modul (Wp), Gesamtleistung (kWp), Wechselrichter-Typ(en) mit max. AC-Leistung, ggf. Speichertyp mit nutzbarer Kapazität (kWh), Montagesystem.
    • Ertragsprognose: Monatliche oder besser noch tägliche Simulation unter Berücksichtigung von Ausrichtung, Neigung, Verschattung, lokaler Globalstrahlung. Basis der Berechnung (Software, Wetterdatenbasis) angeben lassen. Prognostizierter Jahresertrag in kWh.
    • Eigenverbrauchs- und Autarkieprognose: Wie hoch wird der Anteil des selbst genutzten PV-Stroms (Eigenverbrauch) und der Grad der Unabhängigkeit vom Netz (Autarkiegrad) geschätzt? Mit und ohne Speicher? Diese Werte sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit!
    • Garantieübersicht: Tabellarische Darstellung der Garantien für Module (Produkt, Leistung), Wechselrichter, Speicher, ggf. Montagesystem. Dauer, Umfang, Übertragbarkeit.
    • Monitoring: Beschreibung des Systems, Zugänglichkeit (Web, App), Kosten (Einmalig/Monatlich), enthaltene Funktionen (Ertrag, Verbrauch, Speicher, Fehlermeldungen), Schnittstellen (API? Datenexport?).
    • Montageplanung: Beschreibung der Dachdurchdringung, Kabelführung, Standort Wechselrichter/Speicher, Einhaltung von Brandschutzvorschriften (z.B. Module an Dachrand, Freischneidepfade).
    • Netzanmeldung: Übernimmt der Anbieter die komplette Kommunikation mit Netzbetreiber und ggf. Förderstelle (KfW)? Dauer? Kosten?
    • Service und Wartung: Enthaltene Leistungen, empfohlener Turnus, Kosten für Wartungsvertrag, Reaktionszeiten bei Störung, Verfügbarkeit von Ersatzteilen.

    Für Wärmepumpen-Angebote

    • Wärmepumpen-Typ und Modell: Konkrete Bezeichnung, Heizleistung (kW) bei definierten Bedingungen (z.B. A-7/W35), angegebene JAZ oder COP (Coefficient of Performance) bei Normbedingungen (z.B. A2/W35).
    • Prognostizierte Jahresarbeitszahl (JAZ): Die wichtigste Kennzahl! Muss explizit und detailliert berechnet sein (z.B. nach VDI 4650 Blatt 1) unter Annahme der tatsächlichen Heizkreistemperaturen und der lokalen Wärmequellenbedingungen (Außentemperaturstatistik, Erdreich-/Grundwassertemperatur). Nicht mit dem Labor-COP verwechseln lassen!
    • Wärmequelle: Genau Beschreibung (Luft: Aufstellort, Schallschutzmaßnahmen; Sole: Art der Kollektoranlage/Sonde, Bohrtiefe/Fläche, prognostizierte Entzugsleistung, Bohr-Erdarbeiten inkl.?; Wasser: Brunnenausführung, Förderleistung).
    • Hydraulische Einbindung: Schema des Gesamtsystems (Heizkreis, Pufferspeicher, ggf. bestehender Kessel), Pumpen, Regelstrategie. Nachweis des hydraulischen Abgleichs.
    • Regelung und Steuerung: Konkrete Regelungsplattform, Bedienmöglichkeiten, Schnittstellen (Internet, Smart Home, SG-Ready, EEBus), Kompatibilität mit PV-Überschussnutzung.
    • Schallberechnung: Bei Luft-Wärmepumpen Pflicht! Vorhersage der Schallimmissionen am nächstgelegenen Nachbargrundstück gemäß TA Lärm. Maßnahmen zur Schallreduzierung.
    • Genehmigungen: Klärung: Wer beantragt was? (Baugenehmigung für Außengerät? Wasserrecht für Bohrung/Brunnen? Energieeinsparnachweis?)
    • Inbetriebnahme und Einregulierung: Messprotokoll der Inbetriebnahme (Druck, Volumenströme, Temperaturen), Einweisung in die Bedienung.
    • Garantie und Service: Garantiedauer auf Kompressor, Gesamtgerät. Umfang und Kosten eines empfohlenen Wartungsvertrags. Ersatzteilverfügbarkeit.

    Die digitale Dimension: IoT, Datenauswertung und Zukunftssicherheit

    Für IT-Profis ist dieser Aspekt besonders relevant: Eine moderne Energieanlage ist ein IoT-Gerät im eigenen Haus. Die Qualität der digitalen Infrastruktur bestimmt mit über den langfristigen Nutzen.

    • Offene Schnittstellen vs. Vendor Lock-in: Vorsicht bei proprietären Insellösungen! Fordern Sie offene Standards (Modbus TCP/IP, MQTT, EEBus, KNX, ggf. REST-APIs) für die Anbindung der Komponenten (PV-Wechselrichter, Speicher, Wärmepumpe, Stromzähler) an ein lokales oder cloudbasiertes Energiemanagementsystem (EMS). Nur so behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten und können das System später erweitern oder mit anderen Smart-Home-Komponenten verbinden.
    • Datenhoheit und -sicherheit: Wo landen die Betriebsdaten? Auf einem lokalen Gateway (präferiert für Datenschutz und Unabhängigkeit vom Internet) oder nur in der Hersteller-Cloud? Wer hat Zugriff? Können Sie die Rohdaten exportieren? Wie werden die Daten übertragen und gespeichert (Verschlüsselung)? Das sind keine technischen Nebensächlichkeiten mehr.
    • Analysemöglichkeiten: Liefert das Monitoring nur Standardgrafiken oder ermöglicht es tiefgehende Analysen? Kann man eigene Kennzahlen definieren (z.B. spezifischer Ertrag pro kWp, Eigenverbrauchsoptimierung der WP)? Integration in eigene Dashboards (z.B. Grafana)?
    • Updatefähigkeit und Zukunftssicherheit: Wie werden Software-Updates eingespielt (automatisch/manuell)? Werden neue Funktionen (z.B. für neue Stromtarifmodelle) nachgeliefert? Ist die Hardware auf zukünftige Anforderungen (z.B. bidirektionales Laden bei E-Autos) vorbereitet?

    Ein guter Anbieter hat Antworten auf diese Fragen und sieht die digitale Infrastruktur als integralen Bestandteil der Anlage, nicht als nettes Add-on. Fragen Sie nach der Systemarchitektur – ein erfahrener Planer kann diese verständlich skizzieren.

    Rote Flaggen: Warnsignale für unseriöse Anbieter

    Leider tummeln sich neben vielen seriösen Akteuren auch schwarze Schafe auf dem Markt. Seien Sie skeptisch bei:

    • Drückerkolonnen & Haustürgeschäfte: „Aktionspreise nur heute!“, „Wenn der Chef schon mal da ist…“. Seriöse Planung braucht Zeit und keine Drucktaktiken.
    • Unrealistische Versprechen: „Heizkosten auf Null!“ (physikalisch unmöglich), „80% Autarkie mit Mini-Anlage ohne Speicher“ (unrealistisch), „JAZ von 5.0 im unsanierten Altbau“ (extrem unwahrscheinlich). Hinterfragen Sie extreme Werbeversprechen technisch.
    • Fehlende Detailplanung: Angebote ohne konkrete Komponentenangaben, ohne Ertrags-/JAZ-Berechnung, ohne Schallberechnung (bei WP). „Passt schon“ ist kein Planungskonzept.
    • Unklares zu Garantie und Service: Verschwommene Formulierungen, Ausschlüsse von wichtigen Teilen (z.B. Kompressor), keine klaren Servicekosten.
    • Aggressives „Beratungsgespräch“: Der „Berater“ redet nur, hört nicht zu, stellt keine detaillierten Fragen zum Gebäude und Verbrauch. Seriöse Planer analysieren erstmal (Heizkostenabrechnungen, Stromverbrauch, Baupläne).
    • Keine lokale Präsenz oder reine Subunternehmer-Montage: Wer nur aus der Ferne plant und montieren lässt, ist bei Problemen oft schwer greifbar. Ein lokaler Ansprechpartner mit eigenem Montageteam ist wertvoll.
    • Abwertung von unabhängigen Energieberatern: „Das brauchen Sie nicht, wir beraten Sie ja.“ Ein unabhängiger Energieberater (BAFA-gelistet) hat keine Verkaufsinteressen und kann Angebote objektiv prüfen.

    Praxistipps für die Entscheidungsfindung

    • Daten sammeln vor der Beratung: Heizkostenabrechnungen der letzten 3 Jahre, Stromverbrauchsdaten (Jahresverbrauch in kWh), Grundrisspläne/Schnitte des Hauses, Fotos vom Heizungskeller und Dach. Je mehr Daten, desto präziser die Planung.
    • Unabhängige Energieberatung nutzen: Ein BAFA-zertifizierter Energieberater kann eine fundierte Empfehlung für die passende Technologie geben und hilft, die Förderanträge (BEG) zu stellen. Seine Kosten sind oft gut investiert.
    • Drei detaillierte Angebote einholen: Nicht nach Preis vorsortieren! Fordern Sie explizit die in den Checklisten genannten Punkte ein. Vergleichen Sie die Angebote Punkt für Punkt (Leistung, Komponenten, Garantie, Service).
    • Referenzen anfordern und besichtigen: Fragen Sie nach Referenzobjekten mit ähnlicher Technologie (z.B. Bestandsbau mit Luft-WP + PV) – am besten in Ihrer Region. Sprechen Sie wenn möglich mit den Eigentümern über ihre Erfahrungen mit Planung, Montage und Betrieb.
    • Den Installateur hinterfragen: Wer montiert tatsächlich? Eigenes Team? Wie lange sind die Monteure dabei? Wie werden sie geschult? Fragen Sie ruhig nach der Erfahrung des konkreten Monteurs, der kommen soll.
    • Vertrag genau prüfen: Achten Sie auf versteckte Kosten (Abbruch Altgeräte, Entsorgung, Mehrkosten für unvorhergesehene Schwierigkeiten), Gewährleistungsfristen (mind. 2 Jahre), Kündigungsbedingungen. Lassen Sie sich im Zweifel juristisch beraten.
    • Geduld haben: Gute Planung und termingerechte, sorgfältige Montage brauchen Zeit. Kapazitäten sind oft knapp. Vorsicht bei Anbietern mit „sofortigem“ Starttermin – Qualität leidet meist.

    Fazit: Investition in Partnerschaft

    Die Entscheidung für Photovoltaik und/oder Wärmepumpe ist eine langfristige Investition in die eigene Energieunabhängigkeit und die Wertigkeit der Immobilie. Der wirtschaftliche und ökologische Erfolg hängt maßgeblich von der Wahl des richtigen Anbieters ab – eines Partners, der nicht nur verkauft, sondern plant, installiert und langjährig betreut.

    Für technisch versierte Entscheider bedeutet das: Schauen Sie über den reinen Komponentenpreis hinaus. Bewerten Sie die Systemkompetenz, die Transparenz der Planung, die Qualität der digitalen Infrastruktur und die Serviceorientierung. Verlangen Sie belastbare Daten (Ertragsprognose, JAZ) und klare Garantien. Nutzen Sie unabhängige Expertise. Und trauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Ein seriöser Anbieter drängt nicht zur Unterschrift, sondern liefert erst einmal fundierte Informationen.

    Die Energiewende im eigenen Haus gelingt nicht mit Billigangeboten von der Stange, sondern mit maßgeschneiderten Lösungen von Fachleuten, die ihr Handwerk verstehen – und die auch in zehn Jahren noch für Sie da sind. Das ist letztlich der entscheidende Faktor.

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