PV und Wärmepumpe: So finden Hausbesitzer den richtigen Partner

Solarstrom und Wärmewende: Wie Hausbesitzer die richtigen Partner für PV und Wärmepumpen finden

Die Entscheidung für Photovoltaik und Wärmepumpen ist erst der Anfang. Der eigentliche Schlüssel zum Erfolg liegt in der kompetenten Planung und der Wahl des passenden Anbieters. Ein Leitfaden für technikaffine Hausbesitzer, die Wert auf Effizienz und Sorgfalt legen.

Die Grundlage: Warum Planung vor der Anbieterwahl kommt

Viele springen zu früh auf die Angebotsjagd. Ein Fehler, der später teuer werden kann. Effiziente Planung ist kein Selbstzweck, sondern schafft die Basis für vergleichbare und aussagekräftige Offerten. Wer sein Projekt nur unklar umrissen hat, erhält oft Lösungen, die entweder überdimensioniert sind oder das vorhandene Potenzial nicht ausschöpfen. Oder schlimmer: Lösungen, die später nur mit teuren Nachbesserungen funktionieren. Das ist wie ein Softwareprojekt ohne Pflichtenheft.


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    Erster Schritt: Die eigene Energiebilanz verstehen. Bevor ein Anbieter auch nur den Fuß aufs Grundstück setzt, sollten Sie Daten sammeln: Ihren Stromverbrauch über das Jahr verteilt (Jahresabrechnungen), Ihren Wärmebedarf (Heizkostenabrechnungen, möglichst mit Gradtagszahlen), den bisherigen Energieverbrauch für Warmwasser. IT-Profis wissen: Ohne aussagekräftige Logfiles keine Optimierung. Hier gilt Ähnliches. Eine smarte Strommessung, vielleicht sogar mit bestehender Homeautomatation verknüpft, kann den typischen Lastverlauf sichtbar machen – wann wird viel Strom gezogen? Das ist Gold wert für die Auslegung.

    Zweiter Schritt: Das Dach unter die Lupe nehmen. Nicht jedes Dach ist ein Solarkraftwerk. Entscheidend sind:

    • Ausrichtung und Neigung: Süden ist optimal, aber Ost-West-Dächer liefern dank längerer Stromproduktion über den Tag verteilt oft einen besser nutzbaren Ertrag für den Eigenverbrauch. Flache Dächer bieten dank Aufständerung oft flexible Anpassungsmöglichkeiten.
    • Verschattung: Der größte Ertragskiller. Kamin, Satellitenschüssel, Bäume (auch zukünftiges Wachstum!), Nachbargebäude? Eine präzise Verschattungsanalyse ist Pflicht. Gute Anbieter nutzen dafür Tools mit 3D-Modellierung auf Basis von Luftbildern oder setzen Sonnenstandsanalysatoren vor Ort ein. Finger weg von Anbietern, die das nur „aus dem Bauch“ abschätzen.
    • Zustand und Statik: Wie alt ist die Eindeckung? Muss das Dach bald saniert werden? Dann ist eine PV-Montage darauf oft unsinnig. Ein Statiknachweis ist nicht immer erforderlich, aber bei älteren Gebäuden oder komplexen Montagesystemen ratsam. Das spart später böse Überraschungen.

    Photovoltaik: Mehr als nur Module aufs Dach

    Die PV-Anlage ist ein System. Die Module sind nur die sichtbare Spitze. Die eigentliche Intelligenz steckt im Zusammenspiel der Komponenten – ähnlich einem gut konfigurierten Netzwerk.

    Komponentenauswahl: Worauf es wirklich ankommt

    Module: Der Wirkungsgrad ist weniger entscheidend als oft gedacht. Entscheidender sind: Leistungstoleranz (liefert das Modul wirklich die angegebene Leistung oder eher weniger?), degradationsrate (wie stark lässt die Leistung über die Jahre nach?), Garantiebedingungen (Produkt- vs. Leistungsgarantie!), und die Ästhetik (vollflächig schwarz, gerahmt, Glas-Glas?). Markenhersteller bieten oft bessere Garantien und eine nachgewiesene Zuverlässigkeit. Billigmodule können sich langfristig als teuer erweisen.

    Wechselrichter: Das Herzstück. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Entscheidend ist nicht nur der Wirkungsgrad, sondern vor allem:

    • Topologie: Stringwechselrichter (robust, kostengünstig für unverschattete Flächen), Leistungsoptimierer pro Modul (maximieren Ertrag bei Verschattung, bieten Modulebene-Überwachung) oder Mikrowechselrichter (höchste Sicherheit, maximale Flexibilität, jedes Modul arbeitet autonom). Die Wahl hängt stark von den Dachgegebenheiten ab. Ein pauschaler Rat ist unmöglich.
    • Überwachung und Schnittstellen: Kann der Wechselrichter detaillierte Leistungsdaten liefern? Ist die Software intuitiv? Gibt es offene Schnittstellen (Modbus TCP/IP, REST-API) für die Anbindung an Smart-Home-Systeme oder Eigenentwicklungen? Für IT-affine Hausbesitzer ein Muss!
    • Zuverlässigkeit und Service: Reputationsschäden bei Herstellern durch häufige Ausfälle sind oft gut dokumentiert. Recherchieren Sie! Ein Wechselrichtertausch ist aufwändig und teuer.

    Montagesystem: Muss zur Dachart (Ziegel, Pfanne, Bitumen, Trapezblech) passen und dauerhaft sicher sein. Qualitätssysteme verhindern Spannungen in den Modulen und gewährleisten die Windsogsicherung. Billigkonstrukte können zu Schäden führen.

    Speicher: Nicht immer sofort nötig, aber für hohen Eigenverbrauch unverzichtbar. Entscheidend sind: Nutzkapazität (nicht Nennkapazität!), Zyklenfestigkeit (wie oft kann der Speicher be- und entladen werden?), Wirkungsgrad (Round-Trip-Efficiency), Garantiebedingungen (oft auf Zyklenzahl oder Restkapazität bezogen), Erweiterbarkeit und Anbindung an die PV-Anlage und das Hausnetz. Lithium-Ionen-Technologie (LFP = Lithium-Eisenphosphat) ist der aktuelle Standard, deutlich sicherer und langlebiger als ältere NMC-Technologien.

    Die Wärmepumpe: Effizienz braucht das passende Haus

    Die Wärmepumpe ist kein Allheilmittel, sondern ein hocheffizientes System, das bestimmte Voraussetzungen braucht, um zu glänzen. Die falsche Wahl führt zu hohen Stromkosten und Frustration.

    Voraussetzungen prüfen: Low-Temperatur-Heizsystem ist Schlüssel

    Der wichtigste Faktor für Effizienz ist die Vorlauftemperatur des Heizsystems. Je niedriger, desto besser. Ideal sind Flächenheizungen (Fußboden-, Wandheizung). Konventionelle Heizkörper können funktionieren, aber oft nur mit großzügiger Dimensionierung (Überdimensionierung für niedrigere Vorlauftemperaturen) oder nach einem hydraulischen Abgleich. Ein unverzichtbarer Schritt! Alte, ungeregelte Pumpen und nicht abgeglichene Heizkreise sind Effizienzkiller. Wer hier spart, zahlt später drauf. Eine Bestandsaufnahme des Heizsystems ist daher Pflicht.

    Die Wahl des Wärmequellen-Typs

    Luft/Wasser-Wärmepumpe: Die meistverbaute Variante. Vorteile: Geringere Investition, einfachere Genehmigung (meist verfahrensfrei). Nachteile: Leistungszahl (COP) und Jahresarbeitszahl (JAZ) sinken bei sehr tiefen Außentemperaturen, Geräuschemission des Außengeräts (Schallleistungspegel prüfen! Abstände zu Nachbargrundstücken beachten!). Ideal für sanierte Gebäude mit niedrigem Heizwärmebedarf.

    Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme): Höhere Investition (Erschließung durch Bohrung oder Flächenkollektor), aber deutlich höhere und stabilere JAZ über das Jahr, unabhängig von der Außentemperatur. Geringere Geräuschemission (nur Innengerät). Benötigt Genehmigung (Bergrecht, Wasserrecht). Lohnend bei höherem Heizwärmebedarf oder wenn Kühlfunktion gewünscht ist.

    Luft/Luft-Wärmepumpe (über Lüftungsanlage): Nur in Verbindung mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung sinnvoll. Deckt meist nur einen Teil des Wärmebedarfs (Heizung und Warmwasser), oft wird eine Zusatzheizung benötigt.

    Ein interessanter Aspekt: Die Wahl der Quelle beeinflusst die benötigte elektrische Leistung der Wärmepumpe und damit auch die Dimensionierung der PV-Anlage. Eine gute Planung betrachtet beides im Verbund.

    Kennzahlen verstehen: COP und JAZ

    COP (Coefficient of Performance): Momentaner Wirkungsgrad unter genormten Testbedingungen (z.B. A2/W35 = Außentemperatur 2°C, Vorlauftemperatur 35°C). Vergleichswert, aber wenig aussagekräftig für die Praxis. Vorsicht vor Schönrechnerei!

    JAZ (Jahresarbeitszahl): Die entscheidende Kennzahl. Sie gibt an, wie viele Kilowattstunden Wärme die Pumpe im Jahresmittel aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt. Eine JAZ von 4,0 bedeutet: 1 kWh Strom erzeugt 4 kWh Wärme. Ziel sollte eine JAZ von mindestens 3,5 (Luft/Wasser im sanierten Bestand) bis deutlich über 4,0 (Erdwärme, Neubau) sein. Die erreichbare JAZ hängt massiv von der Heizsystemtemperatur und der Qualität der Installation ab. Seriöse Anbieter berechnen die prognostizierte JAZ mit spezieller Software (z.B. nach VDI 4650) auf Basis Ihrer Gebäudedaten und des Heizsystems. Verlangen Sie diese Berechnung!

    Die Symbiose: PV und Wärmepumpe intelligent koppeln

    Die wahre Effizienz entfaltet sich, wenn beide Systeme zusammen gedacht und gesteuert werden. Die Wärmepumpe ist der ideale Großverbraucher für selbst erzeugten Solarstrom.

    Grundprinzip: Die Wärmepumpe soll möglichst dann laufen, wenn die PV-Anlage viel Strom liefert. Das reduziert den Netzbezug drastisch und erhöht die Wirtschaftlichkeit beider Systeme enorm. Dafür braucht es:

    • Steuerbare Wärmepumpe: Die meisten modernen Geräte bieten einen Eingang (z.B. 230V-Schaltkontakt, digitale Schnittstelle wie Modbus oder eBUS) für eine Fremdsteuerung.
    • Intelligentes Energiemanagementsystem (EMS): Dieses System überwacht die PV-Produktion, den Hausverbrauch, den Speicherzustand und steuert die Wärmepumpe entsprechend. Es kann auch weitere Verbraucher (Wallbox, Waschmaschine) einbeziehen. Wichtig: Offene Schnittstellen des EMS für die Anbindung der Geräte verschiedener Hersteller. Proprietäre Insellösungen schränken ein.
    • Pufferspeicher: Ein ausreichend dimensionierter Warmwasser- und/oder Heizungspuffer ermöglicht es, Wärme zu speichern, wenn die Sonne scheint, und sie später abzurufen. Die Wärmepumpe muss nicht direkt bei Bedarf laufen, sondern kann vorproduzieren.

    Praxis-Tipp: Fragen Sie explizit nach der Ansteuerbarkeit der geplanten Wärmepumpe und der Kompatibilität mit gängigen EMS-Lösungen. Einige Wärmepumpenhersteller bieten eigene, oft eingeschränkte Lösungen an. Eine herstellerübergreifende Lösung ist meist flexibler. Für IT-Experten bietet sich hier oft die Möglichkeit, auf Basis offener Protokolle selbst Lösungen zu entwickeln oder anzupassen.

    Der entscheidende Schritt: Den richtigen Anbieter identifizieren

    Mit einer soliden Planungsbasis im Rücken können Sie nun gezielt auf Anbietersuche gehen. Doch Vorsicht: Der Markt ist unübersichtlich, Qualität schwankt enorm. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – und zwar nicht immer am Preis.

    Typen von Anbietern: Vor- und Nachteile

    Komplettanbieter (PV & WP): Bieten alles aus einer Hand – Planung, Komponenten, Installation, Service. Vorteil: Einheitliche Verantwortung, besser abgestimmte Gesamtsysteme, einfachere Kommunikation. Nachteil: Eventuell eingeschränkte Komponentenwahl, Gefahr von Pauschalangeboten ohne ausreichende Individualisierung. Qualität sehr abhängig vom konkreten Unternehmen.

    Spezialisierte PV-Anbieter: Tiefes Know-how in Photovoltaik, oft breite Komponentenauswahl, gute Netzwerke für Speicher und EMS. Nachteil: Für die Wärmepumpe braucht es einen separaten Fachbetrieb (Heizungsbauer), die Abstimmung kann komplexer sein. Gefahr von Schnittstellenproblemen.

    Heizungsbauer mit PV-Kompetenz: Stark im Heizungsbereich, verstehen die Anforderungen der Wärmepumpe. PV-Kompetenz variiert stark – manche haben sich gut aufgestellt, andere bieten PV nur als Add-on mit begrenztem Know-how. Kritisch prüfen!

    Online-Vermittler / Aggregatoren: Sammeln Ihre Daten, vermitteln dann an regionale Handwerker. Vorteil: Bequem, oft günstige Angebote. Großer Nachteil: Mangelnde individuelle Beratung vor Ort, Qualität des vermittelten Handwerkers schwer einzuschätzen, oft Standardlösungen, wenig Transparenz bei der späteren Abwicklung bei Problemen. Für komplexe Projekte oder bei besonderen Anforderungen (Verschattung, Altbau) oft ungeeignet.

    Dabei zeigt sich: Der regionale, erfahrene Fachbetrieb mit gutem Ruf ist oft die sicherste Wahl – egal ob Komplettanbieter oder spezialisiert. Lokale Präsenz ist bei Wartung und Störungen Gold wert.

    Qualitätsmerkmale: Woran Sie einen guten Anbieter erkennen

    Beratung vor Ort: Ein Muss! Keine seriöse Planung ohne Begehung des Grundstücks und Gebäudes. Wer nur mit Google Maps plant oder ein Standardangebot ohne Vor-Ort-Termin schickt, ist raus. Der Berater sollte sich Zeit nehmen, Ihre Daten aufnehmen, Dach und Technikraum inspizieren und Ihre Ziele und Prioritäten (Autarkiegrad, Kostenoptimierung, ökologischer Fokus) erfragen.

    Detaillierte Angebotserstellung: Das Angebot muss glasklar und vollständig sein:

    • Exakte Beschreibung aller Komponenten (Hersteller, Modell, Leistung, Menge). Keine Platzhalter wie „PV-Module ca. 380Wp“ oder „Wärmepumpe nach Wahl“.
    • Präzise Leistungsbeschreibung (Montage, Elektroanschluss, Inbetriebnahme, Einweisung, ggf. Schornsteinfeger, Anmeldungen). Was ist inklusive, was ist Zusatzleistung?
    • Ertragsprognose für die PV-Anlage (begründet, idealerweise mit Simulationssoftware wie PV*SOL oder Sunny Design).
    • Berechnete Jahresarbeitszahl (JAZ) für die Wärmepumpe (mit Angabe der zugrunde gelegten Rahmenbedingungen).
    • Wirtschaftlichkeitsberechnung (Investition, prognostizierte Erträge/Einsparungen, Amortisation, Rendite).
    • Klare Aufschlüsselung der Kosten (Komponenten, Arbeitsleistung, Mehrwertsteuer).
    • Konkreter Plan für die Kopplung von PV und WP, inklusive der geplanten Steuerungskomponenten.

    Referenzen und Qualifikationen: Fragen Sie explizit nach Referenzen für ähnliche Projekte (Größe, Gebäudetyp). Seriöse Anbieter nennen sie gerne. Prüfen Sie Zertifikate: Elektrofachbetrieb? SHK-Fachbetrieb? Zertifizierungen von Herstellern (z.B. als „Premium Partner“)? Mitgliedschaft in Fachverbänden (DGS, BSW, VdZ)? Das zeigt Engagement.

    Transparenz bei Subunternehmern: Wer führt welche Arbeiten aus? Eigene Monteure oder Subunternehmer? Wenn Subunternehmer: Wer koordiniert sie? Wer haftet? Transparenz ist Pflicht.

    Service und Wartung: Welche Garantien bietet der Anbieter auf seine Leistung? Welche Wartungsverträge gibt es? Wie schnell ist der Service bei Störungen? Was kostet das? Ein klares Servicekonzept ist essenziell für den langfristigen Betriebserfolg.

    Die Kunst des Angebotsvergleichs

    Vergleichen Sie niemals nur den Endpreis! Ein billiges Angebot kann durch versteckte Kosten, minderwertige Komponenten oder unklare Leistungen schnell teurer werden. Legen Sie Ihre detaillierte Planungsbasis (Dachdaten, Verbrauchsdaten, Anforderungen an Komponenten/Schnittstellen) mehreren Anbietern vor und fordern Sie darauf basierende Angebote. Vergleichen Sie dann:

    • Komponentenqualität: Gleiche Leistungsklasse? Markenhersteller mit gutem Ruf? Vergleichen Sie konkret Modellreihen und deren Spezifikationen.
    • Systemdesign: Sind die vorgeschlagenen Lösungen (Wechselrichter-Topologie, Speichergröße, Wärmepumpentyp, Kopplungskonzept) technisch sinnvoll und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten? Oder wirken sie wie Standardlösungen?
    • Leistungsumfang: Sind wirklich alle notwendigen Arbeiten enthalten (z.B. Elektroanschluss im Hausanschlusskasten, Update der Unterverteilung, ggf. Tiefbau für Erdwärme, Anmeldungen bei Netzbetreiber, BAFA, EVU)? Was fehlt im Vergleich?
    • Prognosen und Berechnungen: Wie plausibel sind die Ertragsprognosen (Verschattung berücksichtigt?) und die JAZ-Berechnung? Stimmen die Eingangsparameter?
    • Gesamtkosten und Wirtschaftlichkeit: Unter Berücksichtigung der Komponentenqualität und des Leistungsumfangs. Wie sieht die prognostizierte Amortisation aus?
    • Kommunikation und Vertrauen: Hat der Anbieter verstanden, was Sie wollen? Ist er auf Ihre speziellen Fragen (Schnittstellen, Eigensteuerung) kompetent eingegangen? Fühlen Sie sich gut beraten?

    Verträge: Das Kleingedruckte lesen – wirklich!

    Der Vertrag ist die juristische Absicherung Ihrer Erwartungen. Unterschreiben Sie niemals ungeprüft.

    Leistungsbeschreibung: Muss exakt mit dem Angebot übereinstimmen. Alle Komponenten, Leistungen, ggf. Positionen für Erdarbeiten etc. müssen detailliert aufgeführt sein. Änderungen später sind oft teuer.

    Preise und Zahlungsmodalitäten: Festpreis? Oder nur Kostenvoranschlag (mit Preisrisiko für Sie)? Wann sind welche Teilzahlungen fällig (Abschlagszahlungen bei Lieferung von Material, Restzahlung nach Abnahme)? Klare Regelungen für Nachträge.

    Termine: Realistische Liefer- und Montagetermine? Konsequenzen bei Nichteinhaltung (z.B. Vertragsstrafen)? Gerade bei Wärmepumpen können aktuell Lieferzeiten ein Problem sein.

    Gewährleistung und Garantien: Mindestens 2 Jahre Gewährleistung auf die Handwerksleistung. Die Garantien auf Komponenten (Module: oft 10-12+ Jahre Produkt, 25-30 Jahre Leistung; Wechselrichter: 5-10 Jahre; Speicher: oft 10 Jahre) sind Herstellergarantien. Klären Sie, wie die Abwicklung läuft: Über den Anbieter oder direkt beim Hersteller? Wer ist erster Ansprechpartner?

    Abnahme und Mängelrüge: Definierter Ablauf für die Abnahme. Wie werden Mängel gerügt? Fristen beachten! Dokumentieren Sie eventuelle Mängel bei der Abnahme schriftlich und mit Fotos. Ein guter Anbieter hat dafür ein Protokoll.

    Haftung: Ausreichende Haftung des Anbieters für Schäden während der Arbeiten? Versicherungsnachweis (Montageversicherung) verlangen!

    Nicht zuletzt: Vertrauen ist gut, Vertrag ist besser. Scheuen Sie sich nicht, bei unklaren Punkten nachzufragen oder sogar rechtliche Beratung einzuholen, wenn das Projektvolumen es rechtfertigt.

    Nach der Installation: Betrieb, Monitoring und Optimierung

    Mit der Inbetriebnahme ist das Projekt nicht abgeschlossen. Effizienz entfaltet sich erst im laufenden Betrieb – und hier können IT-affine Hausbesitzer besonders punkten.

    Monitoring-Systeme nutzen: Moderne PV-Anlagen und Wärmepumpen liefern eine Fülle von Betriebsdaten. Nutzen Sie die Hersteller-Apps oder besser noch: Lokale Lösungen oder herstellerunabhängige EMS, die Ihnen die volle Kontrolle über Ihre Daten geben und keine Cloud-Anbindung erzwingen. Stellen Sie Dashboards ein, die Ihnen einen schnellen Überblick über Erträge, Verbräuche, Eigenverbrauchsquote und Speicherfüllstand geben. Setzen Sie sich Alarme für Störungen oder signifikante Abweichungen vom erwarteten Ertrag.

    Regelmäßige Wartung: PV-Anlagen sind wartungsarm, aber nicht wartungsfrei. Sichtprüfung, Reinigung bei starker Verschmutzung, Prüfung der elektrischen Sicherheit (Isolationswiderstand, ggf. Thermografie der Anschlüsse). Wärmepumpen benötigen regelmäßige Wartung durch Fachpersonal (Check Kältemitteldruck, Elektrik, Filter). Ein Wartungsvertrag kann sinnvoll sein.

    Anlagenverhalten analysieren und optimieren: Vergleichen Sie die tatsächlichen Erträge mit der Prognose. Stimmt die Eigenverbrauchsquote? Läuft die Wärmepumpe optimal im Zusammenspiel mit der PV? Hier können Sie oft nachjustieren: Anpassen der Heizkurve der Wärmepumpe, Optimieren der Lade- und Entladestrategie des Speichers, Anpassen der Schaltzeiten für die WP-Laufzeit im EMS. IT-Kenntnisse helfen enorm, hier tiefer einzusteigen und das System „feinzutunen“.

    Dokumentation sichern: Heben Sie alle Unterlagen gut auf: Angebot, Vertrag, Schaltpläne, Inbetriebnahmeprotokolle, Herstellerunterlagen, Garantiescheine. Das ist wichtig für Garantiefälle, spätere Erweiterungen oder den Verkauf der Immobilie.

    Fazit: Investition in Expertise lohnt sich

    Die Energiewende im eigenen Keller und auf dem Dach ist ein technisch anspruchsvolles Projekt. Eine hochwertige Photovoltaikanlage und eine effizient laufende Wärmepumpe sind das Ergebnis präziser Planung und einer sorgfältig ausgewählten Partnerschaft mit einem kompetenten Handwerksbetrieb. Der billigste Anbieter ist dabei selten die beste Wahl. Investieren Sie stattdessen Zeit in die Vorbereitung und die Suche nach einem Partner, der Ihr Projekt mit der nötigen Fachkenntnis, Sorgfalt und Transparenz umsetzt. Die Auswahl des richtigen Anbieters ist mindestens so wichtig wie die Wahl der Technik selbst. Denn eine schlecht geplante oder installierte Anlage kostet über ihre Lebensdauer weit mehr als die Ersparnis beim Kauf. Setzen Sie auf Qualität, Expertise und klare Kommunikation – dann werden Solarstrom und Umweltwärme zu zuverlässigen Säulen Ihrer privaten Energieversorgung.

    Die Mühe lohnt sich: Für den Geldbeutel, für die Unabhängigkeit und nicht zuletzt für das Klima.

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