Photovoltaik & Wärmepumpen: Mit IT-Kompetenz die richtigen Handwerkspartner finden

Photovoltaik und Wärmepumpen: So wählen IT-Entscheider die richtigen Handwerkspartner

Sie kennen sich aus mit Serverlasten und Netzwerktopologien – aber wie navigiert man durch den Wildwuchs von Solaranbietern? Für technikaffine Hausbesitzer ist die Anbieterauswahl oft der komplexeste Teil der Energiewende. Dabei geht es nicht nur um Kilowattpeak und COP-Werte, sondern um handfeste Projektkompetenz.

Die Beratungsfalle: Warum Standardlösungen scheitern

Ein klassischer Fehler beginnt schon beim Erstgespräch. „Was kostet eine 10-kWp-Anlage?“ – diese Frage lockt Standardpakete an. Dabei zeigen Monitoring-Daten von Energy Base: 30% der PV-Systeme laufen unterhalb ihrer möglichen Leistungskurve. Grund? Unzureichende Standortanalyse.


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    Ein seriöser Anbieter wird Ihnen nicht sofort Module aufs Dach rechnen. Stattdessen sollte er:

    • Historische Wetterdaten des Standorts abrufen (nicht nur pauschale Einstrahlungskarten)
    • Dachneigung und -ausrichtung per Laserscan prüfen
    • Verschattungsanalysen zu verschiedenen Jahreszeiten vornehmen

    Fragen Sie konkret nach den Tools: Nutzt der Planer PV*SOL oder Homer Energy für Ertragsprognosen? Wer mit Excel-Tabellen arbeitet, hat die Digitalisierung verschlafen.

    Komponentenwahl: Das IT-Mindset auf die Haustechnik übertragen

    Ähnlich wie bei Server-Infrastrukturen kommt es auf das Zusammenspiel an. Ein Hochleistungswechselrichter nützt wenig, wenn die Stringverkabelung nicht zur Modulcharakteristik passt. Entscheider sollten auf drei Ebenen prüfen:

    Kriterium Billiganbieter Qualitätsanbieter
    Modulauswahl „Wir nehmen Marke XY“ (OEM ohne Herstellerangabe) Vergleichsmatrix mit Degradationsraten, Temperaturkoeffizienten, Lieferantenstabilität
    Wechselrichter Ein zentraler Großwandler Moduloptimierer oder Stringwechselrichter mit dynamischer Leistungsanpassung
    Monitoring Basis-Webportal API-Schnittstellen, Datenexport, Alarmfunktionen per Push

    Ein Praxisbeispiel: Bei einem Projekt in Ulm lieferten zwei unterschiedliche Modultypen auf Ost-West-Dächern Ertragseinbußen – weil der Wechselrichter nicht mit den unterschiedlichen MPP-Bereichen zurechtkam. Der Fehler? Der Anbieter hatte Komponenten nach Preis, nicht nach Kompatibilität ausgewählt.

    Wärmepumpen: Die unterschätzte Rechenleistung

    Während PV-Anlagen relativ standardisierte Technik sind, wird bei Wärmepumpen die Planung zur Königsdisziplin. Die Crux: JAZ-Werte (Jahresarbeitszahl) aus Prospekten haben mit der Realität wenig zu tun. Entscheidend ist die Abstimmung auf das Wärmenetz.

    Ein guter Planer wird:

    • Den hydraulischen Abgleich des bestehenden Heizsystems fordern
    • Heizlastberechnungen nach DIN EN 12831 vorlegen
    • Vorlauftemperaturen unter 35°C sicherstellen

    Interessanter Aspekt: Immer mehr Hersteller wie Viessmann oder Stiebel Eltron bieten API-Schnittstellen für die Einbindung in Smart-Home-Systeme. Wer sein Haus automatisieren will, sollte hier nachfragen.

    Die Synergie-Frage: Warum PV und WP zusammen gedacht werden müssen

    Ein häufiges Missverständnis: Photovoltaik deckt den Wärmepumpenstrom. Faktisch liegen Lastspitzen der WP oft außerhalb der Solarertragszeiten. Ohne Speicherlösung läuft die Rechnung nicht auf.

    Gute Anbieter simulieren deshalb:

    • Autarkiegrad unter Berücksichtigung des Wärmebedarfs
    • Optimale Speichergröße (Strom vs. Wärme)
    • Steuerungslogik für Eigenverbrauchsoptimierung

    Dabei zeigt sich: IT-Kenntnisse sind hier Gold wert. Wer sein Energie-Management selbst optimieren will, sollte auf offene Protokolle wie Modbus TCP oder KNX bestehen.

    Checkliste: 7 harte K.O.-Kriterien für Anbieter

    Nach Auswertung von 200 Kundenreklamationen der Verbraucherzentralen:

    1. Keine Eigenleistung anbieten – seriöse Firmen installieren selbst
    2. Keine pauschalen „Wunder-Garantien“ (z.B. „25 Jahre Volle Leistung“)
    3. Transparente Wirtschaftlichkeitsberechnung mit variablen Strompreisszenarien
    4. Referenzen mit identischer Gebäudestruktur (Altbau ≠ Neubau!)
    5. Klare Angaben zur Gewährleistungsabwicklung (Wer repariert bei Defekt?)
    6. Unabhängige Komponentenwahl (nicht nur Hausmarken)
    7. Dokumentierte Planungssoftware statt „Pi mal Daumen“

    Vertragsfallen: Das Kleingedruckte entschlüsseln

    Besonders dreist: „Wartungsverträge“ mit automatischer Verlängerung. Ein Münchner Anbieter band Kunden für 15 Jahre an überteuerte Inspektionen. Prüfen Sie:

    • Leistungskataloge genau (ist die Fernüberwachung inklusive?)
    • Degradationsgarantien (lineare vs. step-down Modelle)
    • Abbruchkosten bei Projektstorno

    Ein Tipp: Fordern Sie die Inbetriebnahmeprotokolle im Vertrag an – ohne diese verlieren Sie Förderansprüche.

    Die Zukunftskomponente: Elektromobilität mitdenken

    Wer heute nur PV und WP plant, übersieht den nächsten Großverbraucher. Ein E-Auto erhöht den Strombedarf um 30-40%. Kluge Anbieter reservieren schon heute:

    • Leistungsreserven im Wechselrichter
    • Zuleitungen für Wallboxen
    • Steuerungskapazitäten für Lastmanagement

    Ein Praxisbeispiel aus Stuttgart: Nachträgliche Wallbox-Installationen verursachten bei 60% der Projekte Netzengpassprobleme – weil der Hausanschluss nicht dimensioniert war.

    Fazit: Systemdenker statt Komponentenhändler

    Die Energiewende im Eigenheim ist kein Plug-and-Play-Produkt. Wer langfristig sparen will, braucht Partner mit systemischem Blick – keine Modulverkäufer. Fragen Sie nach Referenzprojekten mit Monitoring-Daten, fordern Sie Simulationsberechnungen ein, und scheuen Sie nicht technische Detailfragen.

    Denn eines ist sicher: Eine schlecht geplante Anlage kostet mehr als nur die Investition – sie verbrennt wertvolle Jahre an Energiekosteneinsparung.

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