Photovoltaik & Wärmepumpe: Seriöse Partner finden im Anbieter-Dschungel
Sie denken über Solarstrom und Wärmepumpe nach? Glückwunsch zur richtigen Entscheidung. Doch die größte Hürde kommt oft nach dem Entschluss: Wer soll das Ganze planen, liefern und installieren? Der Markt für Photovoltaik (PV) und Wärmepumpen boomt – und mit ihm die Zahl der Anbieter. Vom lokalen Handwerksbetrieb bis zum überregionalen Solar-Großhändler, von der Ein-Mann-Installation bis zum Full-Service-Dienstleister. Die Qualitätsunterschiede sind enorm, die Fallstricke zahlreich. Für IT-affine Entscheider wie Sie, die Wert auf klare Prozesse, verlässliche Daten und nachhaltige Lösungen legen, ist die Auswahl des richtigen Partners kein Nice-to-have, sondern essenziell. Hier geht’s nicht um ein Standard-Software-Update, sondern um eine langfristige Infrastrukturinvestition auf Ihrem Dach und im Keller.
Mehr als nur Module und Kompressoren: Das System zählt
Ein häufiger Anfängerfehler: Die Fokussierung auf isolierte Einzelkomponenten. „Welche PV-Module sind die besten?“ oder „Welche Wärmepumpe hat die höchste Jahresarbeitszahl (JAZ)?“ sind berechtigte Fragen, greifen aber zu kurz. Entscheidend ist das Zusammenspiel der Komponenten und deren perfekte Abstimmung auf Ihre Immobilie und Ihre Nutzung. Eine Hochleistungs-Wärmepumpe nützt wenig, wenn das Heizsystem hydraulisch nicht abgeglichen ist. Top-PV-Module bringen weniger Ertrag, wenn der Wechselrichter falsch dimensioniert oder verschattete Strings ignoriert werden. Ein guter Anbieter denkt in Systemlösungen.
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Für IT-Profis bietet sich hier ein vertrauter Vergleich: Sie würden auch nicht einfach den schnellsten Prozessor kaufen, ohne auf Kompatibilität mit Mainboard, RAM und Kühlung zu achten. Die Performance eines Gesamtsystems steht und fällt mit der harmonischen Integration aller Teile. Genauso verhält es sich bei der Energiewende im Eigenheim.
Photovoltaik: Der Markt und seine Spieler
Die PV-Landschaft ist heterogen. Grob lassen sich Anbieter-Typen unterscheiden:
1. Der Komplettanbieter mit eigenem Handwerk
Oft regional verankerte Elektro- oder SHK-Fachbetriebe, die Planung, Lieferung und Installation aus einer Hand anbieten. Vorteile: Kurze Kommunikationswege, lokale Präsenz für Service, klare Verantwortlichkeit. Ein interessanter Aspekt für IT-Verantwortliche: Diese Betriebe digitalisieren zunehmend. Sie setzen auf detaillierte Simulationstools, digitale Aufmaßverfahren (per Drohne oder App) und bieten oft anspruchsvolle Monitoring-Lösungen, die sich gut in bestehende Smart-Home-Umgebungen integrieren lassen. Die Qualität der Planung ist hier meist sehr individuell – fragen Sie explizit nach den verwendeten Tools und der Erfahrung mit komplexeren Systemen (z.B. Ost-West-Dächer, Optimierer/Einspeisemanager).
2. Der Planer & Projektierer mit Subunternehmer-Netzwerk
Diese Firmen übernehmen die gesamte Planung, Beratung und Projektsteuerung, lagern die Installation aber an zertifizierte Partnerhandwerker aus. Vorteil: Oft sehr hohe Planungskompetenz, spezialisiert auf anspruchsvolle Projekte, Zugang zu breitem Komponentensortiment. Nachteil: Die letztendliche Ausführungsqualität hängt stark vom eingesetzten Subunternehmer ab. Für Sie als Entscheider bedeutet das: Klären Sie von Anfang an, wer installiert, und verlangen Sie Referenzen für genau dieses Team. Prüfen Sie die Vertragsstruktur: Wer ist Ihr direkter Ansprechpartner bei Gewährleistungsfällen? Eine klare SLA-ähnliche Definition der Verantwortlichkeiten ist ratsam.
3. Der (Online-) Großhändler mit Installationsservice
Hier liegt der Fokus auf dem Verkauf der Komponenten. Die Installation wird oft als zusätzlicher Service vermittelt, teilweise über Plattformen mit regionalen Installateuren. Vorteil: Oft günstige Komponentenpreise, große Auswahl. Vorsicht: Die Beratungstiefe kann stark variieren, manchmal fehlt sie ganz. Die Qualifikation der vermittelten Installateure ist nicht immer transparent. Dieses Modell kann für sehr standardisierte Aufdachanlagen auf einfachen Dachformen funktionieren, wird aber bei komplexeren Projekten (Flachdach, Indach, große Speicherlösungen, Kombi mit WP) schnell riskant. Sie kaufen im Prinzip „Hardware“ und „Installation“ separat – die Integration liegt bei Ihnen. Nicht zuletzt der Service nach der Installation kann eine Herausforderung sein.
4. Der Spezialist für Gewerbe & Komplexlösungen
Diese oft mittelständischen Unternehmen fokussieren sich auf größere PV-Anlagen (ab 30 kWp), gewerbliche Lösungen oder anspruchsvolle private Projekte (z.B. mit großem Speicher, Eigenverbrauchsoptimierung, Notstromfunktion). Sie bringen Expertise für wirtschaftliche Berechnungen, Netzintegration und komplexe Regelungstechnik mit. Für IT-affine Hausbesitzer mit hohen Ansprüchen an Automation, Monitoring und zukunftssichere Architektur (Stichwort: bidirektionales Laden, Vehicle-to-Home) oft die erste Wahl, auch wenn die Einstiegshürde etwas höher sein mag. Hier findet man oft die Pioniere für innovative Lösungen.
Wärmepumpen: Die Wärmequelle macht den Unterschied
Bei Wärmepumpen ist die Wahl des richtigen Partners noch kritischer als bei PV. Warum? Die Technik ist anspruchsvoller in der Auslegung und Installation, die Wechselwirkungen mit dem bestehenden Heizsystem (Heizkörper, Fußbodenheizung, Pufferspeicher) sind komplex, und Fehler wirken sich massiv auf Effizienz (JAZ) und Lebensdauer aus. Ein schlecht eingestelltes PV-System liefert vielleicht 10% weniger Ertrag. Eine schlecht installierte Wärmepumpe kann den Stromverbrauch verdoppeln oder sogar vorzeitig ausfallen. Die Anbieterlandschaft ähnelt der PV-Branche, mit einem entscheidenden Zusatz: Die Erschließung der Wärmequelle (Erdsonde, Flächenkollektor, Luft) erfordert oft spezialisiertes Know-how und Gerät.
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind zwar am einfachsten zu installieren, aber auch hier macht die Detailarbeit den Unterschied: Schallschutz, Aufstellort, hydraulischer Abgleich. Bei Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Systemen (Erd- oder Grundwasserwärme) kommt eine weitere Dimension hinzu: Die Bohr- oder Grabungsfirma. Ein guter WP-Anbieter koordiniert diese Gewerke nahtlos oder hat feste, erfahrene Partner. Fragen Sie explizit danach! Ein abgebrochener Bohrmeißel im Erdreich oder ein undichter Erdkollektor wird zum teuren Albtraum.
Dabei zeigt sich: Der beste Wärmepumpen-Hersteller nützt wenig, wenn der Installateur die Anlage nicht perfekt einstellt. Die „Betriebssoftware“ – die Regelung – muss auf das Haus und die Nutzergewohnheiten kalibriert werden. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Seriöse Anbieter nehmen sich Zeit für die Feinjustierung und messtechnische Überprüfung (z.B. mit Heizkostenverteilern an Heizkörpern oder Durchflussmessern).
Der Vergleich: Woran Sie wirklich gute Anbieter erkennen
Preisvergleiche sind einfach. Qualitätsvergleiche sind es nicht. Hier sind entscheidende Kriterien, die über bunte Broschüren und glatte Verkaufsgespräche hinausgehen:
1. Tiefe, individuelle Beratung vor Ort (kein 5-Minuten-Check!)
Ein seriöser Anbieter nimmt sich viel Zeit für die Erstberatung. Er fragt detailliert nach: Ihrem Stromverbrauch (mit Lastprofil, falls verfügbar), Ihrem Wärmebedarf (Vorlauftemperaturen, bestehendes System), Ihren Dachdaten (Neigung, Ausrichtung, eventuelle Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude), Ihrem Nutzerverhalten (Wann sind Sie zuhause? Elektroauto geplant?), Ihren langfristigen Zielen (Eigenverbrauch maximieren? Notstromfähigkeit?).
Er kommt unbedingt vor Ort! Keine seriöse Planung ohne Begehung von Dachraum, Heizungskeller und ggf. Grundstück für Erdkollektoren/Sonden. Finger weg von Anbietern, die nur per Online-Formular oder Telefon „Angebote erstellen“ wollen. Ein guter Planer misst nach, fotografiert, prüft den Zählerschrank, begutachtet den Dachstuhl. Er wird Ihnen nicht sofort eine fertige Lösung präsentieren, sondern zunächst zuhören und analysieren.
2. Transparente, detaillierte Planungsunterlagen
Verlangen Sie eine schriftliche, detaillierte Angebotsunterlage. Diese sollte mindestens enthalten:
- PV: Exakte Modulbezeichnung (nicht nur „360W Black“), Wechselrichtertyp mit Leistungsangabe, Montagesystem, genaue Stringplanung (Anzahl Module pro String, Anzahl Strings), Kabelquerschnitte und Längen, genaue Beschreibung des Montagekonzepts (Aufdach/Indach? Befestigungspunkte?), Simulationsertrag (mit zugrunde liegender Software und Annahmen, z.B. Verschattungsfaktoren!).
- Wärmepumpe: Exakte Gerätebezeichnung, angepeilte JAZ, Heizleistung bei relevanten Außentemperaturen (z.B. -7°C oder -10°C), Details zur Wärmequelle (Sondenlänge, Kollektorfläche, Brunnenausführung), Hydraulikschema, Regelungstyp, genaue Beschreibung der Einbindung ins bestehende System (Pufferspeicher? Hydraulischer Weichen? Optimierung vorhandener Heizkörper?).
- Gesamtplanung (Kombi PV+WP): Konzept zur intelligenten Kopplung (z.B. über Energiemanagementsystem (EMS) oder direkte Ansteuerung der WP durch den PV-Überschuss). Beschreibung der Schnittstellen und Regelungslogik.
Fehlen diese Details, ist Vorsicht geboten. Ein bloßes Datenblatt der Komponenten reicht nicht. Sie wollen den Systemplan sehen.
3. Referenzen & Nachweise
Fragen Sie nicht nur nach „Referenzen“, sondern nach vergleichbaren Projekten. Hat der Anbieter Erfahrung mit Häusern ähnlicher Bauart, ähnlicher Heizlast, ähnlicher Dachkonstruktion? Bitten Sie um 2-3 konkrete Anschriften in Ihrer Region und fragen Sie die Eigentümer nach ihren Erfahrungen – besonders mit der Planungsphase, der Kommunikation während der Installation und dem Service danach. Scheuen Sie sich nicht, auch nach negativen Erfahrungen zu fragen. Ein seriöser Anbieter hat nichts zu verbergen.
Verlangen Sie Nachweise über Qualifikationen: Elektrofachbetrieb? SHK-Innungsbetrieb? Zertifizierungen der Hersteller (z.B. Viessmann Vitoprofit, Stiebel Eltron Systempartner, Fronius Systeminstallateur, sonnen Fachpartner)? Mitgliedschaft in Fachverbänden (DGS, BWP, VdZ)?
4. Die richtigen Fragen stellen – an Sie!
Ein guter Berater stellt mehr Fragen, als er Antworten gibt – zumindest am Anfang. Er will Ihr Projekt verstehen, nicht nur seine Standardlösung verkaufen. Misstrauen Sie Anbietern, die:
- Ohne detaillierte Analyse sofort die „perfekte“ Lösung parat haben.
- Druck aufbauen („Angebot nur heute gültig!“).
- Unerfüllbare Versprechungen machen („Halbiert Ihre Stromkosten sofort!“).
- Sich weigern, schriftlich festzuhalten, welche Annahmen ihrem Ertrags- oder Verbrauchsprognose zugrunde liegen.
- Keine klaren Angaben zu Garantie- und Gewährleistungsbedingungen machen (Herstellergarantie vs. Installationsgarantie!).
5. Umgang mit Komplexität & Problemen
Keine Planung ist perfekt. Auf dem Dach findet man überraschend eine defekte Lattung, die Bohrung stößt auf unerwartetes Gestein. Entscheidend ist, wie der Anbieter damit umgeht. Spricht er mögliche Risiken und Planungsunsicherheiten von vornherein offen an? Hat er Puffer eingeplant? Wie kommuniziert er bei Verzögerungen oder notwendigen Änderungen? Fragen Sie explizit nach solchen Szenarien. Ein professioneller Projektmanager hat hier klare Prozesse – ähnlich einem IT-Projekt mit Risikomanagement.
6. Service & Wartung: Der lange Atem
Die Installation ist der Startschuss, nicht das Ziel. Klären Sie frühzeitig:
- Bietet der Anbieter Wartungsverträge an? Was beinhalten sie (Umfang, Intervalle, Kosten)?
- Wie ist die Erreichbarkeit im Störungsfall (Notdienst?)?
- Wer übernimmt die Garantieabwicklung mit den Herstellern?
- Bietet der Anbieter Fernüberwachung und proaktive Störungsmeldung an? (Ein wichtiger Punkt für IT-affine Nutzer!)
- Wie werden Updates für die Regelungstechnik oder das EMS gehandhabt?
Ein Anbieter, der nur die Installation verkauft und dann verschwindet, ist keine gute Wahl. Sie wollen einen langfristigen Partner.
PV-Anbieter im Fokus: Spezifische Aspekte für Solarenergie
Neben den allgemeinen Kriterien gibt es für PV spezifische Punkte:
- Ertragsgutachten: Verlangen Sie eine detaillierte Ertragssimulation (z.B. mit PV*SOL, Sunny Design, PVSyst). Prüfen Sie die Eingangsparameter: Wurde eine realistische Verschattungsanalyse durchgeführt (per Tool oder sogar mit Sonnenbahnberechnung für kritische Zeiten)? Welche Moduldegradation wird angenommen? Welcher Wartungszustand (Verschmutzung)?
- Wechselrichter-Dimensionierung: Eine Unterdimensionierung (z.B. zu kleiner WR für die Modulleistung) kostet Ertrag an sonnigen Tagen. Eine Überdimensionierung ist teuer und ineffizient. Das Verhältnis DC-Leistung (Module) zu AC-Leistung (WR) sollte gut begründet sein (z.B. 1.2 bis 1.3 bei Südausrichtung).
- Stringplanung: Werden Module mit unterschiedlicher Ausrichtung oder Verschattung auf denselben Strang gelegt, fällt der Ertrag des ganzen Strangs auf das Niveau des schwächsten Moduls. Gute Planer trennen solche Bereiche in eigene Strings oder setzen auf Module-Level-Optimierung (MLPE wie Tigo oder SolarEdge Optimierer/Wechselrichter). Fragen Sie nach der Stringkonfiguration!
- Montagesystem & Statik: Passt das Montagesystem zu Ihrem Dachtyp (Ziegel, Beton, Trapezblech, Flachdach)? Liegt eine statische Prüfung vor (gerade bei älteren Gebäuden oder Flachdächern wichtig)? Wie wird die Dachdichtigkeit gewährleistet?
- Monitoring: Welche Lösung wird angeboten? Einfache Hersteller-App? Offene Schnittstellen (Modbus TCP, SunSpec, REST-API) für die Integration in eigene Systeme (z.B. Home Assistant, ioBroker)? Historische Daten? Alarmfunktionen? Granularität der Daten (Gesamtertrag, pro String, pro Modulgruppe)?
Wärmepumpen-Anbieter im Fokus: Der Teufel steckt im hydraulischen Detail
Für Wärmepumpen sind diese Punkte entscheidend:
- Wärmequellenauslegung: Ist die Dimensionierung der Quelle (Sondenlänge, Kollektorfläche, Luftleistung) fachgerecht berechnet (z.B. nach VDI 4640 für Erdwärme)? Wurde eine thermische Response-Test (TRT) bei größeren Erdwärmeanlagen durchgeführt oder zumindest plausibel begründet, warum nicht? Bei Luft-WP: Ist der Aufstellort schalltechnisch unbedenklich? Gibt es genug Luftzirkulation?
- Hydraulischer Abgleich: Dies ist DIE entscheidende Stellschraube für Effizienz. Wird er durchgeführt? Wie (dynamisch per Ventile, statisch durch Voreinstellung)? Wird er messtechnisch abgenommen? Ein Pflichtpunkt!
- Vorlauftemperatur: Wurde geprüft, ob das bestehende Heizsystem (Heizkörper!) mit den möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen der WP zurechtkommt? Oder sind Anpassungen (größere Heizkörper, FBH nachrüsten) nötig? Ein zu hoher Vorlauf ruiniert die JAZ.
- Puffer- & Speicherkonzept: Wird ein Pufferspeicher benötigt? Wie groß? Wird er richtig angeschlossen (hydraulische Weiche? Schichtungsladung)? Bei Kombination mit PV: Gibt es ein Konzept, um den PV-Strom optimal für die Wärmeerzeugung zu nutzen (z.B. Ladepriorisierung des Warmwasserspeichers bei Überschuss)?
- Regelung & EMS: Wie intelligent ist die Steuerung? Lernt sie das Heizverhalten? Kann sie PV-Überschüsse antizipieren? Welche Schnittstellen bietet sie (z.B. für Smart Home)?
- Kältemittel & Zukunftssicherheit: Welches Kältemittel wird verwendet? Wie sieht die Umweltbilanz (GWP)? Gibt es absehbar Einschränkungen (F-Gase-Verordnung)? Sind Service-Techniker für dieses Mittel geschult und ausgerüstet?
Die Kombination macht’s: PV & WP als Einheit denken
Die eigentliche Magie entfaltet sich, wenn Solarstrom und Wärmepumpe intelligent gekoppelt werden. Hier spielen IT-Kompetenz und Systemdenken ihre volle Stärke aus. Fragen Sie potentielle Anbieter explizit nach ihrem Konzept für diese Kopplung:
- Einfachste Lösung: Der WP-Stromzähler wird am Hausanschluss hinter den PV-Einspeisezähler gehängt. Die WP „sieht“ den PV-Überschuss nicht direkt, profitiert aber vom reduzierten Netzbezug. Keine aktive Steuerung.
- Direkte Ansteuerung (Relais): Ein Überschussrelais des Wechselrichters schaltet die WP ein, wenn genug PV-Leistung da ist. Einfach, aber starr. Oft nur für Heizstab oder Warmwasserladung geeignet, nicht für die komplette Raumheizung.
- Energiemanagementsystem (EMS): Die Königsdisziplin. Ein zentrales System (Hardware oder Software-basiert) sammelt Daten von PV, WP, Stromzählern, ggf. Wetterprognose und Verbrauchern. Es steuert die WP (und ggf. andere Verbraucher wie E-Auto-Ladestation oder Speicher) dynamisch, um den Eigenverbrauch zu maximieren, Lastspitzen zu kappen oder netzdienlich zu agieren. Offene Protokolle (z.B. Modbus, EEBus, KNX, MQTT) sind hier für IT-Experten Gold wert, um eigene Logiken zu implementieren oder in bestehende Automatisierung einzubinden.
Ein wirklich guter Anbieter hat hier nicht nur ein Standardprodukt im Angebot, sondern kann verschiedene EMS-Lösungen vorstellen, deren Vor-/Nachteile erläutern und auf Ihre individuellen Anforderungen (Flexibilität vs. Komplexität) eingehen. Fragen Sie nach der Datenarchitektur: Wo werden die Daten verarbeitet (lokal/Cloud)? Wer hat Zugriff? Wie ist die Sicherheit?
Förderdschungel & Bürokratie: Wer führt Sie sicher durch?
BAFA, KfW, Landesförderungen, steuerliche Abschreibungen – das Förderumfeld ist komplex und ändert sich häufig. Ein kompetenter Anbieter ist hier Ihr Navigator. Er sollte:
- Alle für Sie relevanten Förderprogramme kennen und die Voraussetzungen erklären.
- Sie bei der Antragstellung unterstützen (Formulare, Dokumentenliste).
- Die technischen Anforderungen der Förderungen (z.B. bestimmte Effizienzwerte bei WP, Einspeisemanagement bei PV > 7 kWp) in der Planung berücksichtigen.
- Die notwendigen Unterlagen für die Förderabwicklung (Fachunternehmererklärung, Inbetriebnahmeprotokoll) vollständig und korrekt ausstellen.
Finger weg von Anbietern, die Förderungen nur pauschal versprechen oder die Antragsarbeit komplett auf Sie abwälzen. Das ist Teil ihres Service.
Die Kostenfrage: Investition vs. Wert
Das günstigste Angebot ist fast nie das beste. Bei PV und WP bezahlen Sie primär für Know-how, Qualität der Ausführung und langfristigen Service. Ein paar Prozent mehr Investition in einen wirklich guten Partner amortisieren sich oft schnell durch höhere Erträge, niedrigere Verbräuche, weniger Ausfallzeiten und längere Lebensdauer der Anlage. Lassen Sie sich detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigen, die alle Faktoren berücksichtigen (Investition, laufende Kosten, geschätzte Erträge/Einsparungen, Förderungen, Strompreisentwicklung). Seriöse Anbieter rechnen mit realistischen, nachvollziehbaren Annahmen, nicht mit Wunschzahlen.
Checkliste für Ihre Anbieterauswahl
Fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen. Nutzen Sie diese Fragen im Gespräch:
- Kommt der Berater unaufgefordert zur detaillierten Vor-Ort-Besichtigung?
- Stellt er viele Fragen zu meiner Situation und meinen Zielen?
- Liegt ein schriftliches, detailliertes Angebot mit klaren Komponentenlisten, Leistungsbeschreibungen, Ertrags-/Verbrauchsprognosen (mit Annahmen!) und einem klaren Zeitplan vor?
- Werden mögliche Risiken und Unsicherheiten (z.B. bei der Bohrung, Dachzustand) offen angesprochen?
- Wer führt die Installation durch (eigene Mitarbeiter? Subunternehmer?)? Kann ich Referenzen für diesen Installateur sehen?
- Wie sieht das Service- und Wartungskonzept aus? Gibt es einen Notdienst?
- Wie wird die Kopplung von PV und WP gelöst? Welche EMS-Optionen gibt es? Welche Schnittstellen?
- Welche Qualifikationen und Zertifizierungen haben Sie und Ihre Monteure? (Nachweise zeigen lassen!)
- Wer unterstützt mich bei der Förderantragstellung und stellt die notwendigen Unterlagen aus?
- Wie sieht die Gewährleistungsregelung aus? Wer ist Ansprechpartner bei Problemen?
- Kann ich mit Kunden sprechen, die ein vergleichbares Projekt umsetzen ließen?
Fazit: Investieren Sie Zeit in die Partnerwahl
Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist technisch und wirtschaftlich klug. Die Entscheidung für den richtigen Anbieter ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Gehen Sie diese Suche mit derselben Sorgfalt an wie die Auswahl eines IT-Systemhauses oder einer wichtigen Softwarelösung für Ihr Business. Verlassen Sie sich nicht auf Werbeversprechen, sondern auf Transparenz, Fachkompetenz, Referenzen und das Bauchgefühl, ob Sie diesem Partner auch in zehn Jahren noch vertrauen wollen.
Der Markt ist dynamisch, Lieferzeiten können schwanken, neue Technologien kommen hinzu. Aber ein solider, kompetenter Partner an Ihrer Seite meistert diese Herausforderungen mit Ihnen. Dann wird Ihr Zuhause nicht nur zum Kraftwerk, sondern auch zu einem zuverlässigen und effizienten Ort der Energieunabhängigkeit. Die Mühe der Suche lohnt sich – jeden Tag aufs Neue, wenn die Sonne scheint und die Wärmepumpe leise brummt, angetrieben von Ihrem eigenen Dach.
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