Partnerwahl entscheidet: Mit Solar und Wärmepumpe zur Höchsteffizienz

Solarstrom und Wärmepumpen: So finden Hausbesitzer die richtigen Partner für maximale Effizienz

Die Rechnung ist simpel, die Motivation klar: Eigener Solarstrom senkt die Stromrechnung, eine Wärmepumpe macht unabhängig von fossilen Brennstoffen. Die Kombination beider Systeme? Ein Kraftakt für die persönliche Energiewende und die Haushaltskasse. Doch zwischen dem Wunsch nach Autarkie und der Realität wartet eine entscheidende Hürde: Die Wahl des richtigen Partners für Planung und Installation. Hier entscheidet sich, ob die Anlage zur langfristigen Erfolgsstory oder zum teuren Lehrstück wird. Für IT-affine Köpfe, die Systeme verstehen und Wert auf robuste Lösungen legen, ist die Herangehensweise an diese Auswahl entscheidend.

Photovoltaik: Mehr als nur Module auf dem Dach

Die Grundidee ist bestechend: Sonnenlicht einfangen, in Gleichstrom wandeln, diesen für den Hausgebrauch nutzbar machen oder ins Netz einspeisen. Doch die scheinbare Einfachheit trügt. Eine moderne PV-Anlage ist ein komplexes System aus mehreren, aufeinander abgestimmten Komponenten – und deren Qualität sowie die fachgerechte Installation bestimmen maßgeblich die langfristige Performance und Wirtschaftlichkeit.


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    Die Kernkomponenten im Fokus

    • Solarmodule: Das Aushängeschild. Hier geht es nicht nur um Wirkungsgrad-Wettläufe. Entscheidend sind Degradation (Leistungsabnahme über die Jahre), Garantiebedingungen (Leistungsgarantie vs. Produktgarantie!), Langzeitstabilität und das Verhalten bei Teilverschattung. Monokristallin dominiert bei höchsten Wirkungsgraden, polykristallin ist oft günstiger, Dünnschicht spielt Nischenrollen. Module sind nicht gleich Module – Herstellerreputation und unabhängige Testberichte (z.B. Photon) sind Pflichtlektüre.
    • Wechselrichter: Das Herzstück und oft die Schwachstelle. Er wandelt den Gleichstrom der Module in netzkonformen Wechselstrom. Effizienz (über 98% sind heute Standard), Zuverlässigkeit, Überwachungsfunktionen (Monitoring), Garantiedauer (10 Jahre Minimum, besser 12-15+) und Servicefreundlichkeit sind absolut kritisch. Ein häufiger Fehler: Den Wechselrichter unterdimensionieren („überbooken“) oder an die falsche Position (z.B. unbelüfteter Dachboden) setzen. Moderne Geräte bieten oft bereits integrierte Stromzähler und Anbindung an Energiemanagementsysteme – ein Pluspunkt für Technikbegeisterte.
    • Montagesystem: Die stille Stütze. Wind- und Schneelasten müssen sicher abgetragen werden, ohne das Dach zu schädigen. Materialqualität (Alu vs. Edelstahl), Dachdurchdringungen (Dichtheit!), Korrosionsbeständigkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Dachtypen sind essenziell. Billigschrott rostet vor sich hin und gefährdet die gesamte Anlage.
    • Verkabelung & Sicherungstechnik: Der Stromfluss muss sicher und effizient gewährleistet sein. DC-Seite (Gleichstrom) ist besonders sensibel. Qualitativ hochwertige Stecker (MC4), korrekt dimensionierte Kabelquerschnitte (Verluste minimieren!) und ordnungsgemäße Absicherung sind nicht verhandelbar. Pfusch hier erhöht Brandrisiko und Leistungsverluste.

    Der Anbieter-Check: Kein Platz für Schönwetter-Installateure

    Der Markt ist voll von Anbietern – vom lokalen Elektromeister bis zum überregionalen Solarkonzern, von seriösen Fachbetrieben bis zu windigen „Schnäppchen“-Händlern. Wie filtert man die Spreu vom Weizen?

    • Spezialisierung und Expertise: PV ist kein Nebenjob. Fragen Sie explizit nach der Anzahl realisierter Projekte pro Jahr, Fortbildungen (z.B. Handwerksmeister mit Zusatzqualifikation Solartechnik) und Referenzen – am besten von Kunden mit ähnlichen Voraussetzungen (Dachtyp, Größe). Ein Betrieb, der hauptsächlich Heizungen einbaut, ist selten die erste Wahl für komplexe PV-Projekte mit Speicher oder Eigenverbrauchsoptimierung.
    • Individuelle Planung statt Pauschalpakete: Vorsicht bei „Anlage XY für alle Dächer“. Eine seriöse Planung beginnt mit einer detaillierten Aufnahme: Dachausrichtung, Neigung, eventuelle Verschattung (Bäume, Kamine, Nachbargebäude – auch zu verschiedenen Jahreszeiten!), vorhandene Elektroinstallation (Zählerschrank!), Verbrauchsprofile. Darauf basiert die exakte Dimensionierung der Module, des Wechselrichters und ggf. des Speichers. Ein Anbieter, der ohne Vor-Ort-Termin ein Festpreisangebot abgibt, arbeitet unseriös. Tools wie PV*SOL oder ähnliche Simulationssoftware sollten zum Einsatz kommen – fragen Sie danach!
    • Transparenz bei Komponenten und Kosten: Das Angebot muss klar und detailliert alle verwendeten Komponenten mit Hersteller, Modellbezeichnung und Stückzahl auflisten. Nicht „Module“, sondern „z.B. 20x Longi Solar Hi-MO 5, LR5-72HBD, 545Wp“. Gleiches gilt für Wechselrichter, Montagesystem, Kabel etc. Nur so ist ein Vergleich möglich. Versteckte Kosten für Unterkonstruktion, Kabelwege, Zählertausch oder Netzanschluss müssen offengelegt werden. Ein Pauschalpreis pro kWp ist ein erstes Warnsignal für Intransparenz.
    • Garantien und Service: Klären Sie die Gewährleistung auf die Handwerksleistung (meist 2-5 Jahre) und die Herstellergarantien auf die Komponenten. Entscheidend: Wer ist im Garantiefall Ihr erster Ansprechpartner? Der Installateur sollte als Bindeglied fungieren. Fragen Sie nach Serviceverträgen für Wartung und Monitoring. Ein gutes Monitoring-System ist wie ein Server-Dashboard – es zeigt frühzeitig Leistungseinbrüche an, die auf Defekte hinweisen können.
    • Wirtschaftlichkeitsberechnung: Verlangen Sie eine detaillierte, auf Ihre Daten zugeschnittene Berechnung. Diese sollte enthalten: Investitionskosten, prognostizierte Stromerträge (regional differenziert), Eigenverbrauchsquote, Einspeisevergütung, Stromkostenersparnis, ggf. Speichernutzung, Wartungskosten, Amortisationszeit und Renditebetrachtung. Seriöse Anbieter verwenden anerkannte Simulationsdaten und machen ihre Annahmen transparent (z.B. angenommene Strompreissteigerung).
    • Netzanschluss und Bürokratie: Die Anmeldung beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) ist Pflicht. Ein guter Anbieter übernimmt diese komplette Abwicklung – von der Beantragung des Netzanschlusses bis zur Endabnahme. Fragen Sie explizit danach! Das erspart viel Zeit und Ärger.
    • Baustellenorganisation und Kommunikation: Wie läuft der Ablauf? Wer ist Ihr feste Ansprechpartner? Wie lange dauert die Installation? Klare Kommunikation vermeidet Frust. Ein professioneller Betrieb hat einen definierten Projektplan.

    Ein interessanter Aspekt ist die wachsende Bedeutung von Energiemanagementsystemen (EMS). Für IT-affine Hausbesitzer sind Systeme, die PV-Erzeugung, Wärmepumpenbetrieb, Speicherladung und ggf. E-Auto-Ladung intelligent steuern, besonders reizvoll. Fragen Sie den Anbieter nach seiner Erfahrung mit solchen Systemen und Kompatibilität der geplanten Komponenten.

    Wärmepumpen: Die Kälte für die Wärme nutzen

    Wärmepumpen sind keine neue Erfindung, aber im Heizungskeller erleben sie ihre Renaissance als Schlüsseltechnologie für klimafreundliches Heizen. Das Prinzip gleicht einem umgekehrten Kühlschrank: Sie entziehen einer Umgebung (Luft, Erde, Grundwasser) Wärme, auch wenn diese kälter ist als der gewünschte Raum, und „pumpen“ sie mittels Verdichtung auf ein nutzbares Temperaturniveau. Entscheidend für die Effizienz ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, wie viele Einheiten Wärmeenergie aus einer Einheit Strom erzeugt werden. Eine JAZ von 4 bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 4 kWh Wärme. Je höher die JAZ, desto geringer die Stromkosten.

    Die Wahl der richtigen Wärmequelle

    • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Die am weitesten verbreitete und meist kostengünstigste Lösung in der Anschaffung. Sie entzieht der Außenluft Wärme. Vorteile: Einfache Installation, geringere Investitionskosten, keine behördlichen Genehmigungen (meist). Nachteile: Leistungseinbußen bei sehr tiefen Außentemperaturen (unter -15°C bis -20°C, je nach Gerät), Geräuschemission am Außengerät (Schallschutz beachten!), niedrigere JAZ (ca. 2,8 – 3,8) als andere Systeme. Ideal für saniertete Häuser oder Neubauten mit niedrigem Heizwärmebedarf.
    • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme): Nutzt die nahezu konstante Temperatur des Erdreichs (ca. 8-12°C ab 10m Tiefe). Entweder über Erdkollektoren (flächig, großes Grundstück nötig) oder Erdsonden (tiefe Bohrungen, genehmigungspflichtig). Vorteile: Sehr hohe und stabile JAZ (oft 4,0 – 5,0+), unabhängig von der Außentemperatur, sehr leise. Nachteile: Deutlich höhere Investitionskosten durch Erschließung, Genehmigungen erforderlich (Wasserrecht, Bergrecht), nicht überall möglich (Geologie, Grundstücksgröße). Langfristig oft die wirtschaftlichste Lösung bei hohem Heizbedarf.
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Nutzt das Grundwasser als Wärmequelle (ca. 8-12°C). Benötigt einen Förder- und einen Schluckbrunnen. Vorteile: Sehr hohe JAZ (ähnlich Erdwärme), konstante Leistung. Nachteile: Hohe Erschließungskosten, strenge wasserrechtliche Genehmigungen notwendig (Wasserqualität, Mengenentnahme), nicht überall möglich (Grundwasserspiegel, Ergiebigkeit, chemische Beschaffenheit).

    Die Heizungsanlage muss passen! Eine Wärmepumpe arbeitet am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, typischerweise unter 35-45°C für Heizkörper und idealerweise 25-35°C für Flächenheizungen (Fußboden, Wand). Alte Heizkörper, die für 70°C Vorlauf ausgelegt sind, sind ein No-Go. Vor einer Wärmepumpeninstallation muss daher die Heizlastberechnung überprüft und das Heizsystem ggf. angepasst (größere Heizkörper, Flächenheizung) oder das Gebäude gedämmt werden. Ein hydraulischer Abgleich ist Pflicht.

    Den richtigen Wärmepumpen-Experten finden – eine heiße Angelegenheit

    Die Installation einer Wärmepumpe ist komplexer als der Tausch eines Gasbrenners. Sie erfordert fundiertes Wissen über Thermodynamik, Hydraulik, Regelungstechnik und Gebäudehülle. Die Auswahl des Fachbetriebs ist daher mindestens so wichtig wie die Wahl des Geräts selbst.

    • Heizungsbauer mit Tiefenkenntnis: Nicht jeder Heizungsbauer ist Wärmepumpenprofi. Fragen Sie nach Zertifizierungen der Hersteller (z.B. „Qualified Partner“) oder speziellen Weiterbildungen (z.B. SHK-Fachkraft Wärmepumpentechnik). Wie viele Wärmepumpen hat der Betrieb pro Jahr installiert? Besonders bei Erd- oder Wasser-Wasser-Systemen ist Erfahrung mit der Erschließung und den Genehmigungsprozessen Gold wert.
    • Ganzheitliche Planung: Ein seriöser Anbieter beginnt nicht mit dem Gerät, sondern mit dem Gebäude. Obligatorisch sind:
      • Präzise Heizlastberechnung nach DIN EN 12831: Nicht nach „Vermutung“ oder Faustformeln. Das ist die Basis für die Dimensionierung der WP.
      • Analyse des bestehenden Heizsystems: Sind die Heizkörper/Flächenheizungen für niedrige Vorlauftemperaturen geeignet? Ist ein hydraulischer Abgleich vorhanden? Wie ist der Zustand der Rohrleitungen?
      • Prüfung der Wärmequelle: Bei Luft-WP: Standort des Außengeräts (Schall, Luftstrom). Bei Sole/Wasser: Machbarkeit von Kollektoren/Sonden, Grundstücksverhältnisse, Genehmigungsfähigkeit. Bei Wasser/Wasser: Grundwassergutachten, Ergiebigkeit, Genehmigungsprozess.
      • Elektrische Anschlussleistung: Wärmepumpen benötigen einen Starkstromanschluss (400V). Ist dieser vorhanden? Muss der Netzanschluss verstärkt werden?
    • Transparente Angebotserstellung: Ähnlich wie bei der PV: Das Angebot muss alle Komponenten detailliert auflisten (Wärmepumpenmodell, Hersteller, ggf. Warmwasserspeicher, Regelung, Erschließungskosten für Quelle, Elektroarbeiten, Heizungskreisanpassung). Es muss klar zwischen Gerätekosten, Erschließungskosten und Installationskosten unterschieden werden. Pauschalen sind unseriös.
    • Förderung als Standard: Der Anbieter sollte Sie umfassend zu den aktuellen BAFA- und KfW-Förderprogrammen für Wärmepumpen beraten und die komplette Antragstellung übernehmen. Förderfähigkeit hängt stark von der erreichten JAZ und der fachgerechten Installation ab – hier ist Expertenwissen gefragt.
    • Effizienz im Fokus – Die JAZ ist König: Lassen Sie sich die prognostizierte Jahresarbeitszahl für Ihr konkretes Projekt nennen – nicht nur die Geräteeffizienz unter Laborbedingungen (COP). Diese Prognose basiert auf der Heizlastberechnung, der gewählten Wärmequelle und dem geplanten Heizsystem. Vergleichen Sie diese Werte! Ein Unterschied von 0,5 in der JAZ bedeutet auf Dauer erhebliche Stromkostenunterschiede. Fragen Sie nach der verwendeten Berechnungssoftware (z.B. WPcalc der BWP).
    • Schallschutz und Platzierung: Besonders bei Luft-Wärmepumpen ist die Geräuschentwicklung ein kritisches Thema – für Sie und Ihre Nachbarn. Ein guter Planer wählt das Gerät nicht nur nach Leistung, sondern auch nach Schallleistungspegel und plant den Aufstellort (Abstände zu Grundstücksgrenzen, Schlafzimmerfenstern) und ggf. Schallschutzmaßnahmen (Schallschutzwand, Aufstellung auf Schallschutzfundament) mit ein. Fordern Sie die Schalldaten (dB(A)) in den Betriebspunkten an.
    • Smart Grid Ready und Einbindung in EMS: Moderne Wärmepumpen sollten „Smart Grid Ready“ sein, d.h. sie können extern gesteuert werden (z.B. durch den Netzbetreiber bei Stromüberlastung oder durch Ihr eigenes EMS). Die Kompatibilität mit Ihrem geplanten oder vorhandenen Energiemanagementsystem ist ein wichtiger Faktor für die spätere Eigenverbrauchsoptimierung.
    • Wartung und Service: Wärmepumpen sind robust, aber nicht wartungsfrei. Klären Sie Serviceintervalle, Kosten für Wartungsverträge und die Erreichbarkeit im Störungsfall. Ein gutes Monitoring der Betriebsdaten hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen.

    Die Königsklasse: PV und Wärmepumpe im Verbund

    Die eigentliche wirtschaftliche und ökologische Synergie entfaltet sich, wenn Solarstrom die Wärmepumpe antreibt. Ziel ist es, einen möglichst hohen Anteil des Wärmepumpenstroms selbst zu erzeugen und dadurch die Stromrechnung massiv zu senken. Dabei zeigt sich: Die Kombination ist mehr als die Summe ihrer Teile, erfordert aber eine übergeordnete Steuerung.

    • Dimensionierung ist Schlüssel: Die PV-Anlage muss groß genug sein, um nicht nur den Haushaltsstrom, sondern auch einen signifikanten Teil des Wärmepumpenstroms zu decken – insbesondere im Übergangszeitraum und Winter. Eine reine „Haushaltsstrom-PV“ reicht hier oft nicht aus. Die Planung muss den erhöhten Strombedarf durch die WP einbeziehen. Ein Wärmepumpentarif beim Stromanbieter kann den nicht selbst gedeckten Reststrom verbilligen.
    • Der Stromspeicher als Gamechanger (mit Einschränkungen): Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms deutlich, da er tagsüber erzeugten Strom für die Abend- und Nachtstunden speichert – wenn auch die Wärmepumpe oft läuft. Allerdings: Speicher sind noch relativ teuer und haben eine begrenzte Lebensdauer (meist 10-15 Jahre). Die Wirtschaftlichkeit muss genau geprüft werden. Für die Wärmepumpenunterstützung ist oft ein großer Speicher nötig. Alternativ kann ein einfacherer Heizstab im Pufferspeicher direkt mit überschüssigem PV-Strom betrieben werden, ist aber weniger effizient als die Wärmepumpe selbst.
    • Intelligente Steuerung: Das Energiemanagementsystem (EMS): Hier kommt der IT-Aspekt voll zum Tragen. Ein EMS ist die Schaltzentrale. Es überwacht:
      • PV-Erzeugung in Echtzeit
      • Stromverbrauch des Haushalts und der Wärmepumpe
      • Füllstand des Batteriespeichers
      • Temperatur des Warmwasserspeichers und Heizungspuffers
      • Wettervorhersagen

      Basierend auf diesen Daten trifft es Entscheidungen: Wann lädt der Speicher? Wann startet die Wärmepumpe, um möglichst viel PV-Strom zu nutzen? Kann überschüssiger Strom direkt für Warmwasserbereitung genutzt werden? Gute Systeme lernen das Nutzerverhalten und optimieren den Betrieb kontinuierlich. Offene Protokolle (z.B. Modbus TCP, EEBus, KNX) sind wichtig für Kompatibilität und spätere Erweiterungen. Hier lohnt sich für technikaffine Hausbesitzer die Investition in ein leistungsfähiges System (z.B. von Solarwatt, SMA, Fronius, Viessmann, KOSTAL, SteccoSolar).

    • Anbieter-Kompetenz im Systemverbund: Die größte Herausforderung liegt oft in der Abstimmung. Optimal ist ein Anbieter (oder ein stark koordinierter Verbund aus Elektriker und Heizungsbauer), der beide Gewerke beherrscht und die Systeme nahtlos integrieren kann – inklusive des EMS. Fragen Sie explizit nach Referenzen für kombinierte PV-WP-Projekte mit intelligenter Steuerung.

    Warnsignale erkennen – Finger weg von unseriösen Angeboten

    Leider tummeln sich auch schwarze Schafe auf dem grünen Markt. Typische Alarmglocken sollten läuten bei:

    • Drucktaktiken: „Angebot nur heute gültig!“, „Förderung läuft bald aus!“ – seriöse Planung braucht Zeit.
    • Undetaillierte Pauschalangebote: Fehlende Modellbezeichnungen, unklare Leistungsbeschreibungen, Pauschalpreise ohne Aufschlüsselung.
    • Übertriebene Versprechen: „Autarkie zu 100%“, „Amortisation in 3 Jahren“ – unrealistisch. „Kostenloser Strom für immer“ – absurd.
    • Fehlende Vor-Ort-Termine: Angebotserstellung nur per Google Maps oder Fragebogen.
    • Keine Referenzen oder schlechte Bewertungen: Checken Sie Portale wie eKomi, Trusted Shops, regionale Bewertungsseiten oder fragen Sie konkret nach Kunden, die Sie kontaktieren dürfen. Ein Blick auf die Unternehmenswebsite reicht nicht.
    • Vorkasse oder sehr hohe Anzahlungen: Seriöse Betriebe arbeiten mit angemessenen Abschlagszahlungen nach Baufortschritt.
    • Mangelnde Fachlichkeit in der Beratung: Der „Berater“ kann grundlegende technische Fragen nicht beantworten, weicht aus oder versteckt sich hinter Marketingphrasen.
    • Ignoranz gegenüber Gebäudedaten: Keine Interesse an Heizlastberechnung, bestehendem Heizsystem oder Verbrauchsdaten.

    Praxisbeispiel: Ein Haus macht sich unabhängig

    Stellen wir uns ein typisches Einfamilienhaus (BJ 1995, 140m², teilgedämmt, Gasheizung) vor. Die Besitzer (IT-lastiger Beruf, technikinteressiert) wollen weg von Gas und hohen Stromkosten. Nach Analyse:

    • Heizung: Alte Heizkörper, Vorlauf bisher 60-70°C. Lösung: Austausch gegen Niedertemperatur-Heizkörper + hydraulischer Abgleich. Wahl einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit prognostizierter JAZ von 3,4 (basiert auf Heizlastberechnung).
    • Strom: Jahresverbrauch Haushalt: 4.500 kWh. Zusätzlicher Bedarf Wärmepumpe: ca. 5.500 kWh (geschätzt). Gesamtbedarf: ca. 10.000 kWh.
    • PV: Süddach, 40m² nutzbar. Installation einer 12 kWp Anlage (ca. 11.500 kWh Jahresertrag). Mit einem 8 kWh Speicher wird eine Eigenverbrauchsquote von ca. 70% angestrebt. Überschüsse speisen ein (Einspeisevergütung).
    • Steuerung: Einbindung von WP und Speicher in ein leistungsfähiges EMS, das die Laufzeiten der WP an die PV-Produktion koppelt.

    Kostenersparnis: Wegfall der Gaskosten (bisher 2.200 €/Jahr). Strombezug reduziert von 10.000 kWh auf ca. 3.000 kWh (dank Eigenverbrauch). Bei einem Strompreis von 35 ct/kWh Ersparnis von ca. 2.450 €/Jahr. Einspeisevergütung ca. 450 €/Jahr. Gegenüber dem alten Zustand (Gas + Strom) ergibt sich eine jährliche Entlastung von ca. 3.300 €. Die hohe Anfangsinvestition (WP mit Heizungstausch + PV + Speicher + EMS) amortisiert sich in diesem Beispiel bei guter Planung und Förderung in etwa 10-12 Jahren. Entscheidend war hier die Zusammenarbeit mit einem Heizungsbetrieb, der auch PV-Kompetenz hatte und ein Elektriker, der das EMS fachmännisch einband.

    Fazit: Investition in Expertise zahlt sich aus

    Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist eine Investition in die Zukunft – ökologisch und wirtschaftlich. Doch der Erfolg steht und fällt mit der Qualität der Planung und Ausführung. Für IT-affine Entscheider, die Systeme wertschätzen, die robust und effizient arbeiten, ist die methodische Anbieterauswahl der erste und wichtigste Schritt. Gehen Sie nicht den Weg des scheinbar Günstigsten. Investieren Sie Zeit in die Recherche, fordern Sie detaillierte, vergleichbare Angebote ein, prüfen Sie Referenzen und die fachliche Tiefe. Fragen Sie nach der Integration in ein Energiemanagementsystem – es ist der Dirigent für Ihr persönliches Kraftwerk. Nicht zuletzt: Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Ein seriöser Partner kommuniziert klar, stellt sich kritischen Fragen und hat langfristiges Interesse an einem zufriedenen Kunden. Die richtigen Fachleute an Ihrer Seite machen den Unterschied zwischen einer teuren Enttäuschung und einer Anlage, die über Jahrzehnte verlässlich Kosten senkt und einen echten Beitrag leistet. Der Weg zur Energieautarkie beginnt mit der Wahl des richtigen Partners. Wählen Sie weise.

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