Solar & Wärmepumpe: Der Tech-Guide für Ihre Energie-Autarkie

Solarstrom und Wärmepumpe: Wie IT-affine Hausbesitzer die Spreu vom Weizen trennen

Die Entscheidung für erneuerbare Energien im Eigenheim ist längst keine rein ökologische mehr – sie rechnet sich. Doch der Markt für Photovoltaik und Wärmepumpen ist unübersichtlich. Für technikversierte Entscheider gilt es, mehr zu bewerten als nur den Preis.

Kein Luxus, sondern Kalkül: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist

Strompreise, die keine klare Richtung kennen außer nach oben. Gas, dessen politische Verfügbarkeit immer wieder für Unruhe sorgt. Gleichzeitig sind die Technologien zur Eigenversorgung ausgereift wie nie: PV-Module bieten hohe Wirkungsgrade zu historisch niedrigen Preisen, moderne Wärmepumpen arbeiten selbst bei Minusgraden effizient. Für den IT-affinen Hausbesitzer stellt sich nicht die Frage *ob*, sondern *wie* und vor allem *mit wem*. Denn hier liegt der Knackpunkt: Das Angebot ist riesig, die Qualität schwankt erheblich, und die richtige Förderung zu finden gleicht manchmal der Suche nach einer Nadel im digitalen Heuhaufen.


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    Dabei zeigt sich ein klarer Trend weg von isolierten Einzellösungen hin zum intelligent vernetzten Energiesystem. Die eigene PV-Anlage liefert nicht nur Strom für den Kühlschrank, sondern speist idealerweise auch die Wärmepumpe und lädt das E-Auto. Das erfordert Planungstiefe und Systemverständnis – Fähigkeiten, die Technikinteressierte und Entscheider aus der IT-Welt oft mitbringen. Es geht um Effizienz, Skalierbarkeit, Datenanalyse und robuste Implementierung. Ähnlich wie bei der Auswahl einer Unternehmens-IT-Lösung, nur dass hier das eigene Dach und der Heizungskeller im Mittelpunkt stehen.

    Photovoltaik: Mehr als nur Module auf dem Dach

    Die Kernkomponenten einer PV-Anlage sind schnell benannt: Module, Wechselrichter, Montagesystem, eventuell ein Batteriespeicher. Die Kunst liegt im optimalen Zusammenspiel und der langfristigen Performance. Für den technisch versierten Hausbesitzer lohnt es sich, genauer hinzusehen.

    Die Qual der (Modul-)Wahl: Leistungsklassen und Degradation

    Monokristallin, polykristallin, PERC-Halbzellen, bifazial? Das klingt erstmal nach Buzzwords. Entscheidend sind realistische Leistungsdaten unter Standard-Testbedingungen (STC) und vor allem die garantierte Leistung nach 25 Jahren. Seriöse Hersteller garantieren oft noch 80-85% der Nennleistung nach diesem Zeitraum. Die Degradation – der natürliche Leistungsverlust über die Jahre – sollte möglichst gering sein. Ein Vergleich der Datenblätter lohnt sich hier mehr als der Blick auf den reinen Modulpreis pro Watt-Peak.

    Der unsichtbare Dirigent: Wechselrichter als Herzstück

    Während Module Strom erzeugen, macht ihn der Wechselrichter erst nutzbar. Seine Effizienz (oft >98% bei Markenherstellern) ist ein entscheidender Faktor für den Gesamtertrag. Für IT-Profis besonders spannend: Die Intelligenz des Systems steckt hier. Moderne Geräte bieten umfangreiche Monitoring-Funktionen, oft per App oder Webportal. Sie zeigen nicht nur den aktuellen Ertrag, sondern ermöglichen detaillierte Analysen, Fehlerdiagnosen und bei Hybrid-Wechselrichtern die Steuerung des Batteriespeichers. Fragen Sie nach Schnittstellen (RS485, Modbus, Ethernet, WLAN) und der Offenheit der Plattform. Kann das Gerät problemlos in bestehende oder geplante Smart-Home-Umgebungen integriert werden? Ein Wechselrichter mit veralteter oder proprietärer Software ist wie ein Server ohne Admin-Zugang – funktional, aber unbefriedigend.

    Speicher: Die Cloud für den Sonnenstrom

    Ohne Batteriespeicher verpufft ein Großteil des selbst erzeugten Stroms ungenutzt ins Netz, besonders in den Abendstunden. Die Wahl des Speichers ist komplex. Neben der Kapazität (kWh) ist die nutzbare Entladetiefe (DoD, Depth of Discharge) entscheidend. Ein Speicher mit 10 kWh Nennkapazität und 90% DoD bietet 9 kWh nutzbare Energie. Achten Sie auf die Zyklenfestigkeit (wie oft kann er vollständig be- und entladen werden?) und die Garantiebedingungen. Lithium-Ionen-Technologie (NMC oder LFP) ist Standard, wobei LFP (Lithium-Eisenphosphat) aufgrund längerer Lebensdauer und höherer Sicherheit aktuell favorisiert wird. Die Systemspannung (DC- oder AC-gekoppelt) beeinflusst Effizienz und Kompatibilität. Ein DC-gekoppelter Speicher lädt direkt mit dem Gleichstrom der Module, was weniger Wandlungsverluste bedeutet, aber eine enge Integration mit dem Wechselrichter erfordert. AC-Kopplung ist flexibler, auch nachrüstbar, aber leicht weniger effizient. Für den datenaffinen Nutzer sind detaillierte Einblicke in Ladezustände, Lade-/Entladeleistungen und Zyklenzahlen Pflicht.

    Wärmepumpen: Effizienz jenseits der Heizlastberechnung

    Die Wärmepumpe ist die logische Ergänzung zur PV-Anlage, um auch die Wärmeversorgung zu dekarbonisieren. Doch nicht jede Pumpe passt zu jedem Haus, und Effizienz ist hier alles.

    Luft, Sole, Wasser: Das passende Quellenmedium

    Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am einfachsten zu installieren, benötigen keine Genehmigung und sind kostengünstiger. Ihr Nachteil: Die Effizienz (ausgedrückt in der Jahresarbeitszahl, JAZ) sinkt bei sehr kalten Außentemperaturen merklich, und der Ventilator kann Geräusche erzeugen. Bei gut gedämmten Neubauten oder sanierten Häusern sind sie oft eine gute Wahl. Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme) nutzen das ganzjährig konstante Temperaturniveau im Erdreich. Sie erreichen höhere JAZ-Werte (oft >4.0) und arbeiten sehr leise. Allerdings sind Erdbohrungen oder Flächenkollektoren nötig, was mit höheren Investitionskosten und Genehmigungsverfahren verbunden ist. Wasser-Wasser-Wärmepumpen (Grundwasser) bieten die höchste Effizienz, sind aber stark von der lokalen Geologie und behördlichen Genehmigungen abhängig. Für den IT-affinen Entscheider ist die JAZ die entscheidende Kennzahl: Sie gibt an, wie viele Kilowattstunden Wärme aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt werden. Eine JAZ von 4.0 bedeutet, dass 75% der Wärme aus der Umwelt kommen. Je höher die JAZ, desto geringer der Stromverbrauch – und desto mehr kann der eigene PV-Strom genutzt werden.

    Intelligente Regelung: Nicht nur auf die Wettervorhersage hören

    Moderne Wärmepumpen sind keine dumpfen Heizkessel. Ihre Steuerung sollte dynamisch auf verschiedene Faktoren reagieren: Außentemperatur, Vorlauftemperatur des Heizsystems, Strompreis (bei dynamischen Tarifen) und Verfügbarkeit von eigenem PV-Strom. Für den datengetriebenen Hausbesitzer sind Systeme interessant, die Prognosen nutzen und Lernalgorithmen einsetzen, um den Betrieb zu optimieren. Kann die Wärmepumpe gezielt dann laufen, wenn der PV-Überschuss besonders groß ist? Lässt sie sich via API in eine selbstgehostete Smart-Home-Plattform (wie openHAB oder Home Assistant) integrieren? Diese Flexibilität wird zunehmend wichtig, um Lastspitzen zu vermeiden und die Wirtschaftlichkeit weiter zu steigern.

    Der Förderdschungel: BAFA, KfW & Co. navigieren

    Ohne Förderung sind PV-Anlagen und Wärmepumpen zwar immer noch rentabel, aber die Investitionskosten sind hoch. Die staatlichen Zuschüsse und Kredite sind ein wesentlicher Treiber. Doch das System ist komplex und ändert sich mitunter schnell.

    Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Direkte Zuschüsse für die Wärme

    Das BAFA ist die erste Adresse für Zuschüsse zu Wärmepumpen. Die Förderung ist gestaffelt: Je effizienter die Anlage (basierend auf der JAZ), desto höher der Zuschuss. Entscheidend ist der sogenannte „Bonus“: Erneuerbare-Energien-Bonus, Gebäudeenergieeffizienz-Bonus, Wärmenetzbonus. Hier können sich schnell 35% oder mehr der förderfähigen Kosten summieren. Allerdings: Der Antrag muss *vor* Beginn der Maßnahme und Beauftragung eines Unternehmens gestellt werden! Ein häufiger Fehler. Die Förderrichtlinien sind präzise – wer sie nicht einhält, geht leer aus. Für den systematisch denkenden ITler ist das BAFA-Portal zwar nicht das Benutzerfreundlichste, aber die Prozesse sind klar definiert. Dokumentation ist alles: Angebote, Fachunternehmererklärung, Rechnungen, Nachweise zur Effizienz (Datenblatt mit JAZ) müssen lückenlos sein.

    KfW-Förderung: Günstige Kredite und Tilgungszuschüsse

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet über Programme wie den „Kredit für energieeffizientes Bauen und Sanieren“ (KfW 261, 262) oder den „Zuschuss für energieeffizientes Sanieren“ (KfW 461) attraktive Konditionen. Hier sind oft Kombinationen mit BAFA-Zuschüssen möglich. Besonders interessant ist der „Erneuerbare-Energien-Speicher“-Zuschuss (KfW 270), der explizit Batteriespeicher fördert, wenn sie zusammen mit einer neuen PV-Anlage installiert werden. Die Antragstellung läuft über die Hausbank. Die KfW setzt strenge Effizienzstandards voraus (z.B. bestimmte energetische Gebäudestandards bei Sanierungen), die nachgewiesen werden müssen, meist durch einen Energieberater. Das ist kein Selbstläufer, aber für technisch versierte Hausbesitzer gut zu bewältigen, wenn man die Anforderungen kennt.

    Regionale Programme und Steuervorteile: Die versteckten Perlen

    Vergessen Sie nicht Ihre Kommune oder Ihr Bundesland! Oft gibt es zusätzliche, weniger bekannte Förderprogramme oder zinsgünstige Darlehen der Landesbanken. Ein Blick auf die Websites der Landesenergieagenturen lohnt sich immer. Steuerlich ist die Umsatzsteuerbefreiung für PV-Anlagen bis 30 kWp und den eingespeisten Strom ein großer Vorteil. Bei größeren Anlagen kann die Regelbesteuerung interessanter sein. Hier ist eine individuelle Berechnung und oft auch steuerliche Beratung sinnvoll.

    Ein interessanter Aspekt ist die zunehmende Kopplung von Fördermitteln an Flexibilität: Wer seine Wärmepumpe oder seinen Speicher netzdienlich steuern lässt (Stichwort: „SG-Ready“ bei Wärmepumpen, Einbindung in Virtuelle Kraftwerke), könnte in Zukunft zusätzliche Anreize erhalten. Für den vorausschauenden Planer ein Punkt, den man im Hinterkopf behalten sollte.

    Anbieterauswahl: Vom Pfusch bis zur Premiumlösung

    Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Markt ist gesättigt mit Anbietern – von lokalen Handwerksbetrieben mit jahrzehntelanger Erfahrung bis zu aggressiv vermarktenden Online-Plattformen und neu gegründeten „Energieberatern“. Wie findet man den richtigen Partner?

    Die Checkliste: Worauf IT-affine Entscheider achten sollten

    * **Technische Expertise statt Verkaufsgeschwätz:** Versteht der Anbieter die technischen Details? Kann er die Wahl der Module, des Wechselrichters oder der Wärmepumpe fachlich fundiert begründen? Erklärt er die Vor- und Nachteile verschiedener Systemarchitekturen (AC/DC-Kopplung bei Speichern, monovalenter/bivalenter Betrieb bei Wärmepumpen)? Ein guter Indikator: Fragt er nach Ihrem Stromverbrauchsprofil (Lastgang)? Oder nach alten Heizkostenabrechnungen? Ein seriöser Planer braucht Daten.

    * **Individuelle Planung vs. Standardlösung:** Lässt sich der Anbieter auf Ihre spezifische Situation ein (Dachausrichtung, -neigung, Verschattung, Gebäudedämmung, bestehende Heizung)? Erstellt er eine detaillierte Simulation des PV-Ertrags (mit Tools wie PV*SOL oder Sunny Design) oder berechnet er die Heizlast für die Wärmepumpe nach DIN EN 12831? Oder kommt sofort ein Standardpaket über den Tisch? Ein Pauschalangebot ohne detaillierte Berechnung ist ein Warnsignal.

    * **Transparenz bei Komponenten:** Werden konkrete Hersteller und Modellbezeichnungen genannt? Oder heißt es nur „Markenmodule“ oder „Hochwertiger Wechselrichter“? Seriöse Anbieter legen die technischen Datenblätter der vorgesehenen Komponenten offen. Prüfen Sie die angegebenen Wirkungsgrade, Garantiebedingungen und Degradationswerte.

    * **Förderkompetenz:** Kennt sich der Anbieter wirklich mit den aktuellen BAFA- und KfW-Förderbedingungen aus? Unterstützt er aktiv bei der Antragstellung und stellt die notwendigen Unterlagen (Fachunternehmererklärung, Bestätigungen) zur Verfügung? Kann er Beispiele erfolgreich abgewickelter Förderfälle nennen?

    * **Digitales Ökosystem und Schnittstellen:** Dies ist besonders für IT-Interessierte entscheidend. Welche Monitoring-Lösung wird angeboten? Ist sie cloudbasiert oder lokal installierbar? Welche Daten werden erfasst und wie lange gespeichert? Gibt es APIs für den eigenen Zugriff? Lässt sich die Anlage in gängige Smart-Home-Systeme integrieren? Ein Anbieter, der hier nur Standard-Apps ohne Exportmöglichkeiten bietet, wird den Ansprüchen eines technikaffinen Hausbesitzers nicht gerecht.

    * **Service und Wartung:** Was umfasst das Servicepaket? Gibt es klare Garantie- und Gewährleistungsbedingungen? Wie sieht der Wartungsumfang für Wärmepumpe und ggf. Speicher aus? Wer ist der regionale Ansprechpartner bei Störungen? Ein 24/7-Support-Center in der Ferne ist weniger wert als ein kompetenter Handwerker vor Ort, der kurzfristig kommen kann.

    * **Referenzen und Bewertungen:** Fragen Sie explizit nach Referenzprojekten, die Ihrer geplanten Anlage ähneln (Größe, Technologie). Sprechen Sie – mit Einverständnis des Anbieters – mit diesen Kunden. Nutzen Sie unabhängige Bewertungsplattformen (z.B. ECHECK, PV-Forum, spezifische Handwerkerportale), aber seien Sie kritisch gegenüber ausschließlich euphorischen oder pauschal vernichtenden Bewertungen. Ein realistisches Bild entsteht oft in Foren durch Diskussionen.

    Warnsignale: Wann Sie lieber die Finger weg lassen sollten

    * **Druckverkäufe:** „Angebot nur heute gültig!“, „Förderung läuft bald aus!“ – klassische Drucktaktiken unseriöser Anbieter. Seriöse Entscheidungen brauchen Zeit.

    * **Unklare oder unvollständige Angebote:** Fehlende Positionsauflistung, pauschale Beschreibungen, nicht ausgewiesene Mehrwertsteuer, intransparente Montagekosten. Ein gutes Angebot ist detailliert und nachvollziehbar kalkuliert.

    * **Viel zu günstige Preise:** Wenn ein Angebot deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegt, ist meist irgendwo ein fauler Kompromiss eingebaut – minderwertige Komponenten, kaum einkalkulierter Service, versteckte Kosten. Qualität und Langlebigkeit haben ihren Preis.

    * **Keine oder nur oberflächliche Vor-Ort-Begehung:** Eine Planung am grünen Tisch, ohne das Dach, den Heizungskeller oder den potenziellen Aufstellort für die Wärmepumpe genau in Augenschein zu nehmen, führt fast zwangsläufig zu Problemen. Ein Pflichttermin.

    * **Undifferenzierte Technologie-Empfehlungen:** Ein Anbieter, der ausschließlich auf Luft-Wärmepumpen setzt oder nur einen Speicher-Hersteller im Portfolio hat, ist vielleicht nicht unabhängig genug. Ein guter Partner sollte verschiedene Lösungen vorstellen können.

    Vom Angebot zum Vertrag: Die entscheidenden Details

    Sie haben einen oder mehrere vielversprechende Anbieter identifiziert und Angebote erhalten. Jetzt geht es ans Eingemachte – den Vertrag.

    Was muss drinstehen? Die essentiellen Klauseln

    * **Exakte Leistungsbeschreibung:** Nicht nur „PV-Anlage 10 kWp“, sondern detaillierte Auflistung: Modulhersteller, exakte Modellbezeichnung, Anzahl, Leistung pro Modul (Wp), Gesamtleistung. Wechselrichter-Hersteller, Modell, Anzahl, max. AC-/DC-Leistung. Montagesystem-Typ (Dachhaken, Schienen etc.). Bei Speichern: Hersteller, Modell, Nennkapazität, nutzbare Kapazität, Wechselrichter-Integration. Bei Wärmepumpen: Hersteller, Modell, Heizleistung, JAZ (nach EN 14511), Schallleistungspegel, Regelungstyp.

    * **Garantien und Gewährleistungen:** Klare Trennung! Die gesetzliche Gewährleistung (Mängelhaftung) beträgt 2 Jahre ab Abnahme. Darüber hinaus geben Hersteller freiwillige Produktgarantien (oft 10-25 Jahre auf Module, 5-10 Jahre auf Wechselrichter, 2-10 Jahre auf Speicher, 5-7 Jahre auf Wärmepumpen). *Wichtig:* Wer gewährt diese Garantie? Der Hersteller oder der Installateur als Garantiepartner? Wie läuft die Abwicklung im Schadensfall? Gibt es eine Installationsgarantie des Handwerkers?

    * **Leistungserwartungen und Abnahmeprotokoll:** Bei PV-Anlagen sollte eine Ertragsprognose (in kWh pro Jahr) basierend auf einer Simulation Bestandteil des Vertrags sein. Ein Abnahmeprotokoll mit Funktionstests (Isolationswiderstand, String-Spannungsmessung, Einspeisung) ist obligatorisch. Bei Wärmepumpen gehört ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems zur fachgerechten Installation dazu – fordern Sie dies explizit ein und lassen Sie es im Protokoll vermerken.

    * **Preis, Zahlungsbedingungen und Fördermittel:** Klare, feste Gesamtsumme, aufgeschlüsselt nach Leistungspositionen. Zahlungsmodalitäten (Abschlagszahlungen, Schlussrate) an Meilensteine (Lieferung, Montage, Inbetriebnahme, Abnahme) geknüpft. Regelung für den Fall, dass eine beantragte Förderung nicht bewilligt wird.

    * **Haftung und Versicherung:** Der Installateur muss eine ausreichende Betriebshaftpflichtversicherung nachweisen. Klären Sie, wer während der Bauphase für Schäden am Gebäude haftet.

    * **Service- und Wartungsvereinbarung:** Optional, aber oft sinnvoll. Was ist inklusive? Wie oft? Zu welchen Kosten? Wie wird eine Störung gemeldet? Was sind die Reaktionszeiten?

    Die Rolle des Energieberaters: Unabhängiger Lotse

    Ein unabhängiger Energieberater (mit Zertifizierung z.B. durch die dena) kann eine wertvolle Investition sein. Er unterstützt nicht nur bei der Auswahl der optimalen Technologiekombination für Ihr Haus, sondern kann auch die Angebote verschiedener Anbieter fachlich neutral bewerten, die Wirtschaftlichkeitsberechnung prüfen und Sie durch den Förderantrags-Dschungel lotsen. Besonders bei komplexeren Sanierungsprojekten oder der Kombination aus PV, Speicher und Wärmepumpe lohnt sich dieses Investment in Expertise. Der Berater arbeitet in Ihrem Auftrag, nicht im Auftrag eines Installateurs.

    Nach der Installation: Monitoring, Optimierung, Wartung

    Die Anlage läuft. Doch damit endet der Prozess nicht. Jetzt geht es um Überwachung, Feintuning und langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit.

    Daten sind das neue Öl: Sinnvolles Monitoring

    Das integrierte Monitoring des Wechselrichters oder der Wärmepumpe ist der erste Schritt. Für den IT-Profi bieten sich jedoch oft erweiterte Möglichkeiten:
    * **Datenexport und eigene Auswertung:** Nutzen Sie verfügbare APIs (sofern vorhanden), um Leistungsdaten (Ertrag, Verbrauch, Einspeisung, Ladezustand des Speichers, Betriebsstatus der Wärmepumpe) in eigene Datenbanken oder Visualisierungstools (Grafana, Power BI) zu importieren. So können Sie langfristige Trends analysieren und Abweichungen schneller erkennen.
    * **Vergleich mit Prognosen:** Stimmt der reale Ertrag der PV-Anlage mit der Simulationsprognose überein? Wenn nicht, warum? (Verschattung, die nicht berücksichtigt wurde? Modulfehler?)
    * **Lastmanagement optimieren:** Wann verbraucht die Wärmepumpe am meisten Strom? Lässt sich der Ladevorgang des E-Autos besser an die PV-Erzeugung anpassen? Können Verbraucher (Waschmaschine, Geschirrspüler) automatisiert bei Sonnenschein gestartet werden? Hier bieten sich Smart-Home-Integrationen an.

    Wartung: Vorbeugen ist besser als Reparieren

    * **PV-Anlage:** Optische Kontrolle der Module (Verschmutzung, Beschädigung?), Prüfung der Befestigungen, Kontrolle des Wechselrichter-Status (Fehlermeldungen?). Reinigung nur bei starker Verschmutzung und durch Fachpersonal, um Beschädigungen zu vermeiden. Elektrische Sicherheitsprüfungen sind gesetzlich vorgeschrieben (wiederkehrende Prüfung nach DGUV V3, früher BGV A3) – fragen Sie Ihren Elektriker.

    * **Wärmepumpe:** Regelmäßige Wartung durch Fachbetrieb ist essentiell für Effizienz und Lebensdauer. Dazu gehören: Prüfung des Kältemitteldrucks, Reinigung des Verflüssigers (Außeneinheit bei Luft-WP), Kontrolle der elektrischen Anschlüsse, Funktionsprüfung der Regelung. Halten Sie die Wartungsintervalle gemäß Herstellerangaben ein.

    * **Batteriespeicher:** Die Wartung ist oft gering, aber die Überwachung des Ladezustands und der Zelltemperaturen via Monitoring ist wichtig. Systemupdates sollten eingespielt werden.

    Fazit: Investition in Unabhängigkeit mit Köpfchen

    Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist für IT-affine Hausbesitzer mehr als nur ein Kauf. Es ist ein Projekt, das technisches Verständnis, systematische Planung und eine sorgfältige Anbieterauswahl erfordert. Ähnlich wie bei der Implementierung einer kritischen IT-Infrastruktur geht es um Robustheit, Effizienz, Skalierbarkeit und langfristige Betriebssicherheit.

    Der Schlüssel liegt im Verständnis der eigenen Anforderungen und der verfügbaren Technologien. Nutzen Sie Ihre analytischen Fähigkeiten, um Angebote zu vergleichen, Daten zu bewerten und die Wirtschaftlichkeit zu berechnen. Scheuen Sie sich nicht, detailliert nachzufragen und klare Vertragsbedingungen einzufordern. Von unseriösen Drückerkolonnen halte ich wenig – setzen Sie auf kompetente Handwerksbetriebe oder spezialisierte Planer mit nachweisbarer Expertise und Referenzen.

    Die Kombination aus PV-Anlage, Speicher und Wärmepumpe ist die Königsdisziplin der privaten Energiewende. Sie reduziert nicht nur die Energiekosten und die CO2-Bilanz massiv, sondern schafft auch ein Stück technologische Unabhängigkeit. Das lohnt den Aufwand – wenn man ihn mit Köpfchen angeht. Nicht zuletzt ist es einfach ein gutes Gefühl, den eigenen Strom vom Dach zu nutzen und die Wärme daraus zu gewinnen. Ein Stück Zukunft, das schon heute auf dem eigenen Dach beginnt.

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