Solaranbieter-Check: So vermeiden Hausbesitzer böse Überraschungen bei PV & Wärmepumpe

Der Anbieter-Check: Worauf Hausbesitzer bei Solar und Wärmepumpe wirklich achten müssen

Sie haben die Entscheidung getroffen: Ihr Zuhause soll unabhängiger werden, die Energiekosten dauerhaft senken, mit Solarstrom und Wärmepumpe. Ein kluger Schritt. Doch jetzt wartet die vielleicht kniffligste Aufgabe – die Wahl des richtigen Partners. Denn die Qualität der Beratung, Planung und Ausführung entscheidet maßgeblich darüber, ob Ihre Anlage zum Sparwunder oder zum teuren Ärgernis wird. Der Markt ist unübersichtlich, Anbieter schießen wie Pilze aus dem Boden. Wer liefert Substanz, wer nur heiße Luft?

Die Basis: Vorbereitung ist die halbe Miete

Bevor Sie überhaupt das erste Angebot anfordern, sollten Sie Ihre eigenen Rahmenbedingungen klar vor Augen haben. Ein IT-Projektmanager würde sagen: Define your requirements. Starten Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch im Jahresverlauf? Haben Sie Lastspitzen, etwa durch ein Elektroauto? Nicht jeder Haushalt profitiert im gleichen Maße – ein Single-Haushalt mit niedrigem Verbrauch braucht eine andere Dimensionierung als eine vierköpfige Familie mit Wärmepumpe und Wallbox.


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    Dann das Dach: Ausrichtung, Neigung, Verschattung. Ein nach Süden ausgerichtetes 45-Grad-Dach ohne Bäume oder Kamine in der Nähe ist optimal, aber kein Muss. Moderne Module und geschickte Planung kompensieren oft suboptimale Bedingungen. Ein guter Anbieter fragt hier detailliert nach oder verlangt Fotos. Vorsicht bei pauschalen Aussagen wie „Ihr Dach taugt nicht“. Das ist oft ein Zeichen für mangelnde Expertise oder Bequemlichkeit.

    Bei der Wärmepumpe wird es komplexer. Hier kommt es auf die Heizlast Ihres Gebäudes an. Ein ungedämmter Altbau mit Heizkörpern stellt andere Anforderungen als ein Neubau mit Fußbodenheizung. Seriöse Anbieter fordern hier zwingend einen hydraulischen Abgleich oder eine detaillierte Heizlastberechnung. Finger weg von Betriebs, die Ihnen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe „aus dem Katalog“ andrehen wollen, ohne vorher die konkreten Gegebenheiten vor Ort zu prüfen. Das endet meist in Stromfressern und kalten Räumen im Winter.

    Angebotsdschungel: Mehr als nur der Preis zählt

    Drei bis fünf Angebote einzuholen ist sinnvoll. Aber Achtung: Vergleichen Sie nicht nur die Endsumme unten rechts. Das ist so, als würden Sie Server nur nach dem Anschaffungspreis bewerten – ohne auf CPU, RAM oder redundante Netzteile zu achten. Entscheidend ist, was genau geliefert und installiert wird.

    Bei der Photovoltaik lohnt der Blick ins Kleingedruckte:

    • Module: Hersteller, Typ, Wirkungsgrad. Nicht nur die Marke zählt, sondern die konkrete Serie. Billig-No-Name-Module verlieren schneller an Leistung. Fragen Sie nach den Degradationswerten (z.B. 0,5% pro Jahr vs. 0,3%).
    • Wechselrichter: Das Gehirn der Anlage. Ist es ein etablierter Hersteller (Fronius, SMA, Huawei)? Wie ist der Wirkungsgrad, besonders im Teillastbereich? Gibt es integriertes Monitoring? Modularität für spätere Erweiterungen?
    • Montagesystem: Rostfrei? Dachdurchdringungen wirklich dicht? Wird die Statik des Dachs berücksichtigt? Ein aufgesatteltes System für Ziegel ist anders als eine Indach-Lösung.
    • Garantien: Hier wird oft geschummelt. Die Produktgarantie des Modulherstellers (oft 10-12 Jahre) ist nicht dasselbe wie die Leistungsgarantie (25 Jahre auf 80-85% der Nennleistung). Und wer haftet eigentlich, wenn der lokale Installateur pleitegeht?

    Für Wärmepumpen gilt ähnliches:

    • Gerätetyp und -größe: Luft-Wasser, Sole-Wasser? Ist die Leistung exakt auf die berechnete Heizlast abgestimmt? Überdimensionierung kostet unnötig Geld und läuft ineffizient.
    • Kennzahlen: COP (Leistungszahl bei einer definierten Temperatur) und SCOP (Jahresarbeitszahl) sind entscheidend. Ein COP von 4 bedeutet, dass aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme werden. Je höher, desto besser. Aber Vorsicht: Werte werden oft unter Laborbedingungen gemessen. Fragen Sie nach realistischen SCOP-Werten für Ihr Klima und Heizsystem.
    • Schallemission: Gerade bei Luft-Wärmepumpen ein kritischer Punkt. Der Schallleistungspegel (LWA) sollte unter 60 dB(A) liegen, besser darunter. Wo wird das Außengerät platziert? Gibt es Schallschutzmaßnahmen?
    • Regelung und Einbindung: Wie kommuniziert die Wärmepumpe mit dem vorhandenen Heizsystem? Kann sie mit der PV-Anlage gekoppelt werden, um Überschussstrom zu nutzen? Ist die Regelung smart und anpassungsfähig?

    Der Hebel: Eigenverbrauch optimieren – nicht nur einspeisen

    Die Zeiten, in denen die Einspeisevergütung den Großteil der Rendite brachte, sind vorbei. Heute liegt der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit im Eigenverbrauch. Jede selbst genutzte Kilowattstunde Solarstrom spart Ihnen den teuren Netzbezug – aktuell oft das Doppelte bis Dreifache dessen, was Sie fürs Einspeisen bekommen.

    Ein guter Anbieter denkt deshalb nicht nur in Modulen, sondern in Systemen. Wie lässt sich der Solarstrom möglichst effizient im Haus nutzen? Hier kommen drei Stellschrauben ins Spiel:

    1. Lastverschiebung: Intelligente Steuerungen (z.B. Energiemanagementsysteme) starten Waschmaschine, Geschirrspüler oder Ladeprozess des E-Autos automatisch, wenn die Sonne scheint. Das klingt simpel, erfordert aber saubere Integration und Konfiguration.
    2. Wärmepumpe als Stromfresser mit Sinn: Sie ist oft der größte Einzelverbraucher. Eine smarte Kopplung ermöglicht es, die Wärmepumpe primär mit Solarstrom zu betreiben – etwa indem sie das Warmwasser oder den Pufferspeicher auflädt, wenn Überschuss vorhanden ist. Das steigert den Eigenverbrauchsanteil signifikant.
    3. Stromspeicher: Nicht immer wirtschaftlich, aber in vielen Fällen sinnvoll. Sie erhöhen den Eigenverbrauch auf 60-80%. Entscheidend ist die korrekte Dimensionierung: Zu groß, und der Speicher rentiert sich nicht; zu klein, und der Effekt bleibt marginal. Seriöse Anbieter simulieren das mit Ihren Verbrauchsdaten.

    Ein interessanter Aspekt: IT-affine Nutzer haben hier Vorteile. Wer sein Heimnetzwerk und Geräte steuern kann (via APIs, Smart-Home-Plattformen), kann den Eigenverbrauch oft noch feiner optimieren als mit Standardlösungen. Fragen Sie Ihren Anbieter, ob seine Komponenten offene Schnittstellen bieten.

    Förderdschungel: BAFA, KfW & Co. richtig navigieren

    Staatliche Zuschüsse und Kredite verbessern die Wirtschaftlichkeit erheblich – sind aber ein Bürokratiemonster. Ein erfahrener Anbieter ist Ihr Lotse. Er kennt nicht nur die aktuellen Programme (BAFA-Direktzuschuss für Wärmepumpen, KfW-Kredite 261/262 für Effizienzgebäude, kommunale Zuschüsse), sondern auch die Fallstricke.

    Dabei zeigt sich oft die Spreu vom Weizen. Billiganbieter drücken sich gerne vor der Förderberatung („Das machen Sie besser selbst“) oder machen falsche Versprechungen. Kompetente Partner:

    • Klären vorab, welche Förderung für Ihre Kombination (PV + WP) überhaupt infrage kommt.
    • Reichen die Anträge für Sie ein oder geben detaillierte Anleitung.
    • Beachten die technischen Mindestanforderungen (z.B. bestimmte Effizienzwerte bei Wärmepumpen, Einbau durch zertifizierte Fachbetriebe).
    • Kalkulieren die Förderung direkt in ihr Angebot ein, sodass Sie wissen, was netto bleibt.

    Nicht zuletzt: Förderungen setzen oft eine Energieberatung voraus. Das kostet extra, ist aber Gold wert – ein unabhängiger Check Ihrer Pläne. Ein guter Anbieter arbeitet mit Energieberatern zusammen oder empfiehlt seriöse Kollegen.

    Roter Teppich oder Stolperfallen: Die Anbieterprüfung

    Nun zur Kernfrage: Wie erkennt man einen zuverlässigen Partner? Hier hilft eine systematische Due Diligence, wie Sie es von IT-Providern kennen:

    • Referenzen & Erfahrung: Fragen Sie konkret nach Referenzprojekten in Ihrer Region, möglichst mit ähnlicher Anlagenkonfiguration (PV + WP). Können Sie mit einem Kunden sprechen? Wie lange ist der Betrieb schon aktiv? Neue Anbieter können gut sein, aber Erfahrung mit lokalen Gegebenheiten (Genehmigungen, Netzbetreiber) ist wertvoll.
    • Zertifizierungen: Pflicht sind Elektrofachbetrieb und Fachbetrieb für Wärmepumpen (z.B. von SHK-Innungen). Bei PV: Mitgliedschaft im PV-Check Handwerkerpool oder bei DGS/BSW-Solar ist ein Plus. Bei Wärmepumpen: EHPA-zertifizierte Handwerker oder Partner von Herstellern wie Vaillant, Stiebel Eltron.
    • Planungstiefe: Kommt der Berater mit einem Tablet, macht Fotos, fragt detailliert nach Verbrauch, oder wirft er nur einen Blick aus dem Auto? Erstellt er eine Simulation der Erträge (PV) oder Heizkosten (WP) mit professioneller Software? Ein detailliertes Anlagenlayout fürs Dach zeigt Sorgfalt.
    • Service & Wartung: Was passiert nach der Installation? Wer übernimmt Garantie- und Gewährleistungsfälle? Wie sieht der Wartungsplan aus (bei Wärmepumpen jährlich empfohlen)? Gibt es einen Notdienst? Klären Sie, ob Wartungsverträge im Angebot enthalten oder optional sind.
    • Kommunikation: Erklärt der Anbieter technische Zusammenhänge verständlich, ohne Sie zu überfahren oder zu verniedlichen? Beantwortet er Fragen direkt oder weicht aus? Transparenz bei Kosten (Was ist Festpreis, wo sind eventuelle Zusatzkosten möglich?) ist essenziell.

    Vorsicht bei diesen Warnsignalen:

    • Druck („Angebot nur heute gültig“)
    • Unklarheiten bei Komponenten („Markenmodule“ ohne genaue Typenangabe)
    • Pauschalaussagen ohne Berechnung („Ihre WP spart immer 50%“)
    • Keine oder vage Antworten zu Garantie und Service
    • Ungewöhnlich niedrige Preise – hier wird meist an Material oder Arbeit gespart.

    Vertragscheck: Das Kleingedruckte entscheidet

    Sie haben einen favorisierten Anbieter? Bevor Sie unterschreiben, gehen Sie den Vertrag Zeile für Zeile durch. Achten Sie besonders auf:

    • Leistungsbeschreibung: Sind alle vereinbarten Komponenten (exakte Modellbezeichnungen!) und Leistungen (Montage, Elektroanschluss, Inbetriebnahme, Anmeldung) detailliert aufgeführt?
    • Preis und Zahlung: Festpreisbindung? Anzahlung (max. 30% sind üblich), Abschlagszahlungen, Schlussrate? Was passiert bei Preissteigerungen?
    • Termine: Realistischer Liefer- und Fertigstellungstermin? Vertragsstrafe bei deutlicher Überschreitung?
    • Gewährleistung und Garantie: 2 Jahre Gewährleistung sind gesetzlich Pflicht. Wie werden Garantien der Komponentenhersteller an Sie weitergegeben? Wer ist erster Ansprechpartner bei Defekten?
    • Rücktrittsrecht und Änderungen: Klare Regelungen, wenn Sie vom Vertrag zurücktreten wollen oder sich Anforderungen ändern (z.B. bei versteckten Dachschäden).
    • Abnahme und Übergabe: Protokolliert? Inklusive Einweisung in die Bedienung?

    Scheuen Sie sich nicht, nach Änderungen zu fragen oder einen befreundeten Juristen oder Energieberater drüberschauen zu lassen. Ein seriöser Anbieter hat kein Problem mit klaren Verträgen.

    Die Inbetriebnahme: Nicht der Endpunkt

    Wenn die Module auf dem Dach glänzen und die Wärmepumpe leise summt, ist die Arbeit noch nicht getan. Die Inbetriebnahme ist entscheidend:

    • Abnahme: Nehmen Sie sich Zeit! Prüfen Sie mit dem Installateur die Funktionen: Start/Stopp der Wärmepumpe, Anzeigen am Wechselrichter, Zugang zum Monitoring-Portal. Lassen Sie sich die Bedienung erklären – schriftlich ist besser.
    • Dokumentation: Sie müssen erhalten: Ausführliche Anlagendokumentation (Schema, Datenblätter aller Komponenten), Prüfprotokolle (z.B. Dichtheitsprüfung bei Wärmepumpe), Inbetriebnahmeprotokoll, Meldung an Netzbetreiber und Marktstammdatenregister. Ohne diese Papiere gibt’s keine Förderung!
    • Monitoring: Richten Sie das Überwachungssystem (oft Webportal oder App) sofort ein. Verfolgen Sie die Erträge (PV) und die Leistungszahl (WP). So erkennen Sie frühzeitig Abweichungen („Warum produziert Modulstring B weniger?“).

    Ein guter Anbieter bleibt auch nach der Installation ansprechbar. Nutzen Sie die ersten Monate als Testphase. Fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist oder nicht wie erwartet funktioniert. Die Reaktion zeigt, ob Sie einen langfristigen Partner gefunden haben.

    Zukunftssicherheit: Mitdenken für morgen

    Die Energieanlage von heute sollte mitdenken können. Achten Sie daher bei der Auswahl auf:

    • Erweiterbarkeit: Kann die PV-Anlage später um Module ergänzt werden? Hat der Wechselrichter Reserve? Ist der Stromspeicher skalierbar? Bei der Wärmepumpe: Ist die Regelung offen für spätere Integration von Kühlfunktion oder zusätzlichen Wärmequellen (z.B. Solarthermie)?
    • Smart-Home-Integration: Kommunizieren die Komponenten via standardisierter Schnittstellen (z.B. Modbus TCP, KNX, EEBus)? Das ermöglicht die Anbindung an bestehende oder zukünftige Smart-Home-Systeme (Home Assistant, ioBroker) für eigene Automatisierungen.
    • Software-Updates: Werden Wechselrichter und Wärmepumpensteuerung regelmäßig mit Updates versorgt? Das ist wichtig für Sicherheit, Effizienz und neue Funktionen.

    Fazit: Investition in Vertrauen

    Eine Solaranlage und Wärmepumpe sind langfristige Investitionen – technisch und finanziell. Die Wahl des Anbieters ist keine reine Preisentscheidung. Es ist die Wahl eines Partners für die nächsten 20 Jahre oder länger. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Ein paar Euro mehr für Planungssicherheit, hochwertige Komponenten und verlässlichen Service zahlen sich über die Laufzeit vielfach aus – durch höhere Erträge, geringere Betriebskosten und vor allem: weniger Kopfzerbrechen.

    Setzen Sie auf Transparenz, Fachkompetenz und eine saubere Kommunikation. Dann wird Ihre Anlage nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern ein starker Hebel für Ihre persönliche Unabhängigkeit und Kostenkontrolle. Die Sonne und die Umweltwärme arbeiten für Sie – stellen Sie sicher, dass Ihr Handwerkerpartner es auch tut.

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