Solar und Wärmepumpe: So erkennen Sie kompetente Fachbetriebe

Solar und Wärmepumpe: So finden Hausbesitzer die richtigen Profis

Die Entscheidung für Solarmodule oder eine Wärmepumpe ist längst nicht mehr die schwierigste. Das eigentliche Minenfeld beginnt bei der Auswahl der Anbieter. Wer hier falsch wählt, riskiert nicht nur finanziellen Ärger – sondern verpasst das volle Potenzial der Technik. Dabei zeigt sich: Ein guter Installateur ist wie ein versierter Systemadministrator. Er versteht nicht nur die Komponenten, sondern vor allem ihr Zusammenspiel im individuellen Systemhaushalt.

Solar-Checkliste: Mehr als nur Module aufs Dach

Photovoltaik wirkt simpel, doch die Tücken liegen im Systemdesign. Ein seriöser Anbieter beginnt nie mit Katalogware, sondern mit Ihrem Lastprofil. Wie viel Strom verbrauchen Sie wann? Wann sind Sie zuhause? Fahren Sie elektrisch? Diese Fragen sind entscheidender als der reine Modulpreis pro Watt.


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    Fachkräfte-Check

    Fragen Sie konkret nach Elektrofachkraft-Dienstleistern mit DGUV-Qualifikation. Handwerker ohne elektrotechnischen Hintergrund sind für die AC-Seite schlicht nicht qualifiziert. Ein interessanter Aspekt: Viele IT-ler unterschätzen die physische Komponente. Dachstatik ist kein optionales Add-on – besonders bei Altbauten oder komplexen Geometrien.

    Technologie-Transparenz

    Lassen Sie sich die Auswahl der Wechselrichter detailliert begründen. Warum Fronius statt Huawei? Warum String- statt Mikrowechselrichter? Ein Profi erklärt Ihnen die Vor- und Nachteile für Ihren konkreten Anwendungsfall – inklusive Nachtragbarkeit bei späterer Erweiterung. Vorsicht bei pauschalen Empfehlungen.

    Die unsichtbare Leistung

    Die eigentliche Wertarbeit spielt sich im Schaltschrank ab. Saubere Verdrahtung, korrekte Absicherung, Überspannungsschutz nach DIN VDE 0100-443 – das sind die Stellschrauben für Sicherheit und Langlebigkeit. Fordern Sie Referenzfotos realer Installationen. Ein gutes Indiz: Anbieter, die auf DC-seitige Abschaltungen nach VDE-AR-E 2100-712 bestehen.

    Wärmepumpen: Die Heizlast als Basis aller Planung

    Bei Wärmepumpen entscheidet die Vorarbeit über Erfolg oder Ärger. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im unsanierten Altbau ohne hydraulischen Abgleich? Das ist technischer Suizid – und leider keine Seltenheit. Nicht zuletzt deshalb landen viele Geräte pauschal in der Kritik.

    Das Pflichtenheft

    Verlangen Sie eine detaillierte Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Finger weg von Pauschalangaben wie „12 kW für 120 qm“. Ein Gutachter prüft Fensterflächen, Dämmwerte, Raumhöhen – das dauert, ist aber unverzichtbar. Übrigens: Echte Fachbetriebe nutzen spezielle Software wie GeoT* oder loadPro, keine Excel-Tabellen.

    Systemtuning für Effizienz

    Die eigentliche Wärmepumpe ist nur die Spitze des Eisbergs. Entscheidend ist die Anlagenhydraulik. Fragen Sie konkret nach:

    • Pufferspeicher-Dimensionierung
    • Vorlauftemperatur-Optimierung
    • Hocheffizienzpumpen
    • Regelungsstrategie (wettergeführt? raumbasiert?)

    Ein untrügliches Qualitätsmerkmal: Der Installateur erwähnt von selbst den hydraulischen Abgleich.

    Kältetechnik-Kompetenz

    SHK-Zertifikate allein genügen nicht. Achten Sie auf zusätzliche Qualifikationen wie „Kälteklima-Fachbetrieb“ oder „SG Ready Experte“. Das Handling von Kältemitteln wie R290 erfordert spezielle Zertifizierungen nach ChemKlimaschutzV. Lassen Sie sich die Berechtigungsnachweise zeigen – sonst drohen spätere Wartungsprobleme.

    Kombinationssysteme: Wenn 1+1=3 ergibt

    Die wahre Effizienz entfaltet sich im Verbund. Photovoltaik und Wärmepumpe sind natürliche Verbündete – vorausgesetzt, die Steuerung stimmt. Ein guter Planer denkt in Energieflüssen:

    „Wie nutze ich Solarüberschüsse direkt für die Wärmeerzeugung? Wie priorisiere ich Verbraucher? Wann lohnt sich ein Heizstab?“ Hier kommt IT-Affinität ins Spiel. Moderne Systeme wie EEBUS oder SHIP ermöglichen geräteübergreifende Kommunikation. Ein Heimserver mit Open-Source-Lösungen wie ioBroker kann hier mehr leisten als teure Fabrikatsysteme.

    Ein Praxisbeispiel: Bei Familie Meier in Aachen läuft die Wärmepumpe gezielt in PV-Spitzenzeiten. Überschüssiger Strom lädt nicht nur den Hausakku, sondern erwärmt zugleich den Pufferspeicher auf 55°C. Ergebnis: 78% solare Deckung im Jahresmittel. Das schaffen Sie nur mit abgestimmter Komponentenwahl und smarter Regelung.

    Anbieter-Check: So filtern Sie Systemintegratoren

    Die Website voller glücklicher Kunden? Das sagt wenig. Gehen Sie forensisch vor:

    Vor-Ort-Termin als Lackmustest

    Ein kompetenter Planer verbringt mindestens zwei Stunden im Haus. Er inspiziert den Heizungskeller, misst Heizkörper, prüft den Zählerschrank. Vorsicht bei „Fernangeboten“ per Online-Formular. Ohne Bestandsaufnahme ist jede Planung Makulatur.

    Die richtigen Fragen stellen

    • „Wie hoch ist die maximale Vorlauftemperatur im Auslegungspunkt?“
    • „Welche JAZ erwarten Sie bei meinen Rahmenbedingungen?“
    • „Zeigen Sie mir Ihr Montagekonzept für die PV-Unterkonstruktion!“

    Fachleute antworten konkret – Pfuscher weichen aus.

    Garantien hinterfragen

    Die Herstellergarantie ist das eine. Entscheidend ist die Gewährleistung für die Gesamtinstallation. Ein solides Angebot listet klar auf:

    • Wer haftet bei Leckagen in Kältemittelleitungen?
    • Wer garantiert die Ertragsprognose?
    • Wer regelt Schadensersatz bei falscher Dimensionierung?

    Rote Flaggen: Warnsignale erkennen

    Manche Anbieter sollten Sie meiden wie einen ungepatchten Server:

    Lockvogel-Angebote: „Komplettanlage inkl. Installation: 8.990€“ – solche Pauschalpreise sind unseriös. Eine fachgerechte Installation kostet allein für PV 250-400€/kWp.

    Drucktaktiken: „Angebot nur heute gültig!“ oder „Förderung läuft aus!“ – seriöse Betriebe arbeiten ohne derartige Masche.

    Intransparente Berechnungen: Verlangen Sie die zugrundeliegenden Annahmen für Wirtschaftlichkeitsprognosen. Wie hoch ist der angenommene Strompreis? Welcher Degradationsfaktor?

    Fehlende Referenzen: Fragen Sie nach drei Kunden mit ähnlichen Objekten. Echte Profis nennen Ihnen Adressen – oft sogar mit Kontaktmöglichkeit.

    Fazit: Investition in Partnerschaften

    Eine Solaranlage oder Wärmepumpe läuft 20+ Jahre. Sie kaufen keine Hardware, sondern eine langjährige Dienstleistung. Der richtige Anbieter wird zum Energiepartner – ähnlich wie Ihr IT-Dienstleister. Setzen Sie auf Transparenz statt auf Billigpreise. Prüfen Sie lieber die Schaltpläne als die Hochglanzbroschüre. Und denken Sie daran: Bei Haustechnik gilt das Gesetz der zweiten Rechnung. Was anfangs zu schön scheint, wird später teuer bezahlt.

    Ein letzter Tipp: Lokale Energieberater unabhängiger Verbraucherzentralen bieten oft kostenlose Erstchecks. Diese neutrale Einschätzung ist Gold wert – bevor Sie sich an einen Anbieter binden. Denn am Ende zählt nicht der niedrigste Preis, sondern der höchste Nutzen.

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