Photovoltaik und Wärmepumpen: Wie Hausbesitzer die richtigen Handwerker finden
Die Entscheidung für Solarstrom und Wärmepumpe ist erst der Anfang. Der eigentliche Erfolg hängt an der Qualität der Installation – und die steht und fällt mit der Handwerkerauswahl. Wer hier falsch wählt, verschenkt nicht nur Geld, sondern auch Energieertrag.
Der Teufel steckt im Detail: Warum Standardlösungen scheitern
Sie kennen das: Ein Kollege schwärmt von seiner neuen PV-Anlage, also beauftragen Sie denselben Betrieb. Nur um später festzustellen, dass Ihre Erträge deutlich niedriger liegen. Der Grund? Jedes Dach ist ein Unikat. Verschattung durch Kamine, Satellitenschüsseln oder Nachbarbäume wird in Billigangeboten oft ignoriert. Dabei kann schon ein einziger Pfosten im falschen Winkel Jahreserträge um 15% drücken.
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Ein seriöser Anbieter macht hier keinen Kompromiss: Er kommt vor Ort, erfasst jeden Schattenwerfer mit dem Solarmeter, simuliert Sonnenstände übers Jahr. Ich habe Anlagen gesehen, wo durch geschickte Modulverteilung selbst bei komplexer Verschattung 90% des möglichen Ertrags geholt werden. Das setzt voraus, dass der Handwerker nicht einfach Standardpakete verkloppt, sondern echtes Engineering betreibt.
Schattenmanagement: Mehr als nur Optimierer
Viele Anbieter werben mit Moduloptimierern als Allheilmittel gegen Schatten. Klar, die kleinen Kästchen unter jedem Panel gleichen Teilverschattung aus. Aber sie sind kein Freibrief für schlampige Planung. Ein interessanter Aspekt: Bei starker Verschattung kann selbst die beste Technik nur Schadensbegrenzung betreiben.
Gute Planer nutzen dreidimensionale Simulationstools wie PV*SOL. Damit lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen: Was bringt es, den Baum um zwei Meter zu kürzen? Lohnt sich der Aufpreis für leistungsstärkere Module im Westbereich? Solche Details machen den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer hochperformanten Anlage.
Checkliste: So erkennen Sie Kompetenz
1. Die Vor-Ort-Inspektion: Nicht verhandelbar
Telefonische Angebote nach Fotos? Finger weg. Ein Profi besteigt Ihr Dach persönlich. Er prüft nicht nur die Statik, sondern analysiert:
- Exakte Ausrichtung und Neigungswinkel mit digitalem Gefällemesser
- Verschattungsprofile zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten
- Kabelwege vom Dach zum Zählerschrank (kürzere Wege = weniger Verluste)
- Zustand der Elektroverteilung – oft übersehene Kostenfalle
2. Technologie-Kompetenz: Wechselrichter als Herzstück
Module sind heute fast Commodity. Entscheidend ist der Wechselrichter – das Gehirn der Anlage. Ein guter Planer erklärt Ihnen nicht nur Unterschiede zwischen String- und Mikrowechselrichtern, sondern auch, wie seine Wahl das Schattenmanagement beeinflusst.
Beispiel: Bei stark zergliederten Dachflächen mit wechselnder Verschattung können Mikrowechselrichter von Enphase Vorteile bringen. Für große, freie Flächen sind leistungsstarke Stringwechselrichter von Huawei oder SMA oft wirtschaftlicher. Wichtig ist, dass der Anbieter Herstellerzertifizierungen vorweisen kann – nicht jeder darf Fronius-Geräte installieren.
3. Die Kunst des Stringings
Hier scheiden sich die Spreu vom Weizen: Wie werden die Module elektrisch verschaltet? Laien unterschätzen, wie stark falsches Stringing Erträge killt. Module mit unterschiedlicher Verschattung gehören nicht in denselben Strang. Gute Handwerker gruppieren Panels nach Ausrichtung und Verschattungsprofil. Nicht zuletzt deswegen: Ein falsch belegter MPP-Tracker am Wechselrichter kann Leistungen verschenken.
Ein Praxistipp: Verlangen Sie im Angebot eine detaillierte Stringplanung. Wenn da nur steht „20 Module a 400 Wp“, ist das ein Warnsignal.
Wärmepumpen: Die unsichtbaren Fallstricke
Ähnliche Prinzipien gelten bei Wärmepumpen. Nur weil ein Betrieb Heizungen installiert, kann er noch lange keine effizienten Sole-Wasser-Systeme planen. Die Crux beginnt bei der Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Billiganbieter nehmen pauschale Werte – und liefern dann Pumpen, die entweder unterdimensioniert sind oder im Teillastbetrieb verschwenderisch arbeiten.
Dabei zeigt sich: Gerade die Einbindung in bestehende Heizsysteme erfordert Know-how. Kann der Pufferspeicher mit niedrigen Vorlauftemperaturen? Sind die Heizkörper oder Fußbodenheizflächen groß genug? Ein guter Planer macht eine hydraulische Weiche zum Pflichtprogramm.
Die PV-Anbindung: Wo Sektorkopplung praktisch wird
Spannend wird es, wenn Wärmepumpe und Photovoltaik zusammenwirken. Theoretisch einfach: Überschüssiger Solarstrom heizt den Puffer. In der Praxis braucht es intelligente Steuerungen wie von my-PV oder SolarEdge, die Wetterprognosen und Nutzerverhalten einrechnen. Ein Anbieter, der beides kann – PV und Wärmepumpen – hat hier klare Vorteile. Er versteht, wie man den Eigenverbrauch durch zeitgesteuerte Ladevorgänge optimiert.
Förderdschungel: Wer navigiert sicher?
BAFA, KfW, Landesprogramme – das Förderchaos kostet Nerven. Ein Profi übernimmt nicht nur die Antragstellung, sondern kennt die versteckten Fallstricke. Wussten Sie, dass bei PV-Anlagen mit Wärmepumpen-Kopplung spezielle Messkonzepte nötig sind? Oder dass bestimmte Moduleigenschaften für manche Förderungen relevant sind?
Vertrauen Sie nur Betrieben, die verbindliche Fördersummen im Angebot nennen – nicht nur vage Hinweise auf „mögliche Zuschüsse“.
Preisvergleich mit System
Billig ist selten günstig. Aber teuer muss auch nicht gut heißen. Vergleichen Sie Angebote anhand harter Kriterien:
Kriterium | Billiganbieter | Qualitätsanbieter |
---|---|---|
Ertragsprognose | Pauschalangabe (z.B. „ca. 8.000 kWh/a“) | Jahreszeitlich differenziert mit Simulationsreport |
Schattenanalyse | Keine Erwähnung oder pauschale Abschläge | Diagramme mit Verschattungszeiten, Optimierungskonzept |
Garantien | Herstellergarantien ohne Zusatzleistungen | Leistungsgarantie auf Gesamtertrag + erweiterte Gewährleistung |
Verlangen Sie immer eine detaillierte Aufschlüsselung der Komponenten. Hinter „Premium-Module“ kann sich alles Mögliche verbergen. Seriös sind Hersteller wie Longi, REC oder SunPower mit nachgewiesener Degradationsstabilität.
Wartung: Das unterschätzte Thema
Verschmutzte Module können bis zu 20% Leistung kosten. Doch Reinigungsintervalle hängen stark vom Standort ab: Landluft vs. Stadtstaub, Vogelkot-Risiko. Ein guter Anbieter spricht das aktiv an – inklusive Wartungsvertrag mit Ertragsmonitoring.
Bei Wärmepumpen ist der jährliche Check Pflicht für Garantieerhalt. Fragen Sie konkret nach: Welche Parameter werden geprüft? Werden Kältemitteldruck und Verdichterdaten protokolliert? Ein Indiz für Sorgfalt.
Red Flags: Warnsignale erkennen
Manche Mängel zeigen sich erst Jahre später. Aber diese Signale sollten stutzig machen:
- Akquiseteams am Telefon: „Jetzt oder nie“-Angebote kommen meist von Haustürgeschäften
- Fehlende Herstellerpartnerschaften: Keine Zertifikate von Viessmann, Stiebel Eltron & Co.?
- Unklare Gewährleistung: Wer haftet bei Ertragsausfällen konkret?
- Keine Referenzen vor Ort: Echte Betriebe nennen Nachbarsprojekte
Der Systemvergleich: Praxisbeispiel Einfamilienhaus
Nehmen wir ein typisches Satteldach (45° Neigung, 60 m²) mit mittlerer Verschattung durch Ahornbaum:
- Billiglösung: Einstrangiger Aufbau aller Module mit einfachem Stringwechselrichter. Ergebnis: Bei Morgenschatten fallen alle Panels in Leistung, Jahresertrag 6.200 kWh
- Optimierte Lösung: Ost- und Westseite getrennt verschaltet mit Leistungsoptimierern, Verschattungsbereich mit leistungsstarken Modulen (z.B. SunPower Maxeon). Ergebnis: 7.400 kWh bei gleicher Modulfläche
Die Mehrinvestition von etwa 1.800 € amortisiert sich hier in unter sieben Jahren – dank höherem Eigenverbrauch und weniger Netzbezug.
Fazit: Qualität braucht Expertise, nicht nur Teile
Die Energiewende im Keller und auf dem Dach gelingt nur mit Handwerkern, die Systeme denken. Wer bei PV nur Module zählt und bei Wärmepumpen nur kW-Angaben vergleicht, kauft sich Probleme ein. Es lohnt sich, Betriebe zu suchen, die:
- Mit unabhängigen Planungstools arbeiten (keine Herstellergebundenheit)
- Eigene Monitoring-Systeme installieren (nicht nur Hersteller-Apps)
- Langfristige Wartungskonzepte anbieten
- Sowohl Elektrik als auch Heizung verstehen
Am Ende zählt nicht der niedrigste Preis pro kWp, sondern der höchste Ertrag über 20 Jahre. Oder wie ein alter Haustechnikmeister mir mal sagte: „Eine schlechte Anlage ist teurer als keine Anlage.“
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