Solar & Wärmepumpe: So finden Hausbesitzer den perfekten Partner

Die richtigen Partner finden: Wie Hausbesitzer bei Solar und Wärmepumpen punkten

Wer heute in Photovoltaik oder Wärmepumpen investiert, kauft keine Einzelkomponenten – sondern ein System. Die Qualität der Planung und Installation entscheidet über Jahrzehnte über Erträge, Komfort und Amortisation. Dabei zeigt sich: Der Markt ist unübersichtlich, Anbieter schießen wie Pilze aus dem Boden. Wie trennt man die Spreu vom Weizen?

Planung ist kein Add-on, sondern das Fundament

Ein häufiger Anfängerfehler: Die Diskussion beginnt beim Modulpreis oder der Schallleistung der Wärmepumpe. Dabei liegt der Hebel woanders. „Wer bei der Planung spart, zahlt später doppelt“, bringt es ein Gutachter auf den Punkt. Konkret bedeutet das: Ein seriöses Angebot muss auf Ihrem individuellen Verbrauchsprofil basieren – nicht auf Pauschalgrößen.


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    Für PV-Anlagen verlangen Sie:

    • Ertragsprognosen mit lokalen Wetterdaten (nicht nur pauschale Südausrichtung)
    • Stringplanung mit Verschattungsanalyse per Simulationstool
    • Nachweis der Statikberechnung für Ihr spezifisches Dach

    Bei Wärmepumpen geht’s noch tiefer: Ein Luft-Wasser-System im schlecht gedämmten Altbau? Oder doch Sole-Wasser? Ein Anbieter, der nicht mindestens folgende Punkte abklärt, sollte sofort ausscheiden:

    • Vor-Ort-Heizlastberechnung nach DIN EN 12831
    • Analyse des Vorlauftemperatur-Profils Ihres Bestandsystems
    • Hydraulischer Abgleich des Heizkreises

    Interessanter Aspekt: IT-affine Kunden unterschätzen oft die Bedeutung analoger Daten. Ein Beispiel: Der Installateur, der nicht die Raumhöhen misst oder den bestehenden Rohrverlauf dokumentiert, produziert Garantiefälle. Nicht zuletzt deshalb sollte man Anbietern misstrauen, die ohne Begehung „kalkulieren“.

    Die Kunst der Systemintegration

    Photovoltaik und Wärmepumpe sind kein Sololauf, sondern ein Team. Wer die beiden nicht aufeinander abstimmt, verschenkt bares Geld. Ein praktisches Beispiel: Moderne Wärmepumpen lassen sich so steuern, dass sie vorrangig bei Solarüberschuss laufen. Dafür braucht es aber:

    • Kompatible Steuerungsprotokolle (z. B. EEBus, KNX oder herstellerspezifische Lösungen)
    • Intelligente Energiemanagement-Systeme (EMS) mit Prognosefunktion
    • Abgestimmte Pufferspeicher-Dimensionierung

    Hier offenbart sich ein Grabenkrieg im Markt: Manche Anbieter drücken Kunden Komplettsysteme eines Herstellers auf – oft mit Aufpreis. Andere setzen auf offene Schnittstellen, was mehr Planungsaufwand bedeutet. Unser Rat: Bestehen Sie auf herstellerunabhängigen Schnittstellen. Die Garantie, dass Ihr Wunsch-Wechselrichter in fünf Jahren noch mit der Wärmepumpe kommuniziert? Nicht existent.

    Ein Warnsignal: Wenn der PV-Planer nicht nach Ihrem Heizsystem fragt oder der Heizungsbauer die PV-Anlage ignoriert. Gute Anbieter denken energiewirtschaftlich – nicht nur in Einzelgewerken.

    Finanzierung: Mehr als nur KfW-Förderung

    Die Förderlandschaft ähnelt einem Flickenteppich – und ändert sich quartalsweise. Wer hier nur auf die KfW schaut, lässt Tausende Euro liegen. Ein kompetenter Partner sollte mindestens vier Hebel kennen:

    1. BAFA-Einzelförderung für Wärmepumpen (aktuell bis zu 40% bei Austausch fossiler Heizungen)
    2. KfW-Programme wie 261/262 für Effizienzhäuser mit PV-Pflicht
    3. Kommunale Zuschüsse (viele Städte legen eigene Programme auf)
    4. Steuerliche Abschreibung (§35c EStG für Handwerkerleistungen)

    Dabei zeigt sich: Förderberatung ist keine Dreizeiler im Angebot. Ein Praxisbeispiel aus München: Durch Kombination von BAFA, städtischem Bonus und Sonderabschreibung sparten Eigentümer 53% der Nettokosten einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ein. Voraussetzung: Der Anbieter reichte alle Anträge fristgerecht ein – inklusive technischer Nachweise.

    Vorsicht bei „Förder-Sofortrabatten“: Seriöse Anbieter berechnen Netto-Preise und helfen bei Anträgen. Wer pauschal „40% gespart!“ verspricht, ohne Ihren konkreten Fall zu prüfen, agiert unseriös.

    Handwerksqualität: Woran Sie Profis erkennen

    IT-Profis wissen: Code-Qualität sieht man nicht auf den ersten Blick. Bei Handwerksleistungen ist das ähnlich. Einige Indikatoren für echte Fachbetriebe:

    • Elektrofachbetrieb-Pflicht: PV-Errichtung darf nur durch EFK gemäß DIN VDE 0105-100 erfolgen
    • DGUV-Zertifizierung für Arbeitssicherheit auf Dächern
    • Teilnahme an Hersteller-Schulungen (z. B. Viessmann Akademie oder Fronius Systempartner)
    • Nachweis von Referenzanlagen mit ähnlicher Technologie

    Ein oft übersehenes Detail: die Dokumentation. Ein Profi liefert nicht nur die EU-Installationsbescheinigung, sondern auch:

    • Komplette Komponentendokumentation inklusive Datenblätter
    • Schaltpläne der Anlage im Bestandsplan
    • Einstellprotokolle der Wärmepumpe mit allen Betriebsparametern

    Fragen Sie explizit nach Inbetriebnahme-Protokollen! Bei Wärmepumpen sind Messprotokolle der Kältemittelfüllmenge Pflicht – ohne sie erlischt die Garantie.

    Garantien: Das Kleingedruckte entscheidet

    25 Jahre Leistungsgarantie für Module? Klingt beeindruckend. Doch die Realität ist komplexer. Entscheidend sind drei Ebenen:

    Garantietyp Typische Laufzeit Fallstricke
    Herstellergarantie 2-5 Jahre Oft nur bei Werksmontage • Registrierungspflicht
    Leistungsgarantie 20-30 Jahre Degradationsstufen • Messtoleranzen • Ausschluss bei Verschattung
    Installationsgarantie 2-10 Jahre Abhängig vom Betrieb • Oft nicht übertragbar

    Bei Wärmepumpen kommt hinzu: Viele Hersteller verlangen jährliche Wartung durch zertifizierte Partner. Wer hier spart, riskiert Garantieverlust. Ein Tipp: Bestehen Sie auf einer schriftlichen Bestätigung, welche Wartungspflichten bestehen – und wer diese durchführen darf.

    Ein interessanter Trend: Manche Anbieter bieten jetzt All-inclusive-Pakete mit Rundum-Sorglos-Garantie. Für etwa 8-12% des Anlagenpreises übernehmen sie dann:

    • 24h-Störungsdienst
    • Jährliche Wartung inkl. Ersatzteilen
    • Ertragsausfallentschädigung

    Für Technik-Laien sinnvoll – IT-Profis sollten aber die Vertragslaufzeit prüfen. Manche Anbieter binden Kunden so für 10 Jahre.

    Digitale Services: Vom Monitoring bis zur Fernwartung

    Hier können IT-Experten besonders punkten: Moderne Anlagen liefern Terabytes an Betriebsdaten. Doch ohne klare Vereinbarung landen diese in Silos. Fragen Sie Anbieter konkret:

    • Wer hat Zugriff auf die Betriebsdaten? (Cloud-Anbieter, Hersteller, Installateur?)
    • Welche Schnittstellen bietet das Monitoring? (REST-API, MQTT?)
    • Ist lokale Datenspeicherung ohne Cloud möglich?
    • Werden Probleme automatisch erkannt? (z. B. Stringausfall oder COP-Abfall)

    Praktisches Beispiel: Ein Admin aus Köln nutzt die REST-API seiner PV-Anlage, um Leistungsdaten in sein selbst entwickeltes Energiemanagement zu integrieren. Sein Tipp: „Fordern Sie die Dokumentation der API vor Vertragsunterzeichnung an – sonst sitzen Sie später fest.“

    Ein nicht zu unterschätzender Punkt: Update-Politik. Fragen Sie explizit nach der geplanten Firmware-Pflegedauer. Bei manchen Wechselrichtern endet der Support schon nach 5 Jahren – bei einer geplanten Laufzeit von 20 Jahren ein Problem.

    Die Auswahlstrategie: Vom Datenblatt zur Baustelle

    Nach unserer Erfahrung braucht es fünf konkrete Schritte:

    1. Eignungscheck: Online-Tools wie der DENA-Solarkataster geben erste Orientierung. Aber: Nur Vor-Ort-Begehung liefert belastbare Daten.
    2. Anbieter-Screening: Mindestens drei Angebote einholen. Checken Sie Einträge in Handwerksrolle und Fachverbänden (Bundesverband Wärmepumpe, PV+).
    3. Deep Dive: Verlangen Sie Referenzanlagen – und sprechen Sie mit den Eigentümern! Fragen nach Nachbesserungen sind erlaubt.
    4. Vertragscheck: Achten Sie auf konkrete Leistungsbeschreibungen (nur „Montage einer PV-Anlage“ ist zu ungenau). Fristen für Gewährleistung müssen drinstehen.
    5. Baubegleitung: Dokumentieren Sie kritische Prozesse (z. B. Dachdurchdringungen). Gute Anbieter bieten Webcams oder Baufortschritts-Protokolle.

    Ein letzter Hinweis: Scheuen Sie sich nicht, technische Details zu hinterfragen. Ein Installateur, der Ihnen nicht erklärt, warum er MC4-Stecker von Stäubli statt billiger No-Name-Produkte verbaut, hat die Systemrelevanz von Kleinteilen nicht verstanden. Gleiches gilt für die Wahl des Kältemittels bei Wärmepumpen: R290 (Propan) ist zwar effizienter – aber erfordert höhere Sicherheitsvorkehrungen.

    Zukunftssicherheit: Heute für morgen planen

    Die Anlage von heute ist die Basis für Erweiterungen von morgen. Kluge Planung berücksichtigt:

    • Wallbox-Integration: Ausreichend dimensionierte Zuleitungen? Lastmanagement vorgesehen?
    • Stromcloud-Optionen: DC-gekoppelte Speichernachrüstung möglich? Wechselrichter mit Überschusseinspeisung?
    • Kältefunktion bei Wärmepumpen: Auch wenn Sie sie jetzt nicht nutzen – die Hydraulik muss passen.

    Ein Fazit: Die richtige Anbieterwahl ist kein Glücksspiel, sondern ein strukturierter Prozess. Wer hier Zeit investiert, sichert sich nicht nur hohe Erträge, sondern vermeidet auch technische Schulden im Heizungskeller oder auf dem Dach. Und das beste: Mit jedem gut geplanten Projekt treiben wir die Energiewende voran – nicht nur auf dem Papier, sondern in Kilowattstunden und vermiedenen CO₂-Emissionen.

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